Hessenliga – Stimmungswandel beim HSV – Webers Bauchgefühl richtig

Hessenliga – Stimmungswandel beim HSV – Webers Bauchgefühl richtig

Hünfeld (pf) –www.osthessen-zeitung.de

 Im Endeffekt hatte der Hünfelder SV wohl genau einen Gegner wie den FC Ederbergland gebraucht, denn beim 3:1 im Kellerduell klappte bei den Haunestädtern auf einmal vieles, was gegen Teams wie Flieden oder Neu-Isenburg nicht funktioniert hatte. Besonders in der Offensive lieferte der Aufsteiger zum ersten Mal in dieser Saison ab und die Akteure – allen voran Doppeltorschütze Christoph Neidhardt – riefen bei Trainer Dominik Weber im Gegensatz zum Neu-Isenburg-Spiel große Zufriedenheit statt Enttäuschung und Frustration hervor.

 „Das war ein super Ergebnis und natürlich ganz wichtige drei Punkte gegen einen direkten Konkurrenten“, freut sich HSV-Coach Dominik Weber über den Befreiungsschlag im Kellerduell, der den Hünfeldern den zweiten Saisonsieg bescherte. Nach den Überraschungserfolgen gegen die Barockstadt und Hessen Kassel hat der Aufsteiger außerdem bewiesen, dass er auch Spiele, wo die Punkte eher gebraucht werden, für sich entscheiden kann – und nach dem 0:2 gegen Neu-Isenburg zumindest vorläufig die Katerstimmung vertrieben. „Da war einfach eine ganz andere Körpersprache am Feld zu sehen, gerade was die Offensive betrifft. Wir haben endlich mal unsere Möglichkeiten genutzt, auch wenn wir noch die eine oder andere liegengelassen haben“, lobt Weber.

Nachdem sein Team in den ersten sechs Partien der Saison nur zwei Treffer erzielte, die auch noch nach Standards fielen und mit Niclas Rehm und Franz Faulstich dazu zwei Abwehrspielern angerechnet wurden, scheint nun der Knoten endlich geplatzt zu sein: Christoph Neidhardt steuerte zwei Tore zum Sieg gegen Ederbergland bei und hatte – nachdem er Hünfeld bereits nach zwei Minuten per Elfmeter in Führung gebracht hatte – vom Punkt sogar die Chance zum Dreierpack. Besonders vor dem Treffer zum 3:1-Endstand zeigte der HSV eine schöne Kombination über Kevin Krieger, Maximilian Fröhlich und Andre Vogt, von denen es sonst nur wenige in den vergangenen Wochen gab. Während auch Lukas Budenz zum ersten Mal in dieser Spielzeit erfolgreich war, ackerte Fröhlich unermüdlich auf der Außenbahn und hatte einige gute Möglichkeiten. Ihm fehlte ebenso wie Joker Sebastian Schuch in der Schlussphase das Glück, was am Ende aber auch nicht mehr nötig war.

Spielentscheidend – auch wenn Neidhardt den anschließenden Elfer nicht im Tor unterbringen konnte – war sicherlich die Rote Karte gegen Ederberglands Wolfgang Klaus in der Schlussphase des ersten Durchgangs. „Oftmals besteht die Gefahr, dass man es dann zu leicht nimmt. Aber wir haben die Überzahl sehr gut ausgespielt und das Spiel nach der Halbzeit in unsere Richtung gelenkt“, erklärt Weber im Hinblick auf die beiden schnellen Treffer seiner Mannschaft nach der Pause, während der FCE im Endeffekt nur eine wirkliche Torchance hatte, die von Sebastian Ernst vereitelt werden konnte.

Im Vergleich zur Pleite gegen Neu-Isenburg hatte der Hünfelder Trainer zweimal gewechselt und Sebastian Alles und Maximilian Fröhlich für Sebastian Schuch und Nils Wenzel von Beginn an gebracht. Kevin Krieger machte seine Sache in der Sturmspitze einmal mehr ordentlich. „Keiner hatte sich in die Mannschaft gespielt. Deswegen waren Veränderungen irgendwo zwangsläufig, aber das waren mehr oder weniger Bauchentscheidungen“, begründet Weber, der am Ende nur einen kleinen Wermutstropfen zu beklagen hatte: Sebastian Alles hatte kurz vor Schluss einen Schlag abbekommen und musste vom Platz. „Training geht auf keinen Fall und das Pokalspiel am Mittwoch in Steinbach wird er auch verpassen“, sagt Weber, der ergänzt: „Man muss schauen, ob es für das Abschlusstraining am Freitag reicht. Aber es kann sein, dass er eine Woche oder zwei ausfällt.“ Am kommenden Wochenende geht es für den HSV in der Liga mit dem Auswärtsspiel beim bis dato besten Aufsteiger aus Eddersheim weiter. Dann wird sich zeigen, ob der Aufwärtstrend bestätigt werden und die Offensive auch gegen einen Gegner aus den oberen Tabellenregionen Torgefahr verbreiten kann – besonders aber, ob die Bodenhaftung, die Weber nach der Pleite gegen Neu-Isenburg infrage gestellt hatte, endgültig wieder zurückgekehrt ist.

Ederbergland-09-2018-26

 

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