Verbandsliga: Flieden baut nach der Pause ab und hadert mit dem Referee
Nach mehr als zehn Jahren und zehn Duellen ohne Sieg hat der Hünfelder SV den SV Buchonia Flieden wieder besiegt. Die Mannschaft von Dominik Weber gewann die Verbandsliga-Auswärtspartie nach 0:1-Pausenrückstand nach starker zweiter Hälfte noch mit 4:1.
Große Überraschungen gab es in der Fliedener Startelf nicht: Kapitän Andreas Drews und Stürmer Marc Götze standen wieder zur Verfügung, Sascha Rumpeltes (gesperrt) und Torben Grosch (Bank) saßen draußen. Auch Mittelfeldspieler Luca Gaul biss auf die Zähne, musste aber noch im Verlauf der ersten Halbzeit durch Christian Kreß ersetzt werden. Hünfelds Trainer Weber setzte seinen besten Torjäger Maximilian Fröhlich überraschend auf die Bank, dafür begann links offensiv Ex-Buchone Alexander Reith.
Das Spiel entwickelte sich so, wie man es erwarten konnte. Hünfeld hatte die bessere Spielanlage, Flieden wurde durch Standards oder Konter aber immer wieder gefährlich. Zum Beispiel als Marc Röhrig nach Kontakt mit Nicolas Häuser im Strafraum zu Fall kam, es jedoch keinen Fliedener Elfmeter gab (13.). Später verzog Drews nach gutem Zuspiel von Felix Hack überhastet (19.), ehe der erste Schuss aufs Tor sitzen sollte. Niko Zeller schickte Röhrig per Freistoß, der setzte sich über links gegen Marcel Dücker durch und bediente Götze in der Mitte. Zwar rettete der Innenpfosten zunächst für Hünfeld, Youngster Noah Odenwald musste aus kurzer Distanz aber nur abstauben (29.).Die dickste Ausgleichschance in Hälfte eins vergab Kevin Krieger kurz vor der Pause, als Lukas Hohmann überragend hielt (43.). Auch ansonsten war der Buchonen-Schlussmann stets zur Stelle, ob gegen Florian Münkels Kopfball (14.) oder gegen Reiths Direktabnahme (21.). Sechzig Sekunden später war Münkel dann zwar erfolgreich, stand bei seinem Tor aber wohl im Abseits. Auch nach der Pause war der HSV sofort da, sowohl gegen Julian Rohde (46.) als auch gegen Münkel (49.) – jeweils nach Hereingaben über außen – hielt Hohmann überragend.
Rohde und Co. drehen die Partie
Nach 52 Minuten war aber auch der beste Fliedener machtlos. Steffen Witzels langen Ball erlief Reith, der Rohde in der Mitte mustergültig bediente. Und plötzlich klappte bei den Hünfeldern alles, was zuvor nicht geklappt hatte. Auch der nächste Angriff saß direkt, wieder war der Hünfelder Kapitän erfolgreich, nachdem er mit Krieger mustergültig Doppelpass spielte (55.). Im Abseits stand der Vorlagengeber dabei wohl nicht, zumindest blieb die Fahne unten.
In den folgenden Minuten wurde es für Schiedsrichter Marius Ulbrich noch kniffliger, gerade bei den Fliedenern kam der Düdelsheimer gar nicht mehr gut an. Zunächst hatte HSV-Rechtsverteidiger Dücker ganz viel Glück, dass es keine Gelb-Rote Karte für ihn gab, dann blieb der Elfmeterpfiff erneut aus, als Häuser – nach einer Kopfverletzung inzwischen mit Turban – gegen Drews ungeschickt zu Werke ging.
Stattdessen machte der eingewechselte Hünfelder Daniel Kornagel kurz darauf mit einem herrlichen Schuss alles klar (75.). Und es wurde noch schlimmer aus Buchonen-Sicht, als Aaron Gadermann durchs Zentrum marschieren und Münkel mustergültig bedienen durfte (78.). Somit hatten die Hünfelder ein 0:1 zur Pause in einen 4:1-Sieg gedreht – und am Ende so auch absolut verdient nach mehr als zehn Jahren wieder gegen Flieden gewonnen.
Die Statistik:
SV Buchonia Flieden: L. Hohmann – Hack, Leibold, Zeller, N. Hohmann – Rehm (76. Grosch), Drews, Gaul (44. Kreß) – Odenwald, Götze (77. Neu), Röhrig.
Hünfelder SV: Ernst – Dücker (63. Neidhardt), Häuser, Witzel, Vogt – Alles, Gadermann – Krieger (83 L. Budenz), Rohde (70. Kornagel), Reith – Münkel.
Schiedsrichter: Marius Ulbrich (SV Phönix 1919 Düdelsheim).
Zuschauer: 1000.
Tore: 1:0 Noah Odenwald (29.), 1:1, 1:2 Julian Rohde (52., 55.), 1:3 Daniel Kornagel (75.), 1:4 Florian Münkel (78.).
Autor: Steffen Kollmann