Baunatal (pf) – www.osthessen-zeitung.de
Einmal mehr konnte sich der Hünfelder SV nicht belohnen und steht in der Fußball-Hessenliga nun mehr denn je am Abgrund: Beim KSV Baunatal machten die Hünfelder wie schon so oft einen guten Eindruck, kämpften sich nach zwischenzeitlichem 0:2 kurz vor der Pause zurück, doch mussten letztlich mit einer 1:3 (1:2)-Niederlage im Gepäck die Heimreise antreten. Zu viele Chancen wurden ausgelassen, auch weil Pascal Bielert im KSV-Tor mehrmals sensationell parierte (update).
Zweimal Rolf Sattorov in Halbzeit eins, einmal Rolf Sattorov kurz vor Schluss: Ein Mann in den Reihen des formschwachen KSV Baunatal brachte die Nordhessen mit seinem Dreierpack wieder auf Kurs, wieder einmal hätte sich Hünfeld jedoch mindestens einen Zähler verdient gehabt – wenngleich selbst das im Abstiegskampf zu wenig gewesen wäre. Denn die Gäste hatten gerade nach der Pause mehrere Hochkaräter, doch entweder war Pascal Bielert zur Stelle, oder die statistisch gesehen schwächste Offensive der Liga verwertete ihre Möglichkeiten nicht. „Im Endeffekt war aufgrund der zweiten Halbzeit sicherlich mehr drin“, bedauerte HSV-Coach Dominik Weber, der wusste, „dass wir die Punkte selbst holen müssen. Von der Konstellation her ist noch nichts verloren, aufgeben ist die letzte Option“.
Letztlich vorentscheidend war der Doppelpack von Sattorov, der Mitte des ersten Durchgangs zweimal nach dem gleichen Muster erfolgreich war: Außen ging es über Patrick Krengel, der den Ball in die Mitte brachte. Sattorov verwertete die erste Hereingabe per Direktabnahme (18.), wenig später machte er es mit Köpfchen (29.). Dabei legte der HSV eigentlich gut los, was aber immer wieder fehlte, war die Gefährlichkeit im Strafraum, in den die Hünfelder zu selten kamen. Doch mit zunehmender Spielzeit hatten die Gäste wieder den Faden gefunden, kamen zu Gelegenheiten wie beispielsweise durch Julian Rohde – und schließlich zum Anschlusstreffer: Rohde und Fröhlich kombinierten sich durch die gegnerischen Reihen, in der Mitte war Kevin Krieger quasi mit dem Pausenpfiff nach Fröhlichs Querpass erfolgreich (45.).
Mit dem Treffer zu einem psychologisch enorm wichtigen Zeitpunkt im Rücken kam Hünfeld agil aus der Pause, während Baunatal zunehmend tiefer stand und auf Konter lauerte. „Wir haben alles zusammengelegt und wollten mindestens den Ausgleich erzielen“, betonte Weber. Florian Münkel hatte diesen dann mehrmals auf dem Fuß beziehungsweise Kopf, auch Marcel Dücker tauchte einmal gefährlich auf – doch der Ball wollte nicht rein. Ein Treffer lag in der Luft, weil auch die Hausherren noch gute Möglichkeiten hatten, aber Sebastian Ernst war wie sein Gegenüber gut aufgelegt. Einmal musste der Hünfelder Schlussmann trotzdem noch hinter sich greifen, als er von Sattorov umkurvt und der HSV klassisch ausgekontert wurde.
„Entweder wurden die Chancen gut gehalten oder wir sind an uns selbst gescheitert, indem wir falsche Entscheidungen getroffen haben. Da hat der Killerinstinkt gefehlt“, vermutete Dominik Weber, dessen Team es im Abstiegskampf weiterhin ganz schwer hat. Kommende Woche wird es gegen Alzenau wohl nicht einfacher.
Baunatal: Bielert; Künzel, Wolf, Sattorov (88. Geib), Pforr, Schäfer, Möller, Blahout, Borgardt (79. Petrukhin), Krengel, Ludwig (46. Üstün).
Hünfeld: Ernst – Wenzel (90. Häuser), Faulstich, Witzel, Vogt – Dücker (88. Bambey), Alles – Krieger, Rohde, Fröhlich (72. Neidhardt) – Münkel.
Schiedsrichter: Alessandro Scotece (Mörfelden-Walldorf)
Tore: 1:0 Rolf Sattorov (18.), 2:0 Rolf Sattorov (29.), 2:1 Kevin Krieger (45.), 3:1 Rolf Sattorov (85.)
Zuschauer: 250.