Gruppenliga: Bad Soden siegt auch in Hünfeld

Gruppenliga: Bad Soden siegt auch in Hünfeld

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Von Ralph Kraus

Hünfeld

Wer das nackte Ergebnis sieht, der mag glauben, dass der 1:0 (1:0)-Sieg der SG Bad Soden bei der zweiten Mannschaft des Hünfelder SV glücklich gewesen sei. Das Gegenteil war aber der Fall: Die Sodener vergaßen (wieder einmal) nur das Toreschießen.

Hier in der Rhönkampfbahn, wo mit Lehnerz IIund Hessen Hersfeld schon Verfolger der Sodener Punkte gelassen haben, offenbarte sich gestern ein Klassenunterschied – richtig Glück hatte der Tabellenführer nur einmal.

Das war in den ersten 20 Minuten, als die Elf von Michael Mohr nur ganz schwer ins Spiel fand. Hier wehrte sich Hünfeld IIso, wie das deren Trainer Uwe Hartmann gefordert hatte. „Hier spielt David gegen Goliath, und das kann David nur gewinnen, wenn er anderen Fußball spielt als er es normalerweise tut.“
Das tat seine Elf zunächst, und eigentlich hätte Hünfeld II1:0 in Führung gehen müssen, als die rechte Sodener Abwehrseite pennte und Darjusch Askari dasTor machen musste. Der Neue aus Hilders war aber zu aufgeregt (18.).

Was eine Spitzenmannschaft aber auszeichnet, ist, dass man auch mal die erste Möglichkeit eiskalt verwertet: Das tat Soden vier Minuten später, als Daniel Keim auf dem Kunstrasen Taner Harmancioglu bediente, der die erste wirklich gefährliche Szene nutzte.

Ab diesem Moment war das Spiel eigentlich gelaufen: Zwar verteidigte Hünfeld IIin seinem Rahmen weiter gut. Dass die Hausherren aber im Spiel blieben, lag ganz alleine an der Abschlussschwäche der Sodener. „Das war ja schon unglaublich, was wir hier liegengelassen haben. Wenn wir nur ein bisschen effektiver im Abschluss wären, dann hätten wir schon 100 Tore schießen müssen. Auch dieses Spiel kann anhand der Großchancen durchaus 8:0 für uns ausgehen“, haderte Coach Michael Mohr, der draußen fast wahnsinnig wurde, was seine Jungs alles verballerten. Allen voran Roland Emich, aber auch der für ihn gekommene Ahmet Gözcü muss nur den Ball ins leere Tor schieben. So ging das im Fünf-Minuten-Takt. Anton Römmich traf zu allem Überfluss mit seinem Kopfball nur den Pfosten (28.).

„Jede Woche und gegen jeden Gegner geht das nicht gut, wenn wir so viel liegenlassen. Noch hat die Serie gehalten, dass wir alle Spiele, in denen wir so viele Chancen auslassen, mit 1:0 gewinnen. Aber immer geht das nicht so weiter“, sagt Mohr, der dringend einen zusätzlichen Stürmer will und weiter auf Horst Russ (Aschaffenburg) setzt.

Stark war gestern aber vor allem die Defensive: Bis auf die angesprochene, frühe Torchance ließen die Sodener um die überragenden Innenverteidiger Jäger und Römmich nichts zu. „Dennoch hätte ich gerne gesehen, wenn wir das 1:0 machen. Ich wäre gespannt gewesen, wie das Spiel dann gelaufen wäre“, meinte HSV-Coach Uwe Hartmann.

Hünfeld II: Trabert; Askari, van Thiel, Deisenroth (77. Strube), Brehl, Krenzer, Grosch, van Leeuwen (71. Kircher), Budenz, Hammerl, Klüber (63. Macana).

Bad Soden: Gonzales; Kalb, Römmich, Jäger, Özyer, Harmancioglu (88. O. Albayrak), Degermenci, Kutlu (90.+2 Kallo), Keim, Emich (65. Gözcü).

Schiedsrichter: Boris Borschel (Wehretal). Zuschauer: 80. Tor: 0:1 Taner Harmancioglu (22.).

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