Nach der ernüchternden 1:3 (0:1)-Niederlage im Kellerderby gegen Ederbergland ist klar: Der Hünfelder SV wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit aus der Hessenliga absteigen müssen. Schuld daran ist eine Mischung aus fehlender spielerischer Substanz, Unerfahrenheit und Verletzungspech.
Als der eingewechselte Maurus Klüber in der 83. Minute einen zu kurz abgewehrten Ball zum 1:1-Ausgleich ins Tor drosch, da sah es kurzzeitig so aus, als könne Hünfeld seine Chancen auf den Klassenerhalt doch noch wahren. Ganze drei Minuten dauerte die Zuversicht, ehe das kam, was schon symptomatisch für diese Saison ist: Der HSV vermasselt sich eine gute Ausgangsposition prompt wieder selbst. Krenzers Ballverlust auf der rechten Seite leitete das 1:2 ein, das Wissemann aus kurzer Distanz vollendete – kein Hünfelder war in der Lage, entscheidend zu stören. Das 1:3 weitere zwei Minuten später war nur noch für die Statistik.
Die Partie gegen den Aufsteiger, der auf Position 17 geführt wird, war das Endspiel um den Klassenerhalt. Keine Frage: Der HSV musste gewinnen, um noch eine Chance zu haben. Doch es bleibt das Fazit: Unter dieser Prämisse war es zu wenig, was die Elf auf dem Kunstrasen in der Rhönkampfbahn gezeigt hat. Erst in der 44. Minute kam der erste gefährliche Ball aufs Tor der Gäste. Ederbergland probierte es mit einfachen, aber wirkungsvollen Mitteln. Die Rot-Blauen zogen sich weit zurück und spielten lange Bälle nach vorn. Das Gros der Zweikämpfe gewann der Gegner, Hünfeld machte sich den Spielaufbau mit vielen leichten Fehlern schwer.
Vielleicht kam das Team nicht mit dem Druck der „Endspielsituation“ klar. Das Bemühen war erkennbar, niemand ließ sich hängen. Aber es wirkte so, als fehle ein bisschen der Glaube, den Bock noch umstoßen zu können. Bei den wenigen Tormöglichkeiten, die sich die Hünfelder erarbeiten, waren sie zumeist halbherzig, zögerlich. Ederbergland war nicht besser, aber entschlossener, cleverer – mit abgezockten Spielern, die den Unterschied ausmachen. Die gab es bei Hünfeld in dieser Saison nicht oder, aufgrund von Verletzungen und Abgängen vor der Saison, nicht mehr. Deshalb geht es jetzt in die Verbandsliga.
Hünfeld: Hein – Krenzer, Gensler (76. van Leeuwen), Helmke, Beck – Alles, Budenz – Neidhardt, Müller, Krieger (60. Rohde) – Wahl (70. Klüber).
Ederbergland: Wack – Ricka, Jencik, Kovacevic, Eberling – Schneider (46. Reitz), Möllmann (64. Karge) – Miß, Wissemann, Arsenio – Nolte (90. Biesenthal).
Schiedsrichter: Alexander Althoff (Langen).
Zuschauer: 360.
Tore: 0:1 Felix Nolte (14.), 1:1 Maurus Klüber (83.), 1:2 Robin Wissemann (86.), 1:3 Ingo Miß (88.).