Neidhardts Fehlschuss der Knackpunkt

Neidhardts Fehlschuss der Knackpunkt

Hessenliga: Hünfeld verliert deutlich

Gegen die SG Barockstadt zu Null, gegen Hessen Kassel zu Null – doch beim Tabellenführer FC Gießen hingegen die Trauben wie erwartet zu hoch. Der Hünfelder SV musste letztlich ein echtes Debakel hinnehmen, unterlag dem Hessenliga-Tabellenführer in dessen Waldstadion mit 0:7 (0:4).
Dabei ließ sich das Spiel für Hünfeld hervorragend an: Mit einem mutigen 4-2-3-1 ließ Dominik Weber seine Mannen früh attackieren, überraschte so den Primus und hatte Gelegenheiten in Führung zu gehen. Rechtsverteidiger Marcel Dücker wurde hervorragend von Sebastian Schuch freigespielt, traute sich allerdings nicht selbst abzuschließen (7.). Andre Vogts eigentlich harmloser Schuss setzte so tückisch auf, dass Stephan Jäckel Glück hatte, den Ball noch zu halten (8.). Maximilian Fröhlich fehlte ein Schritt, um auf und davon zu sein (14.). Und nicht zuletzt verballerte Christoph Neidhardt einen Elfmeter, der an ihm selbst verursacht worden war (26.).
Jener Fehlschuss in den Gießener Himmel war der Initialzünder für den Gastgeber, der im klassischen 4-4-2 mit Raute agierte. Schon zuvor ließ Daniyel Cimens Team zwar die eine oder andere Gelegenheit verstreichen, doch nun war auch ein eklatanter Riss in Hünfelds Spiel auszumachen. Quasi im Gegenzug konnte Sebastian Ernst einen Distanzschuss von Barbaros Koyuncu nicht festhalten, den Fehler nutzte Damjan Marceta (27.).

Das Schlimmste sollte vermieden werden

Bis zur Pause machte Gießen nun spielerisch leicht kurzen Prozess mit den Haunestädten. Erst bereite der mit Champions League-Erfahrung gesegnete Michael Fink per herrlichem Chipball Marcetas Doppelschlag vor (35.), dann steckte Markus Müller für Cem Kara durch (37.), bevor sich Kara nur fünf Minuten später bei Müller revanchierte. Die Partie war selbstredend entschieden, weswegen Weber nun auch an der Personalschraube drehte, Nils Wenzel sowie Kevin Krieger brachte und auf Fünferkette umstellte. Der HSV zog sich deutlich weiter zurück als noch in Durchgang eins, um das Ergebnis in einem einigermaßen erträglichen Rahmen zu halten.

Dementsprechend wurden die 884 Zuschauer fortan nicht mehr verwöhnt. Hünfeld agierte nun so, wie die meisten Teams im Waldstadion: wie das Kaninchen vor der Schlange. Tief gestaffelt fand der HSV offensiv nicht mehr statt und Gießen versuchte krampfhaft Torchancen zu kreieren. Dies gelang im Fünf-Minuten-Takt. Mal weil doch ein Ball durchrutschte, mal weil das Glück aus der zweiten Reihe erzwungen werden sollte.

Bis tatsächlich ein Treffer fallen sollte, vergingen 20 Minuten: Nach einer Standard erreichte Fink der zweite Ball und Abwehrchef Kevin Nennhuber überwand Ernst aus acht Metern per Kopf. Klasse war auch Tor Nummer sechs, als Mirkan Kara links durchbrach und Marceta mustergültig auf den Kopf flankte (74.). Seinen Tag krönte Marceta nach einem eklatanten Abwehrfehler mit Tor Nummer vier (81.).

Die Statistik:

FC Gießen: Jäckel – Antonici, Spang, Nennhuber, Koutny – Fink – Koyuncu, Hofmann (60. Cecen) – C. Kara (71. M. Kara) – Müller (71. Korzuschek), Marceta.
Hünfelder SV: Ernst – Dücker (46. Wenzel), Faulstich, Rehm, Budenz (69. Quanz) – Alles, Rohde – Neidhardt (46. Krieger), Vogt, Fröhlich – Schuch.
Schiedsrichter: Max Trumpfheller (TV Hetzbach).
Zuschauer: 884.
Tore: 1:0 Damjan Marceta (27.), 2:0 Damjan Marceta (35.), 3:0 Cem Kara (37.), 4:0 Markus Müller (42.), 5:0 Kevin Nennhuber (65.), 6:0 Damjan Marceta (74.), 7:0 Damjan Marceta (81.).
Besonderes Vorkommnis: Christoph Neidhardt (Hünfeld) schießt Foulelfmeter über das Tor (26.).

Autor: Johannes Götze

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