Ernst ist die ärmste Sau

Ernst ist die ärmste Sau

Hessenliga: HSV schenkt Heimspiel her

Fabian Grutza krallt sich vor Hünfelds Christoph Neidhardt den Ball. Foto: Siggi Larbig

Viel hatte sich der Hünfelder SV vorgenommen, um gegen den SC Waldgirmes den berühmten Bock umzustoßen. Doch schon nach 365 Sekunden stand es 0:2, alle nachfolgenden Bemühungen waren vergebens, das Spiel zur Pause entschieden. Waldgirmes durfte sich über einen vergleichsweise leichten 4:0 (3:0)-Auswärtssieg freuen.

Vielleicht 40 Sekunden waren gespielt, da soll Franz Faulstich von hinten Foul gespielt haben. Er wie seine Hünfelder Mitspieler plädierten auf Ball gespielt, wurden von Schiedsrichter Alessandro Scotese (Rot-Weiß Walldorf) allerdings nicht erhört und wussten vielleicht schon was die Stunde geschlagen hat, denn Waldgirmes verfügt in Tolga Duran über einen Ballkünstler, der den direkten Freistoß aus perfekter Position über die Mauer hinweg genau in den Giebel zirkeln sollte (2.). Beim 0:2 stellte Faulstich den Gegner Abseits, weil er nach einer guten Klärungsaktion des anderen HSV-Innenverteidigers Steffen Witzel (für den erkrankten Niclas Rehm ins Team gerückt) einen Schritt in die richtige Richtung ging und so Mittelstürmer Nicolas Strack klar ins Abseits stellte, das Schiedsichter-Gespann dies allerdings übersah (7.).

Mitten ins Herz traf Waldgirmes den HSV schließlich beim 0:3, denn direkt danach war Pause und das Spiel entschieden. Marcel Dücker hätte auf der Außenbahn kompromisslos per Grätsche klären können, wenn nicht müssen, ließ Lukas Fries allerdings gewähren, der über links den Weg bereitete, den Volkan Öztürk und in letzter Instanz Torschütze Marvin Helm zu Ende gingen. Vielmehr war offensiv von Waldgirmes im ersten Durchgang nicht zu sehen, allerdings konnte sich Daniyel Buluts Team auch für auf das Setzen von Nadelstichen konzentrieren und spielte, wenn sich Möglichkeiten ergaben, auch zielstrebig nach vorne.

Kornagel verletzt raus

Was Hünfeld in Durchgang machte, war spielerisch gar nicht schlecht. Der HSV übernahm (gezwungenermaßen) die Initiative, ließ sich auch nicht vom 0:2-Rückstand umwerfen. Allerdings verpasste die Offensive gleich mehrfach das Tor. Zunächst zögerte Kevin Krieger etwas zu lange, um schließlich den Torwart anzuschießen. Es wäre der Ausgleich gewesen (5.). Auch die Möglichkeiten eines Andre Vogt oder Daniel Kornagel, als sich Vogt zu weit abdrängen ließ (30.), und Kornagel am stark parierenden Fabian Grutza zu scheiterte (36.) sollten in der Hessenliga zu Torerfolgen führen. Doch dass dem HSV dieser Tage eines abgeht, wurde auch gegen Waldgirmes offensichtlich: es fehlt schlichtweg an einem Torjäger. 

Die zweite Halbzeit war hingegen davon geprägt, dass die Zeit endlich ablaufen würde. HSV-Keeper Sebastian Ernst durfte sich gerade zu Beginn mehrfach auszeichnen und parierte dreimal stark, zweimal stand dem HSV zudem der Pfosten Pate. Ganz zum Ende konnte aber weder Ernst noch der Pfosten Hilfe leisten, als Strack seine starke Leistung mit einem Knaller aus elf Metern in den Knick krönte. Von Hünfeld war nach vorne hingegen kaum noch etwas zu sehen, die Moral war angesichts des klaren Ergebnisses angeknackst. Bitter zudem: Kornagel droht erneut auszufallen, er musste nach einem Foul vom Platz getragen werden.

Die Statistik:

Hünfelder SV: Ernst – Dücker (56. Fröhlich), Faulstich, Witzel, Budenz – Alles, Rohde – Neidhardt, Vogt, Kornagel (75. Bambey) – Krieger (68. Schuch). 
SC Waldgirmes: Grutza – Siegel, Lang, Cost, Fries – Golafra, Schneider – Helm (46. Hartmann), T. Duran, Öztürk (81. E. Duran) – Strack (86. Erler). 
Schiedsrichter: Alessandro Scotese (Rot-Weiß Walldorf). 
Zuschauer: 240. 
Tore: 0:1 Tolga Duran (2.), 0:2 Nicolas Strack (7.), 0:3 Marvin Helm (45.), 0:4 Nicolas Strack (85.).

Autor: Johannes Götze

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