Hünfeld – Von Benedikt Klüber – www.osthessen-zeitung.de
Nach der Positivserie zu Restrundenbeginn musste der Hünfelder SV am Samstag eine bittere Pleite und die zweite Heimniederlage in Folge im Abstiegskampf der Fußball-Hessenliga hinnehmen: Gegen Mitkonkurrent Türk Gücu Friedberg verlor das Team von Dominik Weber mit 1:3 (1:1). Dabei konnten die Hausherren zunächst sogar durch Kapitän Julian Rohde in Führung gehen, hatten in der Folge allerdings mehr und mehr mit stets gefährlichen Friedbergern zu kämpfen und scheiterten letztlich vor allem auch am eigenen Unvermögen im letzten Drittel.
„Ich habe selten so etwas Bitteres wie heute erlebt. Wir müssen in der ersten Hälfte mindestens mit 2:0 führen und kriegen dann mit dem zweiten Torschuss das 1:1. Dann geraten wir durch einen eigentlich total ungefährlichen Schuss in Rückstand und nach dem 1:3 gehen die Köpfe dann natürlich auch nach unten. Klarer kannst du ein Spiel eigentlich fast nicht dominieren, das ist natürlich schon extrem bitter“, bedauerte ein sichtlich bewegter Hünfelder Trainer Dominik Weber.
Dabei startete der HSV gegen die Friedberger, die kurzfristig auf Ex-Borusse Younes Bahssou verzichten mussten, vor rund 300 Zuschauer in der Rhönkampfbahn gut in die Begegnung. Die Gastgeber waren von Anfang an das aktivere, feldüberlegene Team und kamen nach einer Viertelstunde zur ersten Möglichkeit. Leon Kröller im Tor von Türk Gücu war beim Versuch von Christoph Neidhardt aus 20 Metern jedoch auf dem Posten. Wenig später gelang dem HSV dann unter Mithilfe der Gäste dann der Führungstreffer. Nach einem klaren Foulspiel im Strafraum von Kröller an Neidhardt, der zuerst den Ball berührt hatte, verwandelte Kapitän Julian Rohde den fälligen Strafstoß souverän zum 1:0 für die Weber-Elf.
Die Hünfelder kontrollierten nun die Partie, wobei die Gäste mit zunehmender Spielzeit ein wenig stärker wurden. In der 42. Spielminute hatte der HSV dann die Riesenchance auf das 2:0: Nach einem schönen Konter über Kevin Krieger und Andre Vogt scheiterte zunächst Krieger an Kröller, ehe Rohdes Nachschuss auf der Linie geklärt werden konnte. Die Strafe für die nicht genutzten Chancen folgte auf dem Fuß. Friedbergs Alit Usic traf mit einem Volley aus dem nichts aus gut 25 Metern zum zu diesem Zeitpunkt glücklichen Ausgleich (43.).
Nach der Pause entwickelte sich nun zunächst ein offener Schlagabtausch mit großen Chancen auf beiden Seiten. Während der glücklose Andre Vogt für den HSV scheiterte (48.), fand Dorian Miric auf Seiten der Gäste in Keeper Jonas Hosenfeld seinen Meister. Danach schienen die Hünfelder die Partie wieder unter Kontrolle zu haben, spielten ihre Angriffe jedoch nicht konsequent zu Ende. Die Gäste hingegen waren deutlich effektiver und konnten so, wenn auch sehr glücklich, in Führung gehen: Nach einem eigentlich ungefährlichen Flachschuss von Vuk Toskovic fälschte Franz Faulstich den Ball unglücklich über Hosenfeld hinweg ins eigene Tor ab. Danach hatten die Friedberger mehr vom Spiel und konnten die Partie dann wenig später auch entscheiden. Nachdem erneut Pechvogel Faulstich Friedbergs Samet Gürsoy nach dessen starker Einzelleistung im Strafraum gelegt hatte, verwandelte Ertugrul Erdogan zum 3:1 für die Gäste (75.).
Die Hünfelder steckten zwar auch danach nicht auf, mehr als ein Lattenschuss von Andre Vogt (85.) wollte aber nicht mehr gelingen. Damit musste der HSV eine sehr bittere Heimpleite hinnehmen und steht nun auf dem 15. Tabellenplatz, Friedberg landete hingegen einen Big Point im Abstiegskampf. „In der Anfangsphase waren die Hünfelder mit Sicherheit überlegen und sind dann auch verdient in Führung gegangen. Wir hatten dann auch Glück, dass es beim 1:0 geblieben ist. In der zweiten Halbzeit waren wir nach dem 1:1 dann deutlich offensiver, haben uns viele Chancen erspielt und dann auch nicht unverdient gewonnen“, freute sich Friedbergs Coach Gültekin Cagritekin bei seinem Einstand als Cheftrainer.
Hünfelder SV: Hosenfeld – Dücker (79. Bambey), Faulstich, Rehm, Witzel – Alles – Krieger, Vogt (89. Budenz), Rohde, Neidhardt (62. Fröhlich) – Weber.
Friedberg: Kröller – Takahashi, Tesfaldet, Gürsoy, Usic, Erdogan, Kohnke (46. Akkus Rodriguez), Miric (88. Biber), Dudda, Bartel, Toskovic (71. Aslan).
Schiedsrichter: Timo Hager (Ginsheim)
Tore: 1:0 Julian Rohde (23., Foulelfmeter), 1:1 Alit Usic (44.), 1:2 Franz Faulstich (63., Eigentor), 1:3 Ertugrul Erdogan (75., Foulelfmeter)
Zuschauer: 300.