Wefringhaus: Soden als warnendes Beispiel
Der SSV Sand ist drauf und dran den größten Erfolg der Vereinsgeschichte zu feiern: Nach dem 2:1-Erfolg in Hünfeld ziehen die Nordhessen mittlerweile recht einsam Kreise ihre Kreise an der Tabellenspitze der Verbandsliga.
„Nein!“, beantwortete Peter Wefringhaus mit Nachdruck die Frage, ob denn nun schon eine Vorentscheidung gefallen sei. Und er führte trotz sechs Punkten Vorsprung bei einem Spiel weniger aus: „Ich bin jetzt sieben Jahre Trainer in der Verbandsliga, ich kann ganz gut einschätzen, wie wertvoll die aktuelle Tabelle ist.“ Und dabei führt er sogleich an, dass beispielsweise Bad Soden vergangene Serie nach einer top Vorrunde noch Richtung Bedeutungslosigkeit abgestürzt sei. Aber wenn der SSV seine Form einigermaßen über die Winterpause hält, kann ihn dieses Schicksal eigentlich nicht ereilen, zu stabil war der Auftritt in der Haunestadt. Zwar fand Sand vor der Pause kaum ins Spiel und spielte ungewohnt viele lange Bälle, vor allem weil Hünfeld extrem lauffreudig presste, umso beindruckender war aber jene Phase zwischen 0:1 und 0:2, als extrem viel über die spielerische Linie gelöst wurde, anstatt nur das eigene Tor verteidigen zu wollen. Dem Zeichen des Trainers, der im 3-4-1-2 spielen ließ und nach der Pause ausschließlich Offensivkräfte in den drei zentralen Mittelfeldpositionen aufbot, verstand das Team – drei Punkte waren das uneingeschränkte Ziel. Bester Sander war Steffen Klitsch, der es vor der Pause zwar einmal mit einer ganz frechen Schwalbe probierte, auf der „Sechs“ allerdings ein super Spiel zeigte. Aber nicht nur er, auch Florian Amert zeigte als Abwehrchef eine gute Partie. Die Offensive ist ohnehin immer für Tore gut, rochierte viel, kam aber nicht zu ganz so vielen Chancen wie gewöhnlich. Klar ist: Vor der Winterpause geht’s für Sand zuhause noch gegen Bad Soden und Flieden, davor warnte nicht zuletzt Standardkönig Steffen Bernhardt, der völlig ausgepowert nach dem intensiven Spiel durchschnaufte und befand: „Das war heute geil, das hat Spaß gemacht. Zwei Mannschaften auf Augenhöhe, die beide zurecht so weit oben stehen.“ Toll war die Kulisse auf der Rhönkampfbahn: Selbst Klassenleiter Horst Riemenschneider (BC Sport Kassel) ließ es sich nicht nehmen auf dem Heimweg von Grünberg über Hünfeld zu fahren. Und auch der Hünfelder Elferrat war in Gänze vertreten, nicht ohne Grund: Joachim Hess – langjähriger HSV-Abteilungsleiter – wurde tags zuvor als Gaalberschaude inthronisiert und ist somit diese Session Chef des Hünfelder Karnevals.
Autor: Johannes Götze