Mario Rohde: „Der Kopf ist das dritte Bein“

Mario Rohde: „Der Kopf ist das dritte Bein“

Hünfelds Reserve-Coach äußert sich im Interview zum Fehlstart

Mario Rohde coacht seit drei Spielzeiten die Reserve des Hünfelder SV. Foto: Siggi Larbig.

Nach einem überragenden dritten Platz in der vergangenen Spielzeit hat der Hünfelder SV II in der Kreisoberliga Mitte mit Startschwierigkeiten zu kämpfen. Mario Rohde, Trainer der zweiten Mannschaft der Haunestädter, nennt im Interview mit unserem Online-Portal die Gründe.

Nur drei Punkten nach fünf Spielen. Das ist wohl ein klassischer Fehlstart…

Anders kann man es nicht beschreiben. Nur ein Sieg aus fünf Begegnungen ist natürlich zu wenig, unabhängig davon, mit welchen Ambitionen du in die Saison gestartet bist.

Mit welchen Ambitionen bist du in die Runde gestartet?

Als Trainer einer zweiten Mannschaft hast du einen ganz anderen Auftrag, als wenn du eine Erste trainierst. Für mich geht es nicht in erster Linie um den Tabellenplatz, sondern darum, die jungen Spieler weiterzuentwickeln. Einhergehend damit wollen wir nichts mit dem Abstieg zu tun haben. Je schneller uns das gelingt, umso besser ist es.

Hat der dritte Platz aus der Vorsaison die Erwartungshaltung steigen lassen?

Ich habe meinen Spieler vor der Saison sehr deutlich gesagt, dass der dritte Platz nur eine Momentaufnahme war und es diese Saison wesentlich schwerer wird. Ich bin mir relativ sicher, dass das alle verstanden haben und niemand in Träumerei verfallen ist, die vergangene Saison zu toppen.

Trotzdem kommt die Mannschaft in dieser Saison noch nicht richtig in Tritt. Woran fehlt es dem Team?

Wir haben die Mannschaft in dieser Spielzeit noch einmal verjüngt. Die Spieler, die uns verlassen haben, sind ausschließlich mit jungen Spielern ersetzt worden. Eine gesunde Altersstruktur fehlt uns schon. Auch der Kopf spielt eine entscheidende Rolle. Bislang ging es für viele unserer Jungs nur steil nach oben, jetzt müssen sie mit Negativerlebnissen klar kommen. Das beschäftigt den Kopf – und der ist das dritte Bein. So erkläre ich es mir auch, dass wir zu viele Fehler machen. Das Schlimme an der Sache ist, dass diese auch noch sofort mit Gegentoren bestraft werden.

Dominik Weber, der Trainer der ersten Mannschaft, beklagte zuletzt, es fehle ein Leader im Team. Bei dir scheint es ähnlich zu sein …

Ja, uns fehlt ein Spieler, der mal die Ärmel hochkrempelt und ein Zeichen setzt. Da sind meine Jungs einfach noch zu grün, zu unerfahren. Auch aus dem Verbandsliga-Team helfen fast nur blutjunge Spieler aus. Maurus Klüber war mit 22 Jahren der älteste, das macht sich bemerkbar. Vielleicht sollte ich selbst noch einmal die Schuhe schnüren, wobei ich nicht weiß, ob es dann besser wird (lacht).

An welchen Stellschrauben möchtest du in Zukunft drehen?

Ich werde mir in Zukunft sicher nichts ins Hemd machen, sondern weiter in Ruhe arbeiten. Wir sind als Team gemeinsam in die Misere gerutscht und werden auch gemeinsam gestärkt aus dieser wieder heraus kommen. Die Trainingsbeteiligung stimmt, auch die Charaktere in der Truppe sind einwandfrei. Aber ich kann dieser Negativ-Serie auch etwas Positives abgewinnen: Niederlagen sind die besten Lehrmeister.

Autor: Max Lesser

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