Erst pari, dann wird’s überdeutlich

Erst pari, dann wird’s überdeutlich

Verbandsliga: HSV deklassiert RSV

 

Den Schachzug, das Spiel auf den engen Kunstrasen zu legen, erwies sich für den RSV Petersberg als ungeschickt, denn der Verbandsliga-Primus aus Hünfeld setzte sich mit 6:1 (2:1) im Waidesgrund durch und erstickte so auch die leichten Zweifel, die zuletzt in Sachen Titelambitionen aufgekommen waren, im Keim.

Aber, und das gilt es vorweg zu schicken, das Spiel war nie und nimmer so deutlich, wie es das Ergebnis ausdrückt. In der ersten Hälfte war der RSV vielleicht sogar die leicht bessere Mannschaft, schaffte es aber nicht die zahlreichen Fehler des HSV in der Zentrale zu bestrafen. Und leistete sich selbst zwei haarsträubende Fehler, die die Gegentore mit sich brachten. Erst fühlte sich niemand für den durchgebrochenen Maximilian Fröhlich verantwortlich (6.), dann foulte Julian Elm Christoph Neidhardt recht ungeschickt, den Strafstoß verwandelte Lukas Budenz sicher zur neuerlichen Führung (24.).

Neidhardt war da eigentlich schon gar nicht mehr am Feld, schleppte sich mit einer Hüftverletzung über den Platz und stand nur noch auf selbigem, weil Tauschpartner Marius Bublitz noch nicht bereit gewesen ist. Der kam direkt nach dem Elfmeter aufs Feld. Gerade in der Phase zwischen dem 2:1 für Hünfeld und dem Pausenpfiff machte der RSV zu wenig aus seinen Möglichkeiten. Die Möglichkeiten ergaben sich, weil Hünfeld zu oft quer spielte, sich scheute, auch mal lang zu schlagen.

„Haben Petersberg überrannt“

In Durchgang zwei legte hingegen der HSV alle Fesseln ab, spielte fortan ganz simplen, aber hocheffektiven Fußball und hätte noch höher gewinnen können. „In der Pause war’s laut“, gab HSV-Doppeltorschütze Sebastian Schuch zu, um auszuführen, „dass ein Tabellenführer bei 1:0- oder 2:1-Führung eine breitere Brust haben muss, wir den Platz allerdings nicht so angenommen haben, wie wir es hätten machen müssen“. Nach Dominik Webers deutlichen Worten im Kabinengang wurde es hingegen ein anderes Spiel. „Wir haben Petersberg überrannt“, lobte Schuch, während Petersbergs Keeper Christian Beikirch erkennen musste, „dass das 1:3 viel zu schnell gefallen ist“. 

Keine 30 Sekunden waren in Durchgang zwei vergangen, da hatte Budenz Fröhlich perfekt freigespielt. Das Tor des Tages erzielte aber Kevin Krieger, der nach wochenlanger Ladehemmung aus gut 20 Metern den Giebel genau traf – mit dem etwas schwächeren linken Fuß. Während Hünfeld ob Johannesbergs deutlicher Pleite dem Titelgewinn wieder ein gutes Stück näher gekommen ist, stehen die Zeichen bei Petersberg mehr denn je auf Gruppenliga.

Die Statistik:

RSV Petersberg: Beikirch – Elm, M. Aschenbrücker, Brzoza, Vogt – Kücükler (75. Grösch), Bleuel, Wehner – Stenger, B. Aschenbrücker (41. Müller), Yildiz (85. A. Wingenfeld).
Hünfelder SV: Theisenroth – Bambey (68. Wenzel), Faulstich (65. Häuser), Belaarbi, Witzel – Budenz, Rohde – Neidhardt (25. Bublitz), Krieger, Fröhlich – Schuch.
Schiedsrichter: Christian Stübing (1. FC 03 Gelnhausen).
Zuschauer: 250.
Tore: 0:1 Maximilian Fröhlich (6.), 1:1 Julian Wehner (8.), 1:2 Lukas Budenz (24., Foulelfmeter), 1:3 Maximilian Fröhlich (46.), 1:4 Sebastian Schuch (62.), 1:5 Sebastian Schuch (63.), 1:6 Kevin Krieger (74.).

Autor: Johannes Götze

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