Hessenliga – Wehen II setzt sich hochverdient mit 3:1 in Hünfeld durch

Hessenliga – Wehen II setzt sich hochverdient mit 3:1 in Hünfeld durch

Hünfeld –  Von Johannes Götze – www.osthessen-sport.de

Innerhalb von 14 Minuten hat Wehen Wiesbaden II die Fußball-Hessenligapartie in Hünfeld entschieden: Drei fein herauskombinierte Tore der Gäste noch vor der Halbzeit waren zu viel für die Hünfelder, um nochmal entscheidenden Einfluss auf das Spiel zu nehmen. Kevin Kriegers Anschlusstreffer zum 1:3 (0:3)-Endstand war letztlich nicht mehr als Ergebniskosmetik.

„Wir haben die erste Halbzeit total verschlafen. Wir haben keinen Fußball gespielt. Fußball heißt Zweikämpfe führen, Kopfballduelle gewinnen. Wir haben aber nur Spalier gestanden“, war HSV-Trainer Dominik Weber nach der Partie total bedient. Die Hünfelder ließen die Bissigkeit vermissen, zeigten keine Körperspannung: „Ich muss ganz klar sagen, dass ich mit der Leistung von zwei, drei Spielern absolut nicht einverstanden bin. Die sollen mir vorher sagen, dass sie keine Lust haben, dann lass ich das nächste Mal andere spielen.“ Vor allem will Weber in Zukunft keine angeschlagenen Spieler mehr auf den Platz schicken: „Letzte Woche war es Dennis Theisenroth, heute Julian Rohde. Sie haben gesagt, dass sie spielen können, konnten dann aber anscheinend doch nicht.“

Rohde tauchte wie große Teile der Mannschaft in der ersten Halbzeit komplett ab, hätte dem Spiel aber eine andere Wendung geben können: Zwei Freistöße aus aussichtsreicher Position in der Anfangsphase stellten für Wehens Keeper Raphael Laux aber keine große Gefahr dar. Auf der anderen Seite hatte Hünfeld Glück, dass Renato Tusha, Martin Röser und Zuelfuekar Cosguner beste Chancen liegen ließen. Ab Mitte der ersten Halbzeit machten sie es vorm Tor besser: Erst traf Röser nach exzellentem Pass von Tusha, dann bediente Amin Ahmed Röser und den Sack machte Niklas Rottenau mit einem satten Knaller von halbrechts eigentlich schon in Minute 40 zu. Auf Hünfelder Seite hatte neben den Freistößen von Rohde eigentlich nur Niclas Rehm eine gute Chance, war aber überrascht am langen Pfosten doch noch an den Ball kommen zu können.

Nach der Pause schlief das Spiel dann ein, Chancen waren Mangelware – bis zum Zeitpunkt von Kriegers Tor, der nach einer Ecke aus elf Metern den Überblick behielt und ins lange Eck einschob. Danach dezimierte sich die Gäste selbst – Mattis Oestereich hatte Christoph Neidhardt 17 Meter vorm Tor unsanft gestoppt und flog wegen Notbremse mit Rot vom Platz – und Hünfeld witterte nochmal Morgenluft: Einen Freistoß von Felix Beck hielt Laux klasse, Maurus Klüber scheiterte nach einer Ecke aus kürzester Distanz. Ein Tor sollte aber nicht mehr fallen: „Vielleicht wäre durch ein 2:3 nochmal was gegangen, verdient wäre es aber nicht gewesen“, konstatierte Weber. Sein Gegenüber Thomas Brendel sah es genauso: „Wir haben das Spiel aufgrund der ersten Halbzeit verdient gewonnen. Am Ende ließ die Kraft dann nach, aber egal – Hauptsache gewonnen.“ Das sah auch der ganz starke und nicht in den Griff zu bekommende Tusha an alter Wirkungsstätte auch nicht anders.

Nicht nur die Niederlage ist bitter für die Hünfelder: Steffen Witzel verletzte sich am Knie und wird vermutlich ausfallen. Keeper Dennis Theisenroth, der mit Hüftproblemen fehlte, wird noch zwei bis drei Wochen fehlen, bei Sebastian Gensler wird es sich nach seiner Knie-OP sogar noch sechs Wochen hinziehen, dafür steigt Dennis Müller am Montag wieder voll ins Mannschaftstraining ein. Der einzige Lichtblick am sonst gebrauchten Tag für Hünfeld.

Hünfeld: Gutberlet – Grosch, Helmke, Witzel (61. Belaarbi), Beck – Budenz (46. Krenzer), Alles – Neidhardt, Rohde (46. Krieger), Rehm – Klüber.

Wehen II: Laux; Oestereich, Esser, Rademacher (73. Eaten), Rottenau, Ahmed, Cosguner (62. Balder), Bianco, Tusha (81. Becker), Boone, Röser.

Schiedsrichter: Marco Unholzer (Birkenau)

Tore: 0:1 Martin Röser (26.), 0:2 Martin Röser (37.), 0:3 Niklas Rottenau (40.), 1:3 Kevin Krieger (70.)

Zuschauer: 320.

Rote Karte: Mattis Oestereich (Wehen, 81.) wegen Notbremse.

 

 

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