Hessenliga: Druck lastet auf Alzenau
Bayern Alzenau will Zweiter werden, der Hünfelder SV das Wunder schaffen, nicht abzusteigen. Am Samstag (15 Uhr) könnte zumindest Hünfelds Abstieg feststehen – bei einer Niederlage wäre er nicht mehr zu verhindern.
Die Ausgangslage:
Ist der Abstieg aus der Hessenliga für den Hünfelder SV noch zu verhindern? Zumindest lässt der Blick auf Restprogramm wie Ausgangssituation nichts Gutes erahnen. Sieben Punkte sind aus den drei verbleibenden Spielen mindestens vonnöten – und auch dann ist die Chance nur theoretischer Natur. Bayern Alzenau hat hingegen die Zügel selbst in der Hand, wird bei drei Siegen aus den drei verbleibenden Spielen erneut die Aufstiegsrunde zur Regionalliga Südwest spielen, die im Vorjahr in einem Desaster endete.
Wissenswertes zum Spiel:
Lastete wochenlang der Druck auf Seiten des HSV, ist diesmal der Gegner mehr in der Bringschuld. HSV-Coach Dominik Weber sagt, „dass wir jetzt befreit aufspielen können, weil niemand mehr etwas von uns erwartet“. Gerade da, wo es extrem haperte, sollen die Fesseln gelöst sein: im Torabschluss. Doch dafür müssen gegen die formstarken Bayern erst einmal Torchancen. „Wir werden versuchen, das Spiel möglichst lange ausgeglichen zu gestalten, dann werden sich für uns auch Chancen ergeben“, sagt Weber, der allerdings auch weiß, „dass unter normalen Umständen gegen so eine Mannschaft für uns kaum etwas möglich sein wird“.
Der Gegner:
14:1-Tore, neun Punkte. So einfach ist die derzeitige Formkurve der Bayern zu umschreiben. In den vergangenen drei Spielen schaffte es Angelo Barlettas Team an die so starke Hinrunde anzuknüpfen und dabei auch wieder den KSV Hessen Kassel zu überholen, um nun die Trümpfe für Platz zwei in den eigenen Händen zu halten. Mit Hedon Selishta stellen die Unterfranken den besten Torschützen der Liga: 28 Tore erzielte er bis dato, benötigt nur 82 Minuten pro Treffer. Außergewöhnliche Werte. Welche, die auch Rechtsverteidiger Rico Kaiser aufweisen kann: 18 Tore bereitete er vor, erzielte zudem sechs selbst. „Die Außen dürfen wir nicht zu sehr zur Geltung lassen kommen“, weiß Weber, der sich kürzlich beim 6:0-Sieg der Bayern gegen Baunatal selbst ein Bild machen konnte: „Und da hat es aufgrund der Spielphilosophie und der Umsetzung Spaß gemacht zuzuschauen.“
Die Statistiken:
Dreimal trat der HSV in der jüngeren Historie zu Hause gegen den FC Bayern an. Ein Sieg, ein Remis und eine Niederlage sind daraus zu konstatieren. Besonders der Sieg bleibt in Erinnerung: 2008 reisten die Unterfranken als haushoher Favorit zum Aufsteiger an, stiegen am Ende gar in die Regionalliga auf, doch bescherten dem HSV gleichermaßen einen perfekten Saisonstart. Roberto Kowalski per Doppelpack und Tobias Hammerl besorgten die Tore zum 3:1-Sieg. Oliver Bunzenthal (HSV) und Klaus Reusing hießen weiland die Trainer. Niclas Rehm stand bei Hünfeld im Kader, fehlt diesmal aber letztmals rotgesperrt.