„Insgesamt war das eine super Mannschaftsleistung“, befand Drews und auch Trainer Meik Voll sprach von einem verdienten Sieg: „Wir mussten nach den Ergebnissen und schwachen Auftritten gegen Ederbergland und Eddersheim liefern, den Druck haben wir in der zweiten Hälfte dann aber abgelegt, waren enger am Mann, haben uns ins Spiel reingekämpft und verdient das Ding für uns entschieden. Das war ein ganz wichtiger Sieg für uns.“ Die Leistungssteigerung war nach einer ganz schwachen ersten Hälfte allerdings auch nötig: Hünfeld stand im 5-2-1-2-System ohne Stoßstürmer enorm tief, Flieden tat sich im eigenen Spielaufbau jedoch schwer, die besten Chance ließ noch Drews liegen, der eine Hereingabe von Fabian Schaub aus fünf Metern nicht im Kasten unterbrachte (33.), dazu verpasste der auf der Sechs nicht immer ganz sicher wirkende Neuzugang Kemal Sarvan – der aber eine enorme körperliche Präsenz und Lufthoheit ins Fliedener Spiel brachte – in seinem Startelfdebüt zweimal eine Schaub-Hereingabe (27.) und einen Götze-Freistoß (44.) nur knapp.
„Das war eine sehr magere erste Halbzeit, Hünfeld hat genau so gespielt wie wir darauf vorbereitet waren und nur auf unsere Fehler gelauert, unser Spiel hat mir aber überhaupt nicht gefallen. In der Kabine gab es dann eine klare Ansage“, analysierte Voll, dessen Team über die gesamten 90 Minuten defensiv richtig gut stand und wenig zuließ – viel mehr als einen Schuss von Sebastian Alles (13.) und einen abgefälschten Schuss von Julian Rohde (19.) hatte der HSV nicht zu verzeichnen. Nach dem Seitenwechsel sahen die gut 600 Zuschauer dann endlich auch Tore, wobei das 1:0 für Flieden so nie hätte fallen dürfen: Götze schickte Drews, der den Ball an HSV-Keeper Ernst vorbeilegen wollte. Marcel Dücker wollte klären, spielte das Leder aber Röhrig in die Füße, dessen Hereingabe drückte Drews dann über die Linie (56.). „Wir waren effektiv und haben deshalb verdient gewonnen“, befand der Doppelpacker zufrieden.
Die Führung spielte Flieden in die Karten, nun konnten die Gastgeber Hünfeld kommen lassen: Für den angeschlagenen Sascha Rumpeltes kam Luca Gaul zu seinem ersten Saisoneinsatz, der Bellingser funktionierte in der Innenverteidigung jedoch sofort und warf sich wie seine Kollegen in jeden Ball. HSV-Coach Dominik Weber brachte erst Daniel Kornagel und Kevin Krieger und später dann Schuch, wirklich zwingend wurden die Hünfelder allerdings nicht: Ein Freistoß von Julian Rohde von der Seitenlinie flog an Freund und Feind vorbei (68.), zudem stand Christoph Neidhardt nach feinem Steckpass von Krieger wohl im Abseits (71.), dazu verfehlte Kornagel den Kasten nur knapp (78.) – mehr war jedoch nicht, mit dem Konter zum 2:0 zog Flieden dem HSV dann den Zahn und setzte die Serie als beste Derbymannschaft Osthessens aus dem Vorjahr nahtlos fort, die Buchonia scheint Derby einfach zu können.
Die Hünfelder hingegen waren nach dem zweiten 0:2 gegen Flieden trotz der zuvor vier Punkte aus den Heimspielen gegen Barockstadt und Hessen Kassel restlos bedient: „Wir haben den Fehler zum 0:1 gemacht, dann einen Konter gefressen, wo wir dem Torschützen den Ball auch nochmal vorlegen. Deshalb haben wir 0:2 verloren“, gab sich Trainer Dominik Weber kurz angebunden.
Flieden: L. Hohmann – Leibold, Zeller, N. Hohmann, Rumpeltes (63. Gaul) – Sarvan, Röhrig – Götze, Drews, Weismantel (56. Bohl) – Schaub (46. Hagemann).
Hünfeld: Ernst – Wenzel (82. Schuch), Dücker, Faulstich, Häuser, Budenz (59. Kornagel) – Rohde, Alles – Vogt – Fröhlich (68. Krieger), Neidhardt.
Schiedsrichter: Christoph Rübe (Kassel)
Tore: 1:0 Andreas Drews (56.), 2:0 Andreas Drews (88.)