27.04.2018 – FUSSBALL
Nach 574 Tagen ohne Einsatz
Hünfelds Niclas Rehm sieht bei Comeback Gelb-Rot
Mit Vorfreude erwartete Niclas Rehm das Spiel gegen den SV Adler Weidenhausen am vergangenen Samstag. Denn für den 28-Jährigen war es die erste Pflichtspielpartie seit unglaublichen 574 Tagen. Doch dieses Comeback endete früher als gedacht, nämlich nach 24 Minuten. Rehm sah Gelb-Rot. Für das Top-Spiel am Samstag (15:30 Uhr), der Hünfelder SV ist zu Gast beim SSV Sand, ist Niclas Rehm nun einmal mehr zum Zuschauen verdammt.
Daumen hoch: nach 574 Tagen …
„Das kann ja wohl nicht wahr sein“, dachte sich Niclas Rehm, als er am vergangenen Samstag im Weidenhausener Chattenloh von Schiedsrichter Lukas Heineck die gelb-rote Karte gezeigt bekam: „Ich war im ersten Moment fassungslos. Zumal die gelben Karten nicht nötig gewesen wären. Sören Gonnermann hat sich da schon gut fallen gelassen“, beschreibt Rehm die Situation. „Es war schon ziemlich bitter. Mein Comeback hatte ich mir anders vorgestellt“, erklärt der 28-Jährige, der eigentlich aus der Not heraus eingesprungen war. Dem HSV waren nämlich die Verteidiger ausgegangen. „Ich bin als Innenverteidiger eingesprungen“, so Rehm.
Es war sein erster Einsatz nach 574 Tagen. Am 24. September 2016 absolvierte Niclas Rehm sein letztes Spiel für den HSV. „In Eschwege habe ich mir damals einen Kreuzbandriss zugezogen“, blickt der 28-Jährige zurück. Doch wer jetzt denkt, dass Rehms Genesung über zwei Jahre dauerte, der ist auf der falschen Fährte.
Aus beruflichen Gründen legte Rehm …
„Aus beruflichen Gründen habe ich das Fußballspielen erst einmal hinten angestellt“, so Rehm, der zu dieser Zeit sein Referendariat an einer Hünfelder Grundschule machte. Da er neben Mathe und Deutsch auch Sport unterrichtet, ist ein gesundes Knie enorm wichtig. „Ich war ein halbes Jahr krankgeschrieben. Mein Beruf und meine Gesundheit hatten während dieser Zeit Vorrang“, so der Grundschullehrer, der sein Referendariat mittlerweile erfolgreich abgeschlossen hat.
Während seines Referendariats fing Niclas Rehm langsam wieder mit dem Fußballspielen an und fand als Co-Trainer von Dominik Weber eine neue Aufgabe beim HSV. „Ich habe Dome so gut es ging unter die Arme gegriffen und währenddessen auch mittrainiert“, erklärt der 28-jährige, der vor seinem Kreuzbandriss die Kapitänsbinde beim HSV trug.
Die Vorbereitung für die nächste …
Wenn der HSV am Samstag also auf den SSV Sand trifft, dann muss Rehm wieder zugucken. Doch Mitfiebern ist ja bekanntlich erlaubt und somit hätte er auch nichts dagegen, wenn ein Ergebnis wie im Hinspiel zustande kommen würde: „Hauptsache, am Ende springen drei Punkte raus“, lacht Niclas Rehm. Denn als der SSV in der Haunestadt gastierte, drehte der HSV einen 0:3-Rückstand in einen 6:3-Heimsieg. „Dass es gegen Sand schwer wird, wissen wir“, so Rehm, der schon oft auf der Sander Höhe gastierte.
Fakt ist jedoch auch, dass es nicht das letzte Spiel für Niclas Rehm im Dress der ersten Mannschaft des HSV gewesen ist. „Ich merke, dass mir noch Spielpraxis fehlt. Im Prinzip bin ich am Samstag ja auch nur eingesprungen“, erklärt Niclas Rehm, der nächste Saison dann vielleicht sogar in der Hessenliga wieder richtig angreifen will. „Ich will für die nächste Saison auf jeden Fall die ganze Vorbereitung mitmachen. Wenn der HSV mich aber braucht, bin ich immer da.“ (Franziska Vogt) +++