Hünfeld (pf) – www.osthessen-zeitung.de
Für die Hessenliga-Fußballer des Hünfelder SV steht das nächste große Highlight an: Am Samstag (15 Uhr) kommt mit Regionalliga-Absteiger KSV Hessen Kassel einer der absoluten Topfavoriten auf den Meistertitel in die Rhönkampfbahn, der erstmals seit über zwölf Jahren wieder ein Punktspiel in Osthessen bestreitet. Dementsprechend hoffen die Hausherren um Trainer Dominik Weber auf eine tolle Kulisse und die Sensation gegen die Löwen.
„Mit Hessen Kassel kommt eine Halbprofimannschaft aus der Regionalliga. Das ist schon eine andere Hausnummer als ein gewöhnlicher Hessenliga-Gegner“, gibt sich Hünfelds Trainer Dominik Weber vor dem ersten Liga-Auftritt des KSV seit Jahren in Osthessen ehrfürchtig. Dennoch traut der 37-Jährige seinem Team eine Überraschung zu – besonders, nachdem vor knapp zwei Wochen die SG Barockstadt im Derby ohne Punkte nach Hause geschickt wurde: „Wir haben gezeigt, dass es möglich ist. Aber da muss natürlich schon vieles passen“, sagt Weber.
Zumindest den Abstieg aus der Regionalliga scheinen die Nordhessen gut verdaut zu haben: Zum Auftakt der neuen Saison gelang dem Team von Trainer Tobias Cramer ein 2:0-Derbysieg beim FSC Lohfelden, es folgten ein 2:1 beim FC Ederbergland und am vergangenen Samstag das 2:0 in Neu-Isenburg. Nach der Partie in Eddersheim am Mittwochabend ist das Gastspiel in Hünfeld also bereits das fünfte Auswärtsspiel in Folge für den KSV, der aufgrund unterschiedlicher Veranstaltungen noch nicht im heimischen Auestadion spielen konnte. Besonders achten sollte die HSV-Defensive am Samstag auf Sebastian Schmeer: Der ehemalige Stürmer von Borussia Fulda netzte bisher in jedem Spiel und liegt mit drei Treffern in der Torjägerliste nur knapp hinter dem Gießener Duo Kara/Marceta.
Zuletzt sind sich Hessen Kassel und der Hünfelder SV im Juni 2017 über den Weg gelaufen, als die Nordhessen ein Testspiel in der Haunestadt mit 8:1 gewinnen konnten. In der vergangenen Verbandsliga-Saison stand das Team von Dominik Weber immerhin der KSV-Reserve zweimal gegenüber und siegte jeweils deutlich mit 4:0 und 4:1, am Samstag wartet jedoch eine komplett andere Kasseler Mannschaft mit viel Regionalliga-Erfahrung auf den Aufsteiger, der nach dem guten Auftritt in Waldgirmes aber zuversichtlich in die Partie geht: „Wir haben nichts zu verlieren und sind nicht chancenlos. Es steht anfangs 0:0 und wir wollen am Ende etwas Zählbares rauskriegen“, betont Weber, der noch um die Einsätze von Niclas Rehm und Daniel Kornagel bangt. Während Rehm sich im Training an der Leiste zerrte, plagen Kornagel aktuell Oberschenkelprobleme. Dazu fällt Steffen Witzel am Samstag wegen seiner Hochzeit aus. „Wir haben einen großen und guten Kader und kompensieren das mit anderen Spielern“, gibt sich Weber zuversichtlich.
Die letzten Pflichtspiele zwischen beiden Teams liegen dagegen schon deutlich länger zurück: Das bis dato letzte datiert vom 14. November 2015, als Webers Hünfelder zuhause mit 0:3 im Hessenpokal-Viertelfinale das Nachsehen hatten. In der damaligen Oberliga Hessen verlor der HSV in der Saison 2003/2004 in Kassel mit 1:5 und zuhause nach 2:0-Führung mit 2:3 – unter Coach Jürgen Krawczyk. 2006 stiegen die Löwen dann in die Regionalliga auf, seit diesem Sommer ist diese Ära vorerst beendet.
Für die Hünfelder ist es nach den beiden Derbys gegen Buchonia Flieden und die SG Barockstadt bereits das dritte Highlightspiel in dieser Saison auf dem heimischen Rasen. 1500 Zuschauer strömten gegen Flieden in die Rhönkampfbahn, gegen Fulda-Lehnerz waren es gar knapp 3000. Eine ähnliche Kulisse soll den HSV nun zur Sensation tragen. „Ich hoffe, dass wir Unterstützung kriegen und die Region diesen attraktiven und traditionsreichen Gegner annimmt. Die, die gegen Barockstadt da waren, machen mit Sicherheit keinen Fehler, wenn sie nochmal kommen“, stellt Weber klar, der aber auch auf einige Zuschauer aus Kassel hofft.