HSV verspielt 2:0 – Genickbruch in der Nachspielzeit

HSV verspielt 2:0 – Genickbruch in der Nachspielzeit

Fernwald (jg) –osthessen-sport.de

Die Serie ist gerissen: Nach sechs Spielen ohne Niederlage hat es den Fußball-Hessenligisten Hünfelder SV mal wieder erwischt – nötig war das aber nicht: Beim FSV Fernwald führten die Haunestädter schon klar, schenkten den Vorsprung aber wieder her und mussten bei dichtem Schneetreiben auf einem Kunstrasen der älteren Generation in letzter Minute den Treffer zum 2:3 (2:0)-Endstand hinnehmen.

Eigentlich sollte man meinen, dass eine 2:0-Halbzeitführung beim Tabellenvierten beflügeln statt lähmen sollte, doch beim HSV war das anders: Fernwald kam nämlich aus der Kabine raus und hatte sich mächtig was vorgenommen. Das Spiel lief nur noch in Richtung Tor von HSV-Keeper Christian Ruck, der hatte aber zunächst nicht allzu viel zu tun, da Fernwald aus zahlreichen Standards keine ernsthaften Torchancen herausspielte. Mitte der zweiten Hälfte änderte sich das aber schlagartig: Felix Beck foulte einen Angreifer der Gastgeber elfmeterreif – Solak ließ sich die Chance nicht nehmen und verkürzte. Zwei Minuten später war es dann Julian Buss, der einen Freistoß aus knapp 40 Metern im Tor versenkte. Kein Vorwurf an Ruck, denn der Ball wurde immer schneller und schlug im langen Eck ein. Und als gerade die Nachspielzeit angebrochen war, köpfte Denis Weinecker nach einer Ecke aus acht Metern zum Siegtreffer ein. „Die Standards haben das Spiel entschieden, wenn es den Elfmeter nicht gibt, schießen die kein Tor“, meinte Hess, der natürlich auch etwas angefressen war, den Spielern aber keinen großen Vorwurf machen wollte, denn zu gut war die gezeigte Leistung vor der Pause.

 Coach Oliver Bunzenthal war da schon etwas anderer Meinung: „Das ist einfach nur ärgerlich, weil wir uns dappig angestellt haben und die Punkte verschenkt haben.“ Mit dappig meinte er den verursachten Elfmeter, den Freistoßtreffer, der quer durch den Strafraum segelte und auch die Tatsache, dass mit Weinecker der wahrscheinlich kleinste Spieler den Siegtreffer markierte.

Dabei begann alles so gut: Die erste Tormöglichkeit spielten die Hünfelder in der 24. Minute gleich zur Führung zu Ende: Alex Reith brach auf der linken Seite bis zur Torlinie durch und flankte präzise auf den langen Pfosten – dort stand Dennis Müller goldrichtig und musste den Ball nur noch über die Linie drücken. Bis dato war das Duell nahezu ausgeglichen, wobei der Gast etwas aggressiver war und auch die meisten Zweikämpfe für sich entschied. Danach legten die Hünfelder so richtig los: Daniel Schirmer und Kevin Krieger scheiterten mit Schüssen von der Strafraumgrenze nur knapp. Außerdem musste sich Schirmer noch einmal relativ frei vor Heimkeeper Sven Schmitt geschlagen geben. Das war aber egal, weil die nachfolgende Ecke zum 2:0 führte: Müller spielte Krieger kurz an und der schoss von der rechten Seite per Bogenlampe genau in den Torwinkel ein. Ein Treffer der Marke Traumtor. Doch dafür konnten sich die Hünfelder nichts kaufen und Hess begab sich auf die Suche nach Gründen: „In der ersten Halbzeit haben wir richtig gut kombiniert, durch die immer schlechter werdenden Platzbedingungen hatten wir dann Probleme. Der Schnee hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht.“ Doch rumlamentieren gilt nicht: Schon am Montag geht es zu Viktoria Urberach und da kann schon Wiedergutmachung betrieben werden.

Fernwald: Schmitt – Proske (65. Wagner), Leonhardt, Golafra, Völk, Buss, Ehser, Solak, Erben (46. Demuth), Gouri, Weinecker.

Hünfeld: Ruck – Schwab, Weber, Witzel, Beck – Krieger, Gensler – Müller – Schirmer, Reith, Rehm.

Schiedsrichter: Timo Wlodarczak (Bebra)

Tore: 0:1 Dennis Müller (24.), 0:2 Kevin Krieger (43.), 1:2 Erdinc Solak (68., Foulelfmeter), 2:2 Julian Buss (70.), 3:2 Denis Weinecker (90+1)

Zuschauer: 120.

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