Thema Nummer eins bei der SG Bad Soden ist nach wie vor die Verletzung von Kapitän und Sturmführer Tim Mulfinger – und vor allem die Entstehung. Trainer Sead Mehic war nach Sicht des Videomaterials schockiert: „Ich habe im Spiel gedacht, er (Neuhofs Tobias Manns, Anm. d.Red.) will zum Ball, aber jetzt sieht man, dass das schon an Absicht grenzt. Ich finde es Wahnsinn, so reinzugehen und die Verletzung in Kauf zu nehmen.“ Dass Manns anschließend auch noch mit der Gelben Karte „belohnt“ werde, findet Mehic ebenfalls mehr als bedenklich. Mulfinger wird am morgigen Freitag eine MRT-Untersuchung über sich ergehen lassen, danach soll Klarheit über die Schwere der Knöchelverletzung herrschen. „Leider Gottes wird er in dieser Saison aber nicht mehr zur Verfügung stehen“, glaubt Mehic, der nun gerade von Sven Hassler, Samet Degermenci, Halil Kutlu und Niklas Dietz mehr Verantwortung einfordert, um im letzten Drittel Torgefährlichkeit zu schaffen. Von Gegner Hünfeld ist Sodens Trainer etwas enttäuscht in dieser Saison: „Das ist eines der spielerisch stärksten Teams der Liga, eine Mannschaft, die mit uns auf Augenhöhe ist. Ich kann nicht so richtig verstehen, warum sie so weit unten stehen.“ Der HSV fing sich allerdings in den vergangenen Wochen, hatte zuletzt zwei Wochen spielfrei und kann vollkommen entspannt und ohne Druck in das Spiel gehen. Deswegen, sagt Mehic, müsse sein Team in allen Bereichen über die Grenzen gehen. Yannick Döhring, Anton Römmich, Daniel Keim und Tim Mulfinger fallen sicher aus, dafür ist der zuletzt angeschlagene Tuna Moaremoglu, der in Neuhof seit Langem wieder als Kapitän auflaufen durfte, wieder voll auf der Höhe. Auf der Höhe ist auch wieder der HSV, der aus den vergangenen vier Spielen zehn Punkte holte, obwohl er personell weiterhin auf dem Krückstock geht. So steht nun Felix Kircher vor seinem Verbandsliga-Debüt. Der 22-jährige Spielmacher des Landesliga-Handballteams hilft seit Wochen im KOL-Team aus, muss allerdings am Sonntag in der Halle ran und rückt dafür in den Kader der Verbandsliga-Fußballer. „Obwohl wir jetzt zwei Wochen frei hatten, ist leider keiner der verletzten Spieler zurückgekommen.
Und ob die Pause gut getan hat, weiß ich nicht, weil wir schon etwas aus dem Rhythmus sind“, sagt Kevin Krieger. Der „Achter“ des HSV half in der vergangenen Woche im KOL-Team aus, während ein Großteil des Teams das Wochenende für einen Hamburg-Besuch zum Anlass nahm. „Vor der Pause haben wir mit zehn Punkten aus vier Spielen zurück in die Spur gefunden. Jetzt kommen mit Bad Soden und dann Steinbach schwere Spiele, aber welche, die ich unbedingt gewinnen will. Das sind schließlich Derbys“, betont der 22-Jährige, der sich bereits auf die kommende Saison freut, wenn gerade die Offensive durch immense Qualität bestechen wird: Zu Niclas Rehm, Robert Simon oder Christoph Neidhardt werden die Neuzugänge Sebastian Schuch (SVA Bad Hersfeld) und Maximilian Fröhlich (SV Hofbieber) hinzustoßen. „Das sind schon gute und namenhafte Spieler, die alle das Potenzial haben, von Anfang an zu spielen. Da freut man sich natürlich drauf. Die Grundlagen sind gegeben, jetzt liegt es an uns“, verdeutlicht Krieger, der von der Rolle des klassischen „Zehners“ wohl immer mehr in die Rolle des „Achters“ rückt.
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