Hessenliga: HSV verliert 0:2
Der SV Flieden ist für den Hünfelder SV weiterhin ein rotes Tuch: Im April 2009 gewann der HSV letztmals ein Ligaspiel gegen die Buchonen – und auch zum Hessenliga-Auftakt änderte sich das nicht. Mit 2:0 (1:0) setzte sich der Gast aus dem Königreich auf der Rhönkampfbahn durch.
Beide Trainer setzten auf ein 4-2-3-1-System, wobei Flieden die potenziellen Stammspieler Kemal Sarvan und Fabian Schaub aus verletzungstechnischen Gründen ersetzen musste, während dem Hünfelder SV Christoph Neidhardt fehlte, der wenige Stunden vor Anpfiff vor den Traualtar getreten war. Und beide Teams hatten wenig Interesse, sich zu verstecken. Gerade der HSV drückte sofort aufs Gaspedal, hätte nach 70 Sekunden bereits führen können, allerdings konnte Daniel Kornagel Maximilian Fröhlichs herrliche Vorlage nicht verwerten.
Zwei weitere dicke Chancen hatte Sebastian Schuch bis zur Pause für die Gastgeber, eine nach der besten Kombination des Spiels, als er Maximilian Fröhlich übersah und den Pfosten traf (37.). Und die andere – nur eine Minute zuvor – brachte seinen Coach Dominik Weber auf die Palme, weil nicht nur er bei Schuchs Kopfball ein Handspiel von Innenverteidiger Niko Zeller gesehen hatte. Die Pfeife blieb stumm, eine Auflösung ohne Videobeweis kaum möglich.
Flieden gewöhnte sich jedoch schnell an Hünfelds Tempo und war spätestens nach der ersten Trinkpause richtig gut im Spiel. Besonders auffällig: Marc Röhrig auf der Sechs, der zahllose Balleroberungen zu verzeichnen hatte und immer wieder gute Angriffe initiierte. Und andererseits Schaub-Ersatz Lukas Hagemann, der seinen Körper immer wieder prima stellte und so die HSV-Verteidigung Probleme bereiten konnte.
Flieden abgezockter
Halbwegs Torgefahr kam zweimal bei Hagemann auf (9., 22.) auf. Richtig heiß wurde es bei André Leibolds Kopfball, der nach einer Ecke hätte treffen müssen (35.). Die Führung besorgte schließlich der Kapitän selbst: Andreas Drews musste am Ende nur den Fuß reinhalten, nachdem ein langer Ball der Fliedener reichte, um die rechte Abwehrseite Hünfelds zu übertölpeln und Marius Kullmann den Ball zu servieren – der Rest war Formsache.
Nach der Pause versuchte sich Hünfeld weiter am Kombinationsspiel, während sich Flieden auf einfachen Fußball beschränkte. Und die Voll-Elf hatte damit auch Erfolg, weil sie defensiv einen tollen Job erledigte und die lange Zeit einzige Tormöglichkeit auch zu nutzen wusste: Einen langen Ball erlief der omnipräsente und überragende Röhrig, der den etwas zögerlichen HSV-Schlussmann Sebastian Ernst ganz kühl überwinden konnte (61.).
Hünfeld steckte nicht auf, machte Druck – und scheiterte ein ums andere Mal an der gut gestaffelten Buchonen-Abwehr. Julian Rohde und Daniel Kornagel vergaben Freistöße aus guter Position, in Kornagels und Vogts Abschlüsse schmissen sich die Fliedener beherzt rein. Aber es kam nie das Gefühl auf, dass das Spiel noch mal kippen könnte. Und so jubelteFlieden, das nun beruhigt ins spielfreie Wochenende gehen darf, während Hünfeld die SG Barockstadt empfangen wird.
Die Statistik:
Hünfelder SV: Ernst – Dücker, Faulstich (60. Rehm), Witzel, Vogt – Alles (72. Bambey), Rohde – Kornagel, Krieger, Fröhlich – Schuch.
Buchonia Flieden: L. Hohmann – Pfeiffer (59. Hack), Zeller, N. Hohmann, Rumpeltes – Leibold, Röhrig – Bohl (64. Götze), Drews (80. Gaul), Kullmann – Hagemann.
Schiedsrichter: Christian Ballweg (SKG Bickenbach).
Zuschauer:
Tore: 0:1 Andreas Drews (39.), 0:2 Marc Röhrig (61.).
Autor: Johannes Götze