Verbandsliga: HSV-Trainer zieht eine Vorrundenbilanz für sein Team
Die Vorrunde in der Verbandsliga Nord ist vorbei. Spitzenreiter SSV Sand wird gejagt von zwei ehemaligen Hessenligisten aus der Region – von Buchonia Flieden und dem Hünfelder SV, der im Moment an der Aufstiegsrunde zur Hessenliga teilnehmen würde. Kein Wunder, dass HSV-Coach Dominik Weber ein positives Fazit der ersten Saisonhälfte zieht.
„Jetzt sollten wir unser Ziel nicht mehr aus den Augen verlieren“, sagt Weber nachdrücklich. Und das heißt: mindestens diesen zweiten Platz halten. Schießlich könne man in der augenblicklichen Situation nicht über den fünften Rang reden – die Minimalforderung vor der Saison. Der Coach brennt schon aufs Rückspiel gegen den Tabellenführer, das in zwei Wochen steigt. Zum Saisonauftakt spielten die Hünfelder 0:0 in Sand: „Es ist unser Ziel, sie zu ärgern.“
Das ist seiner Mannschaft bei den meisten Gegnern in der Vorrunde gelungen. „Wir haben uns nach der chaotischen Vorsaison gut gefangen. Die Neuzugänge gefallen mir gut. Unterm Strich ist die Zwischenbilanz positiv“, lautet Webers Fazit. Der ehemalige Abwehrchef aus Hessenligazeiten ist froh, dass die Arbeit in der Vorbereitung Früchte trägt. „Wie haben gewusst“, erzählt der 36-Jährige, „dass wir in 80 bis 90 Prozent der Fälle gezwungen sein würden, das Spiel zu machen, weil der Gegner uns kompakt begegnet. Darauf haben wir hinzuwirken versucht.“ Soll heißen: Es wurde beim HSV nach spielerischen Lösungsmöglichkeiten gesucht, gefragt waren kreative Ansätze und gute Reaktionen auf unverhoffte Situationen.
Das aktive Spiel scheint zu funktionieren. Weber sieht viele Torchancen seiner Elf. Mit deren Auswertung gibt es allerdings oft Probleme: „Wir haben deshalb viele Spiele später als notwendig für uns entschieden.“ So war es am Sonntag gegen Willingen, als der 1:0-Siegtreffer durch Lukas Budenz in der sechsten Minute Nachspielzeit fiel. Auch in drei weiteren Begegungen holte sich der HSV den Dreier erst dank eines Tores in der Schlussphase. Qualität oder Manko – festzuhalten bleibt, dass Weber mit seiner Offensivreihe sehr zufrieden ist: Marek Weber, Sebastian Schuch, Maximilian Fröhlich – die drei sind erst im Sommer gekommen. „Sie harmonieren gut und haben sich bestens bei uns akklimatisiert“, lobt Weber das Trio und vergisst dabei nicht zu erwähnen, dass die Etablierten wie etwa Kevin Krieger, Robert Simon und Christoph Neidhardt ihren Teil zum Funktionieren des Angriffsspiels beitragen.
Hinten sorgen die Routiniers Johannes Helmke und Steffen Witzel für Ruhe. Beide bringen eine lange Verletzungsgeschichte mit. „So ganz abgehakt ist die noch nicht“, weiß Weber, „gerade beim Training auf Kunstrasen, das jetzt wieder vermehrt ansteht, spüren sie immer mal was. Zumal unser Platz in der Rhönkampfbahn schon 16 Jahre alt ist und es neuere Modelle gibt, die die Gelenke eher schonen.“ So oft wie möglich will der Coach des HSV deshalb auch wie bisher auf dem Naturrasen in Kirchhasel trainieren lassen.
Für Kapitän Niclas Rehm spielt das allerdings in dieser Saison wohl keine Rolle mehr. „Seine Verletzung wirft natürlich einen Schatten auf die Vorrunde. Das war ein negatives Erlebnis“. Sportlich nennt Weber in erster Linie das mit 1:3 verlorene Heimspiel gegen Bosporus Kassel: „Da haben wir uns nicht gewehrt. Bosporus hat uns den Schneid angekauft. Das Spiel steckt mir noch heute in den Klamotten.“
Partien wie diese sollen sich nicht mehr wiederholen – was auch nötig sein wird, um dem Spitzenreiter auf den Fersen zu bleiben. „Sand hat ein gewachsenes Team und besitzt auch Alternativen hinter der ersten Elf“, weiß Weber, „und ich glaube nicht, dass die in der Rückrunde schwächer werden. Wenn es um die Meisterschaft geht, dürften am Ende Sand, Flieden und wir im Rennen sein.“ / hw wwww.torgranate.de