Hessenpokal: Glücklicher 3:1-Sieg des HSV nach Verlängerung
Viel hat nicht gefehlt und bei der heutigen Achtelfinal-Auslosung des Hessenpokals hätte statt dem Hünfelder SV der Außenseiter SG Johannesberg im Lostopf gelegen. Mit ganz viel Dusel mogelte sich der HSV in der Verlängerung mit 3:1 (1:1, 1:0) in die nächste Runde.
„Was unser Mannschaft hier gezeigt hat, dass macht mich schon ein bisschen stolz. Wir haben das richtig gut gemacht, sind aber leider ab der zweiten Halbzeit vom Schiedsrichter etwas benachteiligt worden“, sagte nachher Lothar Plappert. Der Vorsitzende der Johannesberger war nicht der einzige aus seinem Lager, der auf Schiedsrichter Mülot nicht gut zu sprechen war. Bevorteilt hat er den Außenseiter an diesem Abend sicherlich nicht.
Das Spiel begann wie erwartet: Johannesberg spielte diszipliniert auf, aber der Verbandsligist zeigte den Klassenunterschied in den ersten 20 Minuten durchaus auf. Das Führungstor von Lukas Budenz war jedenfalls nicht unverdient. Warum der HSV danach aber bis zum Ende der regulären Spielzeit aber komplett den Faden verlor und mächtig Dusel benötigte, um sich in die Verlängerung zu retten, wird das Hauptthema sein, dass Dominik Weber in den kommenden Tagen mit seinen Mannen besprechen wird. Fakt ist jedenfalls, dass schon bis zur Halbzeit der Ausgleich bei Möglichkeiten von Özlük, Kameraj und Schneider durchaus möglich war.
Das Weber bereits 60 Sekunden vor der Halbzeit wechselte und den völlig neben sich stehenden Ferhat Yildiz vom Feld holte, war ein deutliches Zeichen, dass dem Hünfelder Trainer mehr und mehr der Kamm schwoll. Zu Recht: Denn 180 Sekunden nach Wiederbeginn war es passiert. Nach einem dicken Bock von Keeper Sebastian Ernst, der kein wirklich sicheres Debüt im HSV-Trikot feierte, stand es 1:1. Dennis Dechant scheiterte im ersten Versuch noch, machte den zweiten Ball aber rein. Jetzt war richtig Musik im Spiel. Insgesamt acht Mal zückte Schiri Mülot danach Gelb.
Die dicke Überraschung war in der Folge mehrfach möglich. So als Osman Özlük aus 40 Metern alleine aufs Tor lief, Keeper Ernst schon umspielt hatte, aber der Winkel zu spitz wurde (55.). Dazu hatte der agile Rob in Kleemann zwei Mal die Möglichkeit zum 2:1 für Johannesberg. Hünfeld rettete sich in die Verlängerung, vor der Lothar Plappert klar machte. „Das Flutlicht bleibt aus. Es ist auch kein Hausmeister mehr da.“ Hintergrund sind die hohen Kosten, die durch die hochwertige Anlage alleine beim „hochfahren“ entstehen.
Entscheidend war dann das schnelle 2:1 für Hünfeld durch Maurus Klüber und die Tatsache, dass Osman Özlük im direkten Gegenzug eine hundertprozentige Chance für Johannesberg zum 2:2 liegen ließ (94.). Erst jetzt setzte sich der Favorit durch, wobei das 1:3 nicht nur nach Meinung der gesamten „Bratwurstkurve“ stark abseitsverdächtig war.
Johannesberg: Hofacker; Wiesner, Dechant, Walt, Patrick Schneider, Schwendner (82. Benthaus, Brylski, Kameraj, Musil (116. Pascal Schneider), Kleemann, Özlük.
Hünfeld: Ernst; Schilling, Helmke (64. Gensler), Krenzer, Witzel, Trabert, Yildiz (44. Wahl), Budenz, Rehm, Alles (109. Belaarbi), Klüber.
Schiedsrichter: Pirmin Mülot (TSV Ober-Ohmen).
Zuschauer: 350.
Tore: 0:1 Lukas Budenz (21.), 1:1 Dennis Dechant (48.), 1:2 Maurus Klüber (93.), 1:3 Tarek Belaarbi (109.).
Autor: Ralph Kraus