Hessenliga-Derby – – Kaminski lobt HSV
„Wir sind die Ersten, die das neue Konstrukt SG Barockstadt in Osthessen empfangen dürfen. Das ist schon eine Ehre, sich mit einer so ambitionierten Mannschaft messen zu dürfen“, fiebert HSV-Coach Dominik Weber dem zweiten Derby binnen einer Woche schon entgegen. Der 37-Jährige spielte unter anderem in der Jugend in der Johannisau und absolvierte auch seine ersten Seniorenjahre bei Borussia Fulda, freut sich allerdings nicht nur deshalb auf das Derby: „Das ist einfach eine tolle Sache für die Jungs, ich hoffe, dass das Spiel auch von den Zuschauern honoriert wird und dass die 2000 Zuschauer geknackt werden. Die Jungs freuen sich riesig auf das Spiel.“ Dabei sind die Hünfelder gegen die SGB natürlich klarer Underdog, hoffen allerdings, dass der Gegner noch nicht vollends eingespielt ist: „Wir sind froh, sie am Anfang zu haben und nicht gegen Mitte oder Ende der Saison“, sagt Weber, der genau weiß, wie schwer der Gegner einzuschätzen ist: „Da muss schon alles passen, das ist nochmal eine andere Kategorie als Flieden. Die Barockstadt hat aus zwei Topmannschaften eine gemacht, dazu nochmal richtig gute Neuzugänge geholt. Da müssen wir schon einen Sahnetag erwischen, um etwas zu holen.“
Barockstadt-Trainer Alfred Kaminski wiederum nahm die Hünfelder im Derby gegen Flieden unter die Lupe und hat ebenfalls seine Erkenntnisse gewonnen: „Das ist eine spielstarke Mannschaft, gerade für einen Aufsteiger. Davon konnte ich mich am Wochenende überzeugen.“ Für den 54-Jährigen spielt zwar keine Rolle, dass mit Daniel Kornagel und Sebastian Alles (beide Borussia Fulda) und Andre Vogt sowie Marcel Dücker (TSV Lehnerz) vier letztjährige Mitspieler des Gegners auf dem Platz stehen („keiner der Spieler hat für die SG Barockstadt gespielt“), dennoch erwartet Kaminski nicht nur einen spielstarken, sondern auch kampfstarken Gegner: „Wir werden zwar alles dafür tun, um erfolgreich zu sein, aber auf der anderen Seite steht ein Gegner, der das verhindern will. Man hat ja gesehen, dass die Mannschaften gegen uns Vollgas geben, das habe ich aber auch nicht anders erwartet. Baunatal hat uns alles entgegengesetzt, das wird Hünfeld genauso tun.“
Genau deswegen sei enorm wichtig, den Kampf auch anzunehmen und nicht alles spielerisch lösen zu wollen: „Wichtig ist, dass wir alles in die Waagschale werfen, was wir haben und das Derby auch annehmen“, betont Kaminski, der nach dem 2:0-Auftaktsieg in Baunatal noch Luft nach oben sieht. „Das ist aber normal am Anfang der Saison, das Automatisieren der Abläufe, die Mechanismen, das wird Monate dauern. Daran müssen wir weiter arbeiten“, verdeutlicht der DFB-Fußballlehrer. Allerdings ist auch HSV-Coach Dominik Weber nicht nur wegen der 0:2-Pleite gegen Flieden zum Auftakt nur bedingt zufrieden gewesen: „Da hatte ich das Gefühl, dass bei manchen noch Hemmungen drin waren. ich sehe da noch Potenzial, befreiter aufzuspielen. Ich wünsche mir von meinen Jungs, dass sie selbstbewusst drangehen.“ Neben der ausbaufähigen Chancenverwertung müsse auch die Defensivarbeit noch besser werden, zumal der HSV lange nicht so viel Ballbesitz bekommen dürfte wie noch gegen Flieden: „Da müssen wir von Anfang an hellwach sein, die Barockstadt hat viele Spieler mit besonderen Fähigkeiten im Eins-gegen-Eins.“
Genau deshalb kann sich Weber durchaus die ein oder andere Veränderung vorstellen, zumal Christoph Neidhardt, der vergangenen Samstag heiratete, wieder mit an Bord ist und Weber bis auf Noah Quanz (Oberschenkelprobleme) aus dem Vollen schöpfen kann. „Ich brauche Spieler, die eine gewisse Bissigkeit und Selbstvertrauen auf den Platz bringen.“ Veränderungen im Kader oder gar in der Startelf dürfte es auch bei der SG Barockstadt geben, zumal der Konkurrenzkampf auf den Positionen groß ist. Neben Marcel Trägler (Kreuzbandriss) und Dominik Rummel (Sprunggelenks-OP) fehlt in Hünfeld allerdings auch Ex-HSVler Dennis Müller definitiv, bei Neuzugang Benjamin Trümner und Kevin Hillmann ist noch unklar, ob es für einen Einsatz reicht. Dafür wird Sebastian Sonnenberger wieder in den Kader rücken. „Grundsätzlich haben wir noch ein paar Trainingstage, die muss man noch abwarten. Die werden dann auch entscheidend dafür sein, wer am Samstag dabei ist“, sagt Kaminski.