Ferhat Yildiz, der Mann für das 1:0

Ferhat Yildiz, der Mann für das 1:0

Verbandsliga: HSV siegt in Soden –
Um wen es um nichts mehr geht und wer noch um Platz zwei in der Verbandsliga spielt, das war am Samstag in Bad Soden nicht zu erkennen, denn die Hünfelder knieten sich richtig rein und feierten einen verdienten 1:0 (0:0)-Erfolg auf der Bornwiese. Die Sodener müssen die Aufstiegshoffnungen somit langsam aber sicher ad acta legen.
Weil sich beim HSV im Abschlusstraining Christoph Neidhardt eine Schienbeinverletzung – er rutschte unter die Barriere und musste genäht werden – zuzog, reiste ein echter Notkader an die Bornwiese: Lediglich Daniel Orth (nach wie vor massive Probleme mit der Patellasehne, weitere Untersuchungen stehen aus), Felix Kircher (eigentlich Handballer, erstmals im Kader), Sven Sorian (Spieler der zweiten Mannschaft), Ersatzkeeper Sebastian Ernst und Weber selbst nahmen auf der Bank Platz.

Und so kam Kircher tatsächlich zu seinem Debüt. Sein Arbeitsnachweis: Ein Foul, zwei gewonnene und kein verlorener Zweikampf, dazu bei einem langen Ball von Steffen Witzel kurz vor Schluss zwei Zentimeter zu klein, sonst wäre gleich noch das erste Tor hinzukommen.

Den Personalproblemen zum Trotz übernahm der HSV schnell die Spielkontrolle, machte die Räume eng und ließ das zentrale Mittelfeld Bad Sodens nicht zur Entfaltung kommen. Nur belohnen konnte sich Hünfeld in Durchgang eins nicht, weil dem starken Maurus Klüber zunächst ein Schritt fehlte (17.) und er später an dem glänzend parierenden Arturo Gonzalez Garcia scheiterte (32.). Richtig gefährlich wurden die „Sprudelkicker“ nur einmal vor der Pause. Kevin Krieger war zu verspielt, verlor den Ball weit in der gegnerischen Hälfte, Sven Hassler bediente Halil Kutlu, doch Sodens „Neuner“ hob den Ball knapp übers Tor (28.).
„Sind es dem Verein schuldig“
Nach der Pause blieb Bad Soden gänzlich ohne Torgelegenheit, der HSV war zwar nicht mehr ganz so überlegen, schaffte es allerdings, das Spielfeld weiterhin kompakt zu halten und kämpfte, als ob es um den Titel geht. „Das sind wir uns selbst und dem Verein schuldig. Wir wollen die Saison ordentlich zu Ende spielen“, sagte HSV-Kapitän Johannes Helmke dazu.

Er glänzte in der Innenverteidigung und harmoniert immer besser mit Winter-Neuzugang Leon Lekaj. „Am Anfang gab es noch Kommunikationsprobleme. Aber langsam funktioniert das richtig gut. Heute hat er wieder gezeigt, dass er absolutes Verbandsliga-Format besitzt.“ Lekaj verlor keinen einzigen Zweikampf, hatte die absolute Lufthoheit und meldete den enttäuschenden Kutlu komplett ab.

Dies alles sind Gründe, warum der Siegtreffer eine Viertelstunde vor Schluss absolut verdient war. Niklas Wahl brach auf der rechten Seite durch, flankte in die Mitte, wo Ferhat Yildiz den Ball im zweiten Versuch kontrollieren konnte und aus acht Metern abschloss. Yildiz erzielte somit das dritte Mal in dieser Saison das einzige Tor im Spiel. „Das 1:0 ist hochverdient.“ Hünfeld holte nun 13 Punkte aus den letzten fünf Spielen und ist bereit, Spitzenreiter Steinbach am 1. Mai noch einmal zu ärgern.

Einzige gute Nachricht bei Bad Soden: Tim Mulfinger hat die MRT-Ergebnisse bekommen: Zwar sind Innen- und Außenbänder, Kapsel sowie Mittelfuß lädiert, gerissen oder gebrochen ist aber nichts. „Der Arzt kann mir nicht genau sagen, wie lange es dauert. Vier, sechs, vielleicht auch acht Wochen“, erklärte der Kapitän am Rande des Spiels.
Die Statistik:
Bad Soden: Gonzalez Garcia – Paulowitsch, Kress (78. Dietz), Albayrak, Özyer – Degermenci, Moaremoglu – Zuchowski (61. Harmancioglu), Hassler, Sieniawski (67. Scheller) – Kutlu.
Hünfeld: Gutberlet – Krenzer, Lekaj, Helmke, Witzel – Trabert, Krieger – Wahl (78. Kircher), Klüber, Yildiz – Simon.
Schiedsrichter: Patrick Haustein (FC Großen-Buseck).
Zuschauer: 120.
Tor: 0:1 Ferhat Yildiz (75.).
Autor: Johannes Götze

Bad Soden 16-3

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