HSV macht’s SVS leicht wie nie

HSV macht’s SVS leicht wie nie

 

Kreispokal: Milenkovski sorgt für Unmut

Erstmals seit 2009 steht der Hünfelder SV nicht im Endspiel um den Kreispokal – und das völlig verdient, denn die Leistung gegen den klassentieferen SV Steinbach war speziell in Durchgang eins unterirdisch, die klare Leistungssteigerung danach kam zu spät.

Die Stimmung im Mühlengrund war beinahe gespenstisch, denn nicht mal die sonst so lautstarken Fans des SVS fühlten sich genötigt, für Alarm zu sorgen. Ihrem favorisierten Team wurde es 45 Minuten lang schlichtweg zu leicht gemacht. David Fladung, Reservetrainer Steinbachs, der einmal mehr als Ersatzspieler auf der Bank saß, stellte bereits nach 20 Minuten fest, dass das heutige Derby nichts mit den historisch so immer heißen Duellen gemein hätte. Warum? Weil Hünfeld ja gar nicht aggressiv sei. Und Fladung hat als Spieler auf beiden Seiten schon mindestens ein Dutzend Derbys erlebt.

Und so war das Spiel gefühlt schon nach dem 2:0 Mitte der ersten Hälfte entschieden. Für die komfortable Führung sorgten Petr Kvaca und Mateo Duvnjak im Zusammenspiel. Erst ermöglichte Keeper Daniel Heinrich mit einem präzisen Abschlag Kvaca das schnelle Direktspiel mit Duvnjak, der mithilfe des Innenpfostens traf (17.). Nicht minder toll gespielt war Kvacas Pass vor dem 2:0, als Duvnjak wieder von halblinks ins lange Eck einnetzte (26.). Allerdings war das schönste Tor Steinbachs Spielertrainer Petr Paliatka vorbehalten, der als Innenverteidiger selbst den Konter einleitete, dann intelligent nach links zu Michael Wiegand rausspielte, und Wiegands Flankenlauf mit herrlich angeschnittenem Ball verwertete Paliatka trocken mit der Pike, weil er die 90 Meter in Hochgeschwindigkeit zurückgelegt hatte (45.).

Nur ganz kurz wird’s spannend

In der Pause sagte HSV-Coach Dominik Weber nicht viel, seine Ansprache fiel draußen am Platz kurz, knapp und ruhig aus. Die Spieler wussten selbst, dass das nichts war und versuchten sich um direkte Rehabilitation. Dies gelang über weite Strecken auch. Einstellung und Wille passten zumindest. Nach Sebastian Schuchs schnellem Anschlusstreffer, der eine Flanke Maximilian Fröhlichs per toller Direktabnahme verwertete, geriet der SVS gar kurz ins Schwimmen und hatte Glück, dass Kevin Kriegers direkte Ecke vom Innenpfosten zurück ins Feld sprang (50.). Fabian Koch beseitigte aber alle Zweifel. „Ich war überrascht, wie einfach es war, aber wir haben die Tore auch schön rausgespielt“, sagte Steinbachs Bester, Petr Kvaca.

Für Unmut in Steinbach sorgte eine Aktion von Nikola Milenkovski am vergangenen Sonntag, als er – nachdem für ihn nur ein Platz auf der Bank gegen Ex-Club SG Barockstadt II vorgesehen war – seine Tasche packte, aufstand und den Sportplatz verließ. Der im Sommer an den Mühlengrund zurückgekehrte 19-Jährige war auch gegen Hünfeld nicht im Kader. Für Hugo Kochanski aus dem SVS-Führungsteam ist noch keine endgültige Entscheidung um Milenkovskis Zukunft gefallen. „Wir hatten mit Cino Schwab vor einem Jahr eine ganz ähnliche Situation und lassen uns das auch nicht einfach so gefallen. Endgültig ist aber noch nicht entschieden, wie es mit Nikola und dem SVS weitergeht.“

Die Statistik:

SV Steinbach: Heinrich – Dimitrijevic, Paliatka, Trabert, F. Wiegand – Faust, M. Wiegand – Koch (80. M. Bott), Duvnjak (73. Fladung), Ludwig (67. Göllmann) – Kvaca.
Hünfelder SV: Ernst – Wenzel, Faulstich (46. Rehm), Dücker, Quanz – Bambey, Rohde (46. Gadermann) – Neidhardt (75. Göbel), Krieger, Fröhlich – Schuch.
Schiedsrichter: Mario Czieslick (JFV Bad Hersfeld).
Zuschauer: 300.
Tore: 1:0 Mateo Duvnjak (17.), 2:0 Mateo Duvnjak (26.), 3:0 Petr Paliatka (45.), 3:1 Sebastian Schuch (46.), 4:1 Fabian Koch (70.), 4:2 Maximilian Fröhlich (85.).

Autor: Johannes Götze
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