Hoppecketalstadion ist Geschichte
Willingen zunächst nur auf Kunstrasen
Andreas „Penze“ Penzenstadler wird seine Zigaretten zukünftig in Schwalefeld anzünden, das Stadion in der Hoppecke ist hingegen Geschichte. Foto: Siggi Larbig
Als Joshua Herbert am späten Abend des 15. Novembers das Hessenpokal-Viertelfinale zwischen dem Verbandsligisten SC Willingen und dem Regionalligisten KSV Hessen Kassel (1:4) abpfiff, schwang auf Seiten der Gastgeber jede Menge Wehmut mit. Nicht wegen der Niederlage, vielmehr weil es der letzte Pfiff im fast schon legendären Hoppecketalstadion gewesen ist. Wie es nun weitergeht erklärt Andreas Penzenstadler, das Gesicht des SC Willingen.
Das Stadion muss nun weichen, nämlich dem Skisport. Eine Gondelanlage wird im Bereich des derzeitigen Platzes entstehen, die zwei Berge miteinander verbinden soll und so den Wintersportlern mehr Komfort bieten kann. Rund 1,2 Millionen Euro soll dem Vernehmen nach die Liftbetreibergesellschaft in die Hand genommen haben, um das Areal zu kaufen. Rund das Vierfache dieser Summe wurde nun in dem wenige Kilometer entfernten Schwalefeld, Geburtsort des legendären Langläufers Jochen Behle, investiert. Dort entsteht die neue Heimat des Verbandsligisten. Noch ist der Bau jedoch nicht abgeschlossen. Der Rasenplatz soll erst im kommenden Sommer bespielbar sein, weshalb die Spiele der Restrunde ausnahmslos auf dem bereits fertigen Kunstrasen über die Bühne gehen werden. Auch die Funktionsgebäude sind noch nicht gänzlich fertig, aber duschen und umziehen wird für die Mannschaften kein Problem darstellen.
Die hohe Investitionssumme von 4,8 Millionen Euro ist auch möglich, weil in Schwalefeld ein Olympiastützpunkt entsteht, gleichzeitig wird das neue Gelände auch von Schulen mitbenutzt. So führt um den Naturrasenplatz beispielsweise eine Laufbahn herum. Eine traditionelle Sitzplatztribüne, so wie in der Hoppecke, wird es jedoch nicht geben, dafür bieten ein zweigeschossiges und ein eingeschossiges Gebäude Sitzplätze, von denen aus beste Sicht garantiert wird. Im Bewusstsein des bevorstehenden Wechsels kommt bei Penzenstadler Wehmut auf: „Riesengroße sogar“, wie er beteuert, aber auch sagt: „Wenn wir schon wechseln müssen, wollten wir auch was Vernünftiges und die Anlage in Schwalefeld ist wirklich sehr vernünftig.“ Das Spiel gegen Hessen Kassel war dann so etwas wie der krönende Abschluss an der Stelle, wo der SC Willingen seine größten Erfolge feierte: Anfang und Mitte der Neunziger wurde in Hessens Partymekka für je eine Serie Oberligafußball gespielt.
Autor: Johannes Götze