Hünfeld (fs) –www.osthessen-sport.de
Dieses Spiel kommt gerade zur rechten Zeit: Im Viertelfinale des Fußball-Hessenpokals gastiert Regionalligist Hessen Kassel am Samstag (13.30 Uhr) zum Spiel des Jahres für den Hünfelder SV. Die Löwen sind zwar klarer Favorit beim Verbandsliga-Elften, der rechnet sich jedoch zumindest Außenseiterchancen aus und ist heiß wie das sprichwörtliche Frittenfett.
„Das Spiel passt sehr gut zu diesem Zeitpunkt, das ist eine Möglichkeit, den Ligaalltag auszublenden. Die Jungs sollen das Spiel genießen, schließlich haben sie es sich im Kreis- und Hessenpokal verdient. Wir freuen uns jedenfalls riesig, gegen einen Regionalligisten zu spielen“, erklärt HSV-Coach Dominik Weber mit Blick auf nur einen Sieg aus den letzten sieben Ligaspielen und dem Abrutschen auf Platz elf. Das ist nun aber ausgeblendet, schließlich steht nun das Duell mit einem Regionalligisten auf dem Programm – und gegen einen solchen durfte der HSV in einem Pflichtspiel Webers Erinnerung nach noch nicht ran. „Im Training ist eine ganz andere Stimmung, auch die Ernsthaftigkeit passt. Jeder will am Samstag spielen“, berichtet Weber, der zudem wieder mehr Alternativen hat: Oliver Krenzer, Christoph Neidhardt und auch Simon Grosch stoßen wieder dazu, zudem ist Kapitän Niclas Rehm wieder eine Woche weiter im Training.
Kein Wunder also, dass Weber durchaus optimistisch ist: „Wir wollen uns nicht verstecken und in Ehrfurcht erstarren. Wir gehen befreit, aber mit Selbstvertrauen in die eigenen Stärken ins Spiel. Wenn Hessen Kassel in die nächste Runde einzieht, wäre das normal, aber vielleicht gelingt es uns ja, den Gegner zu ärgern und ein bisschen Selbstvertrauen für die Runde mitzunehmen.“ Mut machen auch die Erfahrungen, die der HSV selbst bei unterklassigen Mannschaften gesammelt hat, bei denen sich die Weber-Elf auch nicht immer leicht getan hat: „Kassel wir die größeren Spielanteile haben, allein schon, weil sie zwei Klassen höher spielen. Aber vielleicht tut sich Hessen Kassel ja auch gegen uns schwer, so wie wir uns bei unterklassigen Mannschaften schwer getan haben. Wenn wir Kassel ärgern wollen, brauchen wir aber eine überragende Leistung in der Defensive.“
Wenn auch noch die Kulisse stimmt (Weber: „Das hätten sich die Jungs verdient“), warum sollte dem HSV nicht eine Überraschung gelingen? „Träumen ist nicht verboten“, meint Weber. Recht hat er.
Bei den Löwen könnte übrigens Torjäger Shqipon Bektashi auflaufen: Dessen nachträgliche Sieben-Spiele-Sperre aus dem Regionalliga-Spiel gegen Eintracht Trier, als er Gegenspieler Benedikt Koep in die Weichteile gegriffen hatte, gilt nicht für den Hessenpokal, in Hünfeld ist der 25-Jährige spielberechtigt.