Gegen Gadermanns Köpfchen ist Ullrich machtlos

Gegen Gadermanns Köpfchen ist Ullrich machtlos

Im fünften Versuch gewinnt der HSV

Jan Ullrich (rechts) musste sich für seine Leistung wahrlich nicht grämen, während Steinbachs Trainer Petr Paliatka mit dem gesamten Auftritt seines Teams nicht zufrieden sein kann. Foto: Kevin Kremer

Aller guten Dinge sind fünf: Nach vier Pokal-Pleiten in Serie gegen den SV Steinbach ist dem Hünfelder SV der Turnaround gelungen. Mit 3:0 (2:0) setzte sich der Verbandsligist auf der heimischen Rhönkampfbahn gegen den klassenhöheren Hessenligisten durch. Im Finale wird ein Kreisoberligist warten: Schlitzerland oder Vogelsberg.

Bereits bei Anpfiff mussten sich die Zuschauer die Augen rollen: Jan Ullrich war nicht ganz vorne, sondern ganz hinten aufgestellt. Steinbachs Mittelstürmer musste zwischen die Pfosten, weil Tim Kleemann (Zerrung), Daniel Heinrich, Christian Beikirch und Ferdinand Vogt (allesamt verhindert) fehlten. Dass er auch im Tor durchaus Potential besitzt, verriet Hugo Kochanski aus dem SVS-Führungsteam bereits vor Anpfiff. Stark beispielsweise seine Paraden gegen Daniel Kornagel kurz vor dem Pausentee und später noch gegen Aaron Gadermann oder Maximilian Fröhlich.
Und so bleibt festzuhalten: An Aushilfskeeper Ullrich lag’s nicht, dass der HSV als völlig verdienter Sieger den Platz verließ. Denn beim vorentscheidenden Doppelpack nach Schema X durch Gadermann war er ohne jede Abwehrchance. Zweimal spielte Sebastian Alles die Ecke ideal, zweimal spielte der hochgeschossene Gadermann all seine Kopfball-Qualitäten aus und traf in das linke untere Eck – direkt neben den besetzten Pfosten. Bei zwei weiteren Kopfbällen fehlte nicht viel, zudem wurde er einmal elfmeterreif gestoßen, was aber ungeahndet blieb.

HSV in allen Belangen überlegen

Gadermann spielte beim HSV, weil die drei etablierten Zentrumsspieler Julian Rohde, Kevin Krieger und Alexander Reith im angeschlagenen Zustand keine Wahl für die erste Elf waren. Und Gadermann sammelte an der Seite von Alles auf der Doppelsechs nicht nur wegen seiner Tore mächtig Bonuspunkte für die erste Startelfnominierung in der Verbandsliga – die steht bislang noch aus.

Nicht überzeugen konnten hingegen die Zweite-Reihe-Spieler des SVS, denn auch Gästetrainer Petr Paliatka hatte einige Stellschrauben bewegt – doch diese Kniffe halfen wenig, bereits zur Pause wechselte er dreifach. Hünfeld präsentierte sich in allen Belangen deutlich überlegen: In Konzentration, im Passspiel, in einer viel geringeren Fehlerquote. Nur wurden – einmal mehr – viel zu viele Chancen vergeben. Steinbach sammelte im Vergleich zu den zurückliegenden vier Nullnummern in der Liga kaum Abschlüsse. Sebastian Ernst war beschäftigungslos, keinen einzigen gefährlichen Ball musste er abwehren.

Die Statistik:

Hünfelder SV: Ernst – Dücker, Häuser, Witzel, Vogt – Gadermann, Alles – Neidhardt (63. Krieger), Kornagel (86. Reith), Fröhlich (86. Baumgart) – Münkel.
SV Steinbach: Ullrich – F. Wiegand, Bott, Neacsu, Ristevski (46. Uth) – M. Wiegand, Milenkovski (46. Kücükler) – Koch, Dimitrijevic (46. Stadler), Ludwig – Kvaca.
Schiedsrichter: Ismail Koc (FV Steinau).
Zuschauer: 220.
Tore: 1:0 Aaron Gadermann (13.), 2:0 Aaron Gadermann (25.), 3:0 André Vogt (90.).

Autor: Johannes Götze

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