Verbandsliga: Weber und Müller verkneifen sich Sticheleien
Der Feiertag fällt für die Akteure des Hünfelder SV und des SV Steinbach zunächst flach, denn das stets brisante Verbandsliga-Derby steigt am Tag der Arbeit (17 Uhr). Für den HSV geht´s dabei nur um die Ehre, für Steinbach hingegen um eine ganze Menge mehr, schließlich könnte der Vorsprung an der Spitze auf nur noch sechs Punkte zusammenschmelzen.
Hünfelder SV – SV Steinbach (Sonntag, 17 Uhr).
Geheimnisse zwischen den beiden Teams und deren Trainern gibt´s keine und doch versuchen sie sich immer wieder zu überraschen. Kein Wunder, dass Hünfelds Dominik Weber, sonst gerne mal redselig in Sachen Marschroute, sagt: „Die taktische Ausrichtung gehört in die Kabine und nicht in die Zeitung.“ Es ehrt ihn, dass er zumindest keine Nebelkerzen leuchten lässt. Vielmehr sagt Weber zur Personalie Christoph Neidhardt, der als Ex-Steinbacher logischerweise besonders brennt, allerdings mit einer Schienbeinverletzung zu kämpfen hat: „Wir wollen kein Risiko eingehen, das wäre absoluter Quatsch. Die zehn Tage Sportverbot sind aber am Sonntag vorbei. Mal sehen, wie es nach dem Fädenziehen bei ihm ausschaut.“ Neidhardt wäre eine willkommene Alternative im schmalen Kader, der zuletzt in Bad Soden quasi nur aus zehn Feldspielern bestand. Lukas Budenz wird nach seiner Hüft-OP derweil definitiv erstmals wieder auf der Bank Platz nehmen. „Kalle“ Müller will sich von den Ausfällen beim Gegner nicht beirren lassen: „Die, die spielen, haben Qualität“, sagt der SVS-Trainer mit Hünfelder Vergangenheit, der selbst nur auf sein Team schauen möchte: „Wir werden auf alles eingestellt sein. Beschäftigen uns aber vor allem mit uns. Wir sollten das Derby genauso wie die letzten Spiele angehen. Mit aller Konzentration, dann haben wir gute Karten.“ Zuletzt haperte es gegen Neuhof (2:2) lediglich bei der Chancenauswertung, die Leistung stimmte hingegen voll und ganz. Dass der eine oder andere Hünfelder mächtigen Spaß daran finden würde, Steinbach die erste Niederlage in der Fremde zuzufügen und damit Steinbach einen Dämpfer im Titelkampf zu verpassen, weiß natürlich auch Weber, doch er selbst gibt sich lieber ein wenig diplomatisch: „Mir ist das egal, wer da kommt. Wir wollen gewinnen, ganz egal ob der Gegner Steinbach, Sand oder Eschwege heißt.“ Wichtig sei, sich zwar mit der nötigen Anspannung auf das Spiel vorzubereiten, gleichermaßen aber nicht die positive Lockerheit zu verlieren. Diese machte den HSV in den vergangenen Wochen so stark: 13 Punkte aus fünf Spielen bedeuten, dass am Ende neben der besten Defensive der Liga (aktuell 35 Gegentore, Steinbach hat vier mehr kassiert) auch noch ein versöhnlicher Tabellenrang winken könnte. Sechs Punkte fehlen auf Platz vier. Auf eben jene sechs Punkte könnte Steinbachs Vorsprung zusammenschrumpfen, setzt es in Hünfeld eine Niederlage. Danach kommt mit Schwalmstadt gleich noch ein Spitzenteam an den Mühlengrund, die Sinne beim Tabellenführer sollten geschärft sein. Auf eine gute Kulisse hoffen derweil beide Trainer, schließlich wird am Sonntag kaum Fußball gespielt. So sollten, glaubt Müller, die 450 Zuschauer beim Hessenliga-Derby zwischen Flieden und Lehnerz aus der Vorwoche klar übertroffen werden.