Die Stimmung hat sich gedreht

Die Stimmung hat sich gedreht

 

Hessenliga: HSV vor dem Derby am Weiher mit mehr Euphorie

Als großer Gewinner ging der SV Buchonia Flieden aus dem Derby zum Saisonauftakt in der Hünfelder Rhönkampfbahn heraus: Seit dem 2:0-Gästesieg Ende Juli hat sich die Stimmungslage in den beiden Lagern vor dem Rückspiel in Flieden am Freitag (18.30 Uhr) allerdings schon längst wieder gedreht.

Denn bei den Hünfeldern ist durch die beiden Husarenstreiche gegen die SG Barockstadt (1:0) und Hessen Kassel (0:0) tabellarisch alles wieder im Lot, während die Buchonia durch zwei Pleiten in Serie gegen Ederbergland (1:2) und am vergangenen Sonntag in Eddersheim (0:4) so langsam wieder Druck verspürt.

Vor allem der Auftritt beim Neuling aus Eddersheim ist Fliedens Coach Meik Voll aufgestoßen. Nicht etwa der Niederlage wegen, „die war völlig verdient, weil die kein normaler Aufsteiger sind, eine brutal gute Offensive haben und mindestens Fünfter werden“, so Voll. Nein, es war die Einstellung, die dem Coach mal so gar nicht gepasst hat: „Du bist klar unterlegen, weshalb sich irgendwann die Frage stellt, wie du damit umgehst. Bei uns haben sich leider einige Spieler dem Gegner ergeben. Und das geht so gar nicht!“ Die Wahrscheinlichkeit, dass gegen Hünfeld Spieler wie Luca Gaul oder Christian Kreß, die bisher noch gar nicht zum Einsatz kamen, Spielminuten erhalten, scheint nicht gering. „Bis auf Lukas Hohmann, der uns in Eddersheim noch einigermaßen am Leben gehalten hat“, so Voll, „hat keiner sein Startelfmandat sicher.“

In Flieden, das auf Niklas Schneider (Einblutung in der Hüfte) verzichten muss und um den Einsatz von Christian Bohl und Felix Hack bangt, erwartet man neben einer mindestens vierstelligen Zuschauerzahl einen Hünfelder SV, der mit breiter Brust auflaufen wird. „Klar ist, dass sie diesmal nicht hinten mit fünf Mann verteidigen werden, sondern offensiver an die Sache herangehen“, geht Meik Voll von einem offenen Schlagabtausch aus, wobei er das 2:0 aus dem Hinspiel nicht zu wichtig nehmen will. „Es ist zwar erst einen Monat her, und doch ist die Situation mit der von damals nicht vergleichbar.“

Weber wäre mit Punkt zufrieden

Auch sein Gegenüber Dominik Weber will das erste Kräftemessen nicht zu hoch hängen, erhofft sich aber einen Tick mehr Abgezocktheit seiner Jungs: „Die Fliedener haben grundsätzlich andere Qualitäten als wir. In Sachen Mentalität, Disziplin und Erfahrung dürfen wir uns von unserem Gegner dennoch gerne etwas abschauen.“ Flieden sei in Derbys seit jeher schwer zu bespielen „und ich gehe davon aus, dass gegen uns ein anderes Fliedener Team als in Eddersheim auf dem Rasen stehen wird.“

Mindestens einen Punkt erhofft sich Weber schon, um von einem ordentlichen Start zu reden. „Die vier Punkte aus vier Partien sind eigentlich in Ordnung, wobei sie gegen Barockstadt und Kassel nicht unbedingt zu erwarten waren. Umso wichtiger ist jetzt, dass wir auswärts bei einem Gegner, der eher mit uns Augenhöhe ist, auch mal etwas holen.“ Dass sein Team nach den kulissenträchtigen Heimspielen Gefahr läuft, einen Spannungsabfall zu erleiden, schließt Weber gänzlich aus: „Dann wären wir in der Hessenliga falsch. Wir wollen uns mit den Besten messen – jede Woche“, so Weber, der natürlich auch gespannt ist, wie lange die gefühlten Fliedener Ausnahmespieler Fabian Schaub und Kemal Sarvan nach ihren auskurierten Verletzungen diesmal randürfen.

Abwehrhüne Steffen Witzel wird einen Tag vor seiner kirchlichen Hochzeit zurück in den Kader rücken, Fragezeichen stehen derweil in der Haunestadt hinter Daniel Kornagel (Oberschenkel), Niclas Rehm (Leiste) und Christoph Neidhart (Wade). / hall

Autor: Christian Halling

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