Verbandsliga: Hünfeld besiegt Bad Soden
Während das kleine Zwischenhoch der SG Bad Soden mit sieben Punkten aus drei Begegnungen bereits wieder beendet ist, hat der Hünfelder SV die passende Antwort auf die 1:3-Niederlage gegen Bosporus Kassel gegeben: Mit 2:1 (1:0) gewann der HSV das Verbandsliga-Derby.
„Das war die Reaktion, die ich sehen wollte. Ich habe diesmal sowohl auf eine Besprechung vor dem Spiel als auch auf eine Halbzeitansprache verzichtet, habe die Mannschaft sozusagen sich selbst überlassen. Wir haben hinten wenig zugelassen. Das war schon eine sehr gute Leistung, wenn man bedenkt, dass Bad Soden doch sehr viele gute Einzelspieler in seinen Reihen hat“, zeigte sich Hünfelds Trainer Dominik Weber mit der Leistung seiner Schützlinge vollauf zufrieden. Nachdem Bad Soden sich zunächst als die etwas agilere Mannschaft präsentierte, ohne sich jedoch Torchancen erarbeiten zu können, wurden die Aktionen der Hausherren nach einer halben Stunde zielstrebiger. Maximilian Fröhlich gab nach 28 Minuten einen ersten Warnschuss ab. Einige Minuten später unterlief Alexander Blocher einen langen Ball aus Hünfelds Hälfte. Christoph Neidhardt stibitzte sich die Kugel, strebte ganz allein auf das gegnerische Gehäuse zu und behielt auch gegen Garcia Gonzalez, der sich plötzlich auch noch Fröhlich und Weber gegenüber sah, die Übersicht. Bad Soden verstärkte danach etwas das Offensivspiel, blieb im Abschluss aber weiter harmlos. Insbesondere der erst kürzlich verpflichtete US-Boy David Santamaria wirkte im Angriff noch wie ein Fremdkörper, lieferte sich zudem ein Duell mit Haken und Ösen gegen HSV-Kapitän Johnny Helmke. Zur Halbzeit hatte Sodens Coach Sead Mehic genug gesehen, wechselte neben dem 25-Jährigen auch noch Ivan Barisic aus. Doch auch die eingewechselten Habaqzah und Paulowitsch verliehen dem lahmen Sodener Angriffsspiel keine Flügel. Zu allem Überfluss aus Sodener Sicht entschied Schiedsrichter Awada nach 55 Minuten auch noch auf Handspiel gegen Kevin Demuth. Dieser stand einem Geschoss von Oliver Krenzer aufs fünf Metern Entfernung im Wege, Demuth hatte reflexartig die Hände vor die Brust gehalten. Den anschließenden Strafstoß verwandelte Neidhardt sicher. „Das ist zwar blöd für Bad Soden. Aber die Regel besagt nun einmal, dass man den geben muss“, befand Dominik Weber. Sein Gegenüber Sead Mehic pflichtete ihm indirekt bei: „Den kann man geben. Das war für mich aber nicht entscheidend. Wir waren vorher zu passiv. Wären wir von Beginn an so zu Werke gegangen wie nach dem 2:0, hätten wir dieses Spiel sicherlich nicht verloren.“ In der Tat wurden die Angriffe nach dem 0:2-Rückstand wesentlich druckvoller. Zwanzig Minuten vor Schluss machte Demuth sein Missgeschick wieder gut, als er aus etwa 15 Metern Torentfernung den Ball flach im Netz versenkte. Kurz zuvor war auf der Gegenseite Kevin Krieger am Pfosten gescheitert. Hätte dieser Ball sein Ziel gefunden, hätte Hünfeld samt Anhang nicht mehr bis zum Schluss zittern müssen. Allerdings hielt die HSV-Deckung um die „Funktürme“ Helmke und Witzel in der Folgezeit den Sodener Angriffsbemühungen souverän stand. Ernsthafte Gefahr für Ernsts Gehäuse keimte in der Schlussphase nicht mehr auf. Während Hünfelds Akteure noch längere Zeit am Platz blieben und die drei Punkte ausgiebig feierten, waren die Gästespieler sehr schnell in der Kabine verschwunden, um die Wunden zu lecken. Hünfeld: Ernst; Wahl, Schuch, Weber, Fröhlich (76. Simon), Witzel, Kröning, Krenzer, Neidhardt (58. Krieger), Budenz (83. Belaarbi), Helmke. Bad Soden: Gonzalez Garcia; Blocher, Demuth, Dananovic, Boutakhrit, Moaremoglu, Jordan, Ehlert, Barisic (46. Paulowitsch), Santamaria (46. Habaqzah), Krapf (65. Scheller). Schiedsrichter: Wissam Awada (Kassel). Zuschauer: 200. Tore:1:0 Christoph Neidhardt (35.), 2:0 Christoph Neidhardt (55., Handelfmeter), 2:1 Kevin Demuth (70.). rd