Verbandsliga: Daniel Orth befindet sich in der Warteschleife
Am Samstag war es soweit: Daniel Orth strich mit dem Hünfelder SV den ersten Sieg ein. Mit 12:10 behauptete er sich gemeinsam mit Sebastian Alles gegen die SG Bad Soden (Tim Mulfinger und Tuna Moaremoglu). Es passt zu Orths Wesensart, dass er darüber schmunzeln kann, schließlich entschied der HSV nur das Duell am Tischkicker am traditionellen Oktoberfest für sich. Auf dem Fußballplatz kann der Neuzugang aus Niederaula nämlich noch nicht helfen.
Grund ist eine Entzündung der Patellasehne, die unterhalb der Kniescheibe liegt. Diese hartnäckige Verletzung schleppte er schon mit in die Vorbereitung, wollte dann aber zu schnell zu viel: „Im Nachhinein war es natürlich ein Fehler, aber als Neuzugang willst du dich gleich beweisen, willst dabei sein“, schaut Orth auf die Zeit im Juli zurück, als er seinem Knie nicht die Pause gönnte, die es gebraucht hätte. Und so hängt Orth in der Warteschleife: „Jeder, der die Verletzung schon mal hatte, sagt mir, dass ich einfach auf meinen Körper hören muss. Am Sonntag konnte ich zumindest mal wieder ohne Schmerzen laufen, in der Nacht hat es dann aber schon wieder geschmerzt.“ Bei der zweiten Mannschaft half er erstmals seit Ende August wieder aus – mit Erfolg: „Es war ein ganz wichtiger Sieg. Mit Toto Trabert auf der Sechs hat es auch ganz gut funktioniert. Aber ich mache natürlich noch Fehler, dazu fehlt mir Kondition, obwohl ich auch permanent was gemacht habe.“ Sei es Spritzenkur, Physiotherapie oder Behandlung beim Arzt, Orth ließ und lässt nichts unversucht: „Weil es für ein Fußballer das schlimmste ist, wenn er nicht weiß, wann er wieder richtig gegen den Ball treten darf.“
Beim Hünfelder SV kennt man die Verletzung, schließlich schleppte sich Kevin Krieger lange genug mit ihr herum, deswegen bekommt der 25-Jährige auch alle Zeit der Welt. So wie vor Jahren auch Fabian Kallée, ebenfalls seinerzeit Neuzugang aus Niederaula: „Uns scheint die Seuche mitgegeben zu werden“, schmunzelt Orth, der bei der Mannschaft trotz der Verletzung prächtig integriert ist: „Ich bin ja auch nach Hünfeld, weil ich wusste, dass das ein geiles Team ist. Jetzt will ich ihm aber nicht nur am Tischkicker helfen.“ Für einen Einsatz morgen gegen Korbach oder am Samstag in Steinbach wird es noch nicht reichen: „Das kommt viel zu früh. Ich will in der Rückrunde voll angreifen, bis dahin der zweiten Mannschaft so gut es geht helfen. Erst einmal will ich aber vor allem wieder schmerzfrei sein.“ Im Hinblick auf das Derby in Steinbach hat er aber trotzdem einen kleinen Traum: „Wenn ich da im Kader stehen würde, das wäre der Hammer.“ Identifiziert mit dem HSV hat sich „Utze“ schon vor dem seinem ersten Einsatz für die erste Mannschaft. So wie einst Fabian Kallée – und der schrieb letztlich eine dreijährige Erfolgsgeschichte auf der Rhönkampfbahn.
Autor: Johannes Götze