Verbandsliga: Fast alle Teams haben sich verstärkt – Hünfeld holt zwei Stürmer – Bad Soden hoch gehandelt
Schwalm-Eder. Es könnte spannend, ja dramatisch werden. Im Titelrennen wie im Abstiegskampf. So ausgeglichen wie selten zuvor präsentiert sich nämlich die Fußball-Verbandsliga Nord vor der neuen Saison, die bereits am kommenden Wochenende beginnt.
„40 Punkte werden wohl mindestens zum Klassenerhalt notwendig sein“, mutmaßt Sascha Beetz, Spielertrainer des Melsunger FV 08. Und gebranntes Kind, entkam seine Elf in der letzten Spielzeit mit 38 Zählern doch nur knapp den Fängen des Abstiegsgespensts. Das soll dieses Mal so früh wie möglich abgeschüttelt werden, wozu der Tabellenzwölfte 2015/2016 personell sowohl in der Breite wie qualitativ zulegte. In dem Wissen, dass die Konkurrenz nicht schlief – und potenzielle Abstiegskandidaten nicht auszumachen sind.
Starke Aufsteiger
Die Aufsteiger etwa gelten als äußerst spielstark: Eintracht Baunatal holte 84 von 96 möglichen Punkten in der Gruppenliga 1 und ist komplett zusammen geblieben, der CSC 03 Kassel schaffte in souveräner Manier den Durchmarsch und sicherte sich für die Fünftklassigkeit die Dienste von Hessenliga-Spieler Christian Käthner (von Lohfelden). Und auch Bosporus Kassel landete mit Mirko Tanjic (von Lohfelden) einen Transfercoup. Der RSV Petersberg verpasste sich dagegen mit vier (eigenen) A-Junioren, die zum Aufstiegskader stießen, eine Verjüngungskur.
Im Titel- und Aufstiegsrennen sagt Steven Preuß, Kapitän des 1. FC Schwalmstadt, einen Fünfkampf voraus, sieht seine Mannschaft auf Augenhöhe mit dem Hünfelder SV, Buchonia Flieden, SG Bad Soden und SSV Sand. Fast alle sind dank positiver Wechselbilanz „breiter aufgestellt“, was insbesondere für Bad Soden gilt. Allein drei Hessenliga-Spieler – Hamza Boutakhrit und Sahin-Erman Tasgin aus Alzenau sowie Lukas Ehlert aus Eschborn – stießen zum Aufsteiger der letzten Saison, der laut Trainer Sead Mehic im oberen Tabellendrittel mitspielen will.
Starke Absteiger
Und von Fliedens Abteilungsleiter Frank Happ sogar zum Top-Favorit erkoren wird. „Die haben sich hervorragend verstärkt und werden durchmarschieren“, prophezeit er. Nicht ganz selbstlos, werden doch auch den Buchonen Aufstiegsambitionen nachgesagt. Zumal sich nach dem Abstieg aus der Hessenliga der personelle Aderlass in Grenzen hielt: Dank Tobias Bartel (Alzenau) und Christian Kreß (Bad Soden) ist die Mannschaft von Meik Voll sicherlich nicht schlechter geworden.
Eher besser als in der letzten Saison ist Hünfeld einzuschätzen. Besonders im Angriff, den Marek Weber (vom TSV Lehnerz II) und Sebastian Schuch (Bad Hersfeld) beleben werden. „Wir haben uns verbessert“, freut sich Trainer Dominik Weber. Und ist umso entschlossener, die verkorkste letzte Saison, als der SVH nur Achter wurde statt in den Aufstiegskampf einzugreifen, mit „einem Platz unter den ersten Fünf“ wett zu machen.
Starke Konkurrenz
Sand setzt personell auf Kontinuität und wünscht sich das auch für die Rolle der Mannschaft.. „Wir wollen wieder vorne mitmischen“, sagt Peter Wefringhaus, Trainer des letztjährigen Tabellenvierten. Der kann erneut ohne Druck aufspielen, was der SSV der prominenten Konkurrenz vielleicht voraus hat.
Der ebenfalls hoch gehandelte Rivale Schwalmstadt hat zwar den Frust über den verpassten Aufstieg in die Hessenliga längst überwunden, ist aber laut Trainer Harald Hauer „noch in einem Findungsprozess“. Kein Wunder angesichts der kurzen Vorbereitung, die auch unter zahlreichen Verletzungen litt. Also gilt es, so der Schweigert-Nachfolger, erstmal „unseren Rhytmus“ zu finden. Um dann anzugreifen. Und – wie erhofft – vorne mitzumischen
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