Hünfeld schlittert Richtung Verbandsliga

Hünfeld schlittert Richtung Verbandsliga

von Christian Halling,

 

Der Hünfelder SV kann im Moment kein Hessenligaspiel gewinnen. Bei der 1:4-Heimpleite gegen Hadamar offenbarte der Abstiegskandidat wieder mal arge Defizite.

Gegen die sehr robusten Gäste aus Hadamar erwischte der HSV einen tollen Start: Nach einem Rohde-Freistoß von halbrechts köpfte Oliver Krenzer zum 1:0 ein. Doch wie schon in der Vorwoche gegen Lehnerz klingelte es im Gegenzug im Hünfelder Tor. Celal Yesil stand nach einer Flanke von links goldrichtig.

In der 26. Minute machte HSV-Keeper Tim Gutberlet keine gute Figur, als ein Freistoß Hadamars den Kopf von Semir Aljusevic fand. Aus acht Meter köpfte dieser den Ball in Form einer Bogenlampe über Gutberlet hinweg. Hünfeld versuchte in der Folgezeit alles, um den Ausgleich zu erzielen, doch wurden dickste Chancen fahrlässig versemmelt: So tauchte Lukas Budenz nach gut einer halben Stunde frei vor Gästekeeper Christopher Strauch auf, umkurvte diesen, aber scheiterte dann aus spitzem Winkel.

Die Inkonsequenz vor dem Tor und die Nachlässigkeiten in der Abwehr sollten in Minute 54 spielentscheidend sein, als der HSV nach einem Diagonalball Hadamars ganz schlecht gestaffelt stand. Weidlich Platz hatte Hadamars Torjäger Steffen Moritz, der das vorentscheidende 3:1 erzielte und in der 72. Minute Felix Beck stehen ließ und sogar noch auf 4:1 erhöhte. Bitter, dass ausgerechnet Moritz das Spiel entschied. Der hatte in der ersten Halbzeit Schiedsrichter Martin Kliebe nämlich den Vogel gezeigt und hätte damit vom Platz fliegen müssen.

Dass aber auch eine Überzahl dem Hünfelder SV nichts genutzt hätte, offenbarte sich in der letzten halben Stunde. Da agierten die Westhessen aus der Nähe von Limburg nämlich mit einem Mann weniger; Aljusevic hatte sich zu einer Kopfnuss gegen Kevin Krieger hinreißen lassen und hatte Rot gesehen.

Hünfeld schlug aus dieser Überzahl allerdings gar kein Kapital und lässt immer deutlicher die Frage zu, ob die mannschaftliche Substanz in dieser Saison für die Hessenliga reicht.

Hünfeld: Gutberlet; Alles (46. Gensler), Rohde (84. Wahl), Müller, Klüber (55. van Leeuwen), Krieger, Krenzer, Neidhardt, Beck, Budenz, Helmke.

Hadamar: Strauch; Kuczok, Schraut, Aljusevic, Decise (90. Groß), Böcher, Yesil (79. Wilk), Kretschmer, Leopold, Takushima, Moritz.

Schiedsrichter: Martin Kliebe (Hessisch Lichtenau).

Zuschauer: 220. Tore: 1:0 Oliver Krenzer (14.), 1:1 Celal Yesil (16.), 1:2 Semir Aljusevic (26.), 1:3, 1:4 Steffen Moritz (54., 72.).

Rote Karte: Semir Aljusevic (Hadamar) wegen Tätlichkeit (64.).

Hadamar -14-18

Nach oben scrollen