Hünfeld – Von Melina Stock – Eine ganz bittere Heimniederlage setzte es im zweiten Spiel der Hessenliga-Aufstiegsrunde für die Fußballer des Hünfelder SV: 1:5 (0:2) hieß es am Ende vor heimischer Kulisse gegen Rot-Weiß Frankfurt.
„Die Frankfurter waren uns überlegen und haben verdient gewonnen“, muss Hünfeld-Coach Dominik Weber nach der deutlichen Niederlage eingestehen. Von Beginn an zeigte sich die spielerische Klasse der Gästemannschaft aus Frankfurt. Besonders auffällig waren Frankfurts Stürmer Varol Akgöz, Patrick Barnes und Mert Pekesen, die mit ihrer Schnelligkeit und ihrer starken Ballbeherrschung immer wieder für Gefahr vor Tim Gutberlets Kasten sorgten. Hünfeld fand offensiv gerade in der Anfangsphase zunächst so gut wie überhaupt nicht statt, kam in den ersten 45 Minuten lediglich zu zwei nennenswerten Aktionen: Robert Simon und Steffen Witzel brachten nach einer Ecke von Lukas Budenz das Spielgerät aus dem Getümmel heraus gefährlich auf das Gästetor, Keeper Ioannis Takidis parierte allerdings (12.). Kevin Kriegers strammer Schuss aus 18 Metern ging knapp über den Frankfurter Kasten (38.). Aber ansonsten war nicht viel los mit dem HSV. Webers Elf verlor zu schnell den Ball, zeigte wenig Kombinationsfußball und agierte hauptsächlich mit langen Bällen. Folgerichtig gerieten die Hünfelder in Rückstand (33.): Akgöz tauchte völlig frei am Strafraum auf, blieb cool und schob überlegt ins lange Eck ein. Praktisch mit dem Pausenpfiff bauten die Rot-Weißen ihre Führung durch Anil Mus auf 2:0 aus – nun brauchte Hünfeld drei Tore, um überhaupt noch Chancen auf den Aufstieg zu haben, eine deutliche Leistungssteigerung musste her.
Nach dem Seitenwechsel war Hünfeld deutlich bemühter, Frankfurt konzentrierte sich auf die Defensive und wurde immer wieder durch Konter gefährlich. Hünfeld hingegen schaffte es kaum, sich nennenswerte Tormöglichkeiten herauszuspielen. Zwar zeigte der HSV teilweise gute Ansätze, der entscheidende Pass kam aber nicht an. Die in Halbzeit zwei nun deutlich offensivere Ausrichtung des HSV bot den Gästen aus der Mainmetropole viele Räume, die sie mit zunehmender Spieldauer immer besser zu nutzen verstanden. In der 62. Spielminute war es dann der Pfeilschnelle Mert Pekesen, der die letzten Hünfelder Hoffnungen mit dem 0:3 endgültig begrub: Nach einem Pass in die Schnittstelle gewann Pekesen das Laufduell mit Sebastian Gensler und vollendete eiskalt. Etwa eine Viertelstunde später war wieder Pekesen beteiligt, als der Ball erneut im Netz der Heimelf zappelte. Der Stürmer fand nach einem Frankfurter Konter den eingewechselten Ghani Wessam Abdul im Strafraum, der abgezockt vollendete (80.). „Die Tore waren alle zu verteidigen“, meint ein enttäuschter Dominik Weber. Nur vier Minuten später betrieb Hünfelds Lukas Budenz Ergebniskosmetik und verwandelte einen Handelfmeter ganz sicher. Den Schlusspunkt der Partie setzte Rot-Weiß-Stürmer Barnes mit seinem verwandelten Foulelfmeter kurz vor Schluss (90.). Damit ist der Hünfelder Traum vom Wiederaufstieg in die Hessenliga geplatzt, schade. „Klar sind wir jetzt enttäuscht, aber wir haben eine wirklich erfolgreiche Saison gespielt“, findet der Coach der Hünfelder trotz schwacher Leistung gegen Rot-Weiß Frankfurt und des verpassten Hessenliga-Aufstiegs gleich wieder lobende Worte: „Jetzt gibt es erst einmal drei Wochen Pause, in denen die Jungs den Kopf vom Fußball freibekommen sollen.“
Hünfeld: Gutberlet; Trabert (46. Krenzer), Gensler, Alles, Simon, Rehm, Krieger (69. Klüber), Witzel, Neidhardt (57. Wahl), Budenz, Helmke.
RW Frankfurt: Takidis; Fließ (71. Abdul), Mus, Freund, Akgöz (86. Matovic), Barnes, Gültekin, Lundy, Pllana, Pekesen (76. Fil), Topcagic.
Schiedsrichter: Steffen Rabe (Asphe)
Tore: 0:1 Varol Akgöz (33.), 0:2 Anil Mus (45.), 0:3 Mert Pekesen (62.), 0:4 Ghani Wessam Abdul (76.), 1:4 Lukas Budenz (80., Handelfmeter), 1:5 Patrick Barnes (90., Foulelfmeter)
Zuschauer: 800.