Kreispokal Lauterbach-Hünfeld: Evergreen steigt heute im Endspiel
Der Pokal hat seine eigenen Gesetze. Auf Kreisebene im Hünfelder Land lautet das Gesetz seit sechs Jahren: Der Hünfelder SV gewinnt. Schafft es Verbandsliga-Meister SV Steinbach heute (19 Uhr), diese Serie des Liga-Konkurrenten im heimischen Mühlengrund zu beenden?
Die Chancen dafür stehen so gut wie selten zuvor. Der Meister konnte beide Ligaspiele gewinnen, wenn auch knapp mit 2:1 und 3:2, und genießt heute dazu Heimrecht. „Diesmal ist sicherlich Steinbach favorisiert. Aber natürlich wollen wir den Titel verteidigen“, sagt HSV-Coach Dominik Weber, der von einem „Fifty-fifty-Spiel“ ausgeht. Vertrauen muss er dabei wieder einem absoluten Rumpfkader, denn heute fällt mit „Toto“ Trabert (universitäre Gründe) auch noch der Held vom vergangenen Samstag aus. Verstärken sollen Hünfeld dagegen nicht nur einige Kreisoberliga-Spieler, sondern auch Oliver Krenzer, der in Korbach krankheitsbedingt hatte passen müssen.
Um sich nächste Saison eben solch massiver Probleme im personellen Bereich zu entledigen, hat der HSV ordentlich auf dem Transfermarkt zugeschlagen. „Ich weiß nicht, ob es beim HSV schon einmal sechs Neuzugänge gab. Ich bin mit der nun abgeschlossenen Planung mehr als zufrieden“, spricht Weber seinen Dank an die sportliche Leitung aus. Auch in Steinbach sind die Personalplanungen weit gediehen und „wahrscheinlich abgeschlossen“, erklärt Coach Karl-Josef Müller, der mit den bereits feststehenden vier Neuen sowie dem höchstwahrscheinlich an den Mühlengrund kommenden Roger Domachowski „sehr zufrieden“ ist. Der Kader wird damit auf deutlich mehr als 20 Spieler anwachsen. Die 17 Akteure des aktuellen Teams stehen heute allesamt zur Verfügung. „Um zu gewinnen, müssen wir aber den ‚Malle-Modus‘ ablegen, den wir gegen Schauenburg am Samstag in der zweiten Halbzeit drinhatten“, fordert Müller noch einmal höchste Konzentration, schließlich sollen die „ganzen Vorspiele zu Unzeiten“ nicht umsonst gewesen sein. Von einer Favoritenrolle will Müller hingegen nichts wissen, da diese in einem Finale ohnehin keine Rolle spiele. Stattdessen ist der SVS-Coach in seiner Einschätzung ganz bei Weber, auch er sieht ausgeglichene Siegchancen. Letztmals in die Hünfelder Phalanx einbrechen konnte übrigens der SV Steinbach, 2009 gelang ein 3:1-Erfolg gegen die TSG Mackenzell. Apropos Mackenzell: Dort wohnt inzwischen HSV-Coach Weber, der zuletzt allerdings des Öfteren in Grünberg gastierte.
Dort hat er – gemeinsam mit Ex-Zweitliga-Profi Steffen Schmidt – als Lehrgangsbester die B-Trainerlizenz erworben. „Das war eine tolle Geschichte, wo du unglaublich viel mitnehmen und lernen kannst“, berichtet Weber, der die Teilnahme nur jedem Kollegen anraten könne. / jg