Hünfeld – Von Johannes Götze – Mit einer bärenstarken Mannschaftsleistung hat der Fußball-Hessenligist Hünfelder SV das letzte Heimspiel des Jahres gegen Mitaufsteiger Braunfels für sich entschieden. Am Ende stand ein klarer 4:1 (3:0)-Erfolg zu Buche und der hätte leicht noch höher ausfallen können.
Gerade in Halbzeit eins verwöhnte der HSV seine Fans mit aggressivem Powerfußball. Hünfeld ließ die streckenweise überforderten Gäste zu keinem Zeitpunkt ins Spiel kommen und spielte sich zahlreiche beste Chancen heraus. Schon nach drei Minuten hätte Niclas Rehm die Führung erzielen müssen, verzog aber knapp. Nach einer Viertelstunde war es dann aber doch soweit und der Treffer von dem bärenstarken Alex Reith war bezeichnend für das Spiel der Hünfelder: Innenverteidiger Steffen Witzel rückte aus dem Abwehrverbund raus und eroberte den Ball 30 Meter vorm eigenen Tor. Danach schickte er mit einem klugen Pass Reith auf die Reise und der überspielte den machtlosen Gästekeeper Sebastian Vogl mit einem sensationellen Luper. Hinten kompromisslos und vorne mit Zauberfußball, so sah das Spiel über weite Strecken aus. Sieben Minuten später war es dann Rehm, der aus 25 Metern mit einem trockenen Schuss ins linke Eck traf. Wiederum zehn Minuten später hätte Reith das 3:0 machen müssen, lief alleine auf Vogl zu, wollte ihn diesmal tunneln und scheiterte. Das war aber halb so schlimm, denn bei der daraus resultierenden Ecke kam Reith aus der Distanz zum Schuss, der Ball prallte von Daniel Schirmers Brust ins Tor. „Wir hätten auch 5:0 führen können, das war überragend“, frohlockte HSV-Coach Oliver Bunzenthal.
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Im zweiten Durchgang war dann zunächst etwas die Luft raus, trotzdem hätte Rehm erhöhen können. Braunfels kam selbst zu keinen Torchancen und traf trotzdem: Witzel spielte völlig unbedrängt Emanuel Haas frei und der erzielte den Anschluss. Dass das nur der Ehrentreffer war, lag daran, das es Hünfeld schaffte, den Schalter direkt wieder umzulegen: Reith spielte mit einem überragenden Pass in die Tiefe Dennis Müller frei, der umkurvte Vogl und entschied die Partie endgültig. Reith durfte danach unter Szenenapplaus den Platz verlassen und die Erleichterung war ihm sichtlich anzusehen: „Das war ein toller Nachmittag für uns und natürlich besonders für mich. Nach so langer Zeit wieder zu treffen und dann noch zwei Tore vorzubereiten ist toll.“ Im Anschluss zeigten sich Schirmer und Müller noch gnädig mit den Gästen und ließen Großchancen liegen.
Neben Reith stachen Kevin Krieger und Sebastian Gensler aus der geschlossen starken Mannschaftsleistung heraus und besonders Gensler hinterlässt bei Bunzenthal im Moment einen bleibenden Eindruck: „Was der vor der Abwehr abräumt ist Granate. Er ist der konstanteste Spieler in dieser Saison bei uns.“ Was ebenfalls beeindruckt, ist die Tatsache, dass beim HSV nach der langen Saison noch keinerlei Substanzverlust erkennbar ist und die Mannschaft auch gegen Braunfels wieder extrem laufstark und aggressiv zu Werke ging. Die Belohnung ist der zwölfte Platz.
Hünfeld: Ruck – Beck, Weber, Witzel Trabert – Gensler (81. Belaarbi), Krieger, Müller – Rehm, Reith (76. van Leeuwen), Schirmer.
Braunfels: Vogl; Desch, Schmidt, Schramm, Dinkel (56. Hardt), Jung, Weber (46. Seip), Haas, Kretschmann, Fürbeth (46. Wilk), Schäfer.
Schiedsrichterin: Susanne Luft (Obertshausen)
Tore: 1:0 Alex Reith (15.), 2:0 Niclas Rehm (22.), 3:0 Daniel Schirmer (33.), 3:1 Emanuel Haas (63.), 4:1 Dennis Müller (72.)
Zuschauer: 250.