Heimpleite nach einer „haarigen“ Angelegenheit

Heimpleite nach einer „haarigen“ Angelegenheit

von Harry Wagner

Im September 2012 hatte der Hünfelder SV sein bis dato letztes Hessenliga-Heimspiel verloren. Am Samstag war es dann mal wieder so weit, dass ein Gast die Punkte aus der Rhönkampfbahn mitnahm. Viktoria Urberach feierte den Dreier in schwierigen Zeiten ausgelassen.

Der 2:1-Sieg der Rödermärker war am Ende nicht einmal unverdient und zeigte, dass sich die Mannschaft trotz ihrer unsicheren sportlichen Zukunft nicht hängen lässt. Spielertrainer Naser Selmanaj: „Wir wissen alle nicht, was wird. Wahrscheinlich steigen wir ab, doch das ist jetzt egal. Die Jungs haben Charakter und wollen sportlich alles dafür tun, die Klasse zu  halten. Hut ab vor meiner Mannschaft.“

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 Bei Hünfeld hingegen fehlten die letzten paar Prozent, die Urberach an diesen Tag aus sich herauskitzelte. „Und dann verliert man eben so ein Spiel. Es hat heute nicht gerade das meiste bei uns geklappt“, urteilte Dennis Müller, am Vatertag noch Vierfach-Torschütze beim 7:0 in Darmstadt. Für HSV-Trainer Oliver Bunzenthal waren drei Dinge ausschlaggebend für die Niederlage: Erstens die frühe, vertane Torchance von Alexander Reith, der es nach fünf Minuten mit einem Heber probiert hatte, mit dem er Torhüter Kacarevic allerdings nicht überlisten konnte. Zweitens der Eckball, der zum Ausgleich geführt hatte. Ein Hünfelder Abwehrspieler soll, so die Begründung von Schiedsrichter Ralf Orschulok,  beim Abwehrversuch noch mit den Haarspitzen am Ball gewesen sein. Zu sehen war das mit bloßem Auge nicht, aber Betz nahm die Gelegenheit dankend an und köpfte Selmanajs Eckstoß zum 1:1 (44.) ein. Und drittens die Chance von Schirmer gleich nach Wiederanpfiff, der auch mit einem Heber die erneut falsche Option wählte  – Urberach klärte auf der Linie. „Dieser Ball muss rein“, kritisierte Bunzenthal seinen Angreifer.

Danach allerdings war klar zu spüren, dass der Ausgleich kurz vor der Pause gehörigen Aufwind verschafft hatte. Die Gäste verdienten sich den Sieg jetzt, den Beckmann nach toller Vorarbeit von Renato Tusha sicherstellte. Apropos Tusha: Der flinke Flügelflitzer spielte in der Jugend beim HSV und zeigte gegen seinen Ex-Verein vor allem nach der Pause, welch guter Kicker er ist. Er hätte nach einem Solo, bei dem die gesamte HSV-Abwehr schon ausgespielt war, das 1:3 machen müssen. Nur weil hier kein Tor fiel, hatte Cino Schwab in der Schlussminute noch die dicke Chance, den Hünfeldern ein Remis zu retten, doch er verzog frei vor dem Keeper mit seinem schwachen linken Fuß.

 

 

 

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