Rückenwind nach Reserve-Einsatz

Rückenwind nach Reserve-Einsatz

 

HSV siegt auch, weil sich einzelne Spieler deutlich steigern

 

HSV-Coach Dominik Weber hatte nach der ernüchternden 0:2-Niederlage gegen Neu-Isenburg vor gut zwei Wochen zur großen Schelte ausgeholt. Der harschen Kritik ließ seine Elf gegen Ederbergland nun die richtige Reaktion folgen.

„Die verbale Kritik und die härtere Gangart im Training waren sicherlich nützlich“, gab Lukas Budenz zu, der sich vorerst auf der Linksverteidigerposition festgespielt hat. Nachdem auch Budenz gegen Neu-Isenburg die notwendige Coolness vor dem Tor hatte vermissen lassen, nutzte er diesmal seine einzige Gelegenheit. Auch er als hochstehender Verteidiger ging voran, schmiss sich wie der Rest der Mannschaft voller Elan in die Zweikämpfe. „Wir wussten vor dem Spiel, dass es gegen Ederbergland nur mit 110 Prozent Einsatz funktionieren kann und das haben wir gezeigt.“ Dass die ganz frühe Führung seinem Team noch keine ganz große Sicherheit verlieh, machte er wie Mittelstürmer Kevin Krieger an den vergangenen Negativerlebnissen fest, zeigte sich allerdings erfreut darüber, dass die offensive Durchschlagskraft mehr und mehr zurückkehrt. „Wir haben genügend Qualität nach vorne, deswegen kehrt jetzt vielleicht auch der Glaube zurück, dass wir die Tore automatisch schießen.“ 
Budenz gehörte wie Krieger zu den besten HSV-Akteuren. Krieger durfte diesmal wieder ganz vorne ran, zeigte extremen läuferischen Ehrgeiz, hielt dagegen und war an zwei Toren entscheidend beteiligt, auch wenn ihm sein erstes Saisontor (noch) verwehrt blieb – zumindest im Hessenliga-Team. Getroffen hatte er in der vergangenen Woche für die Reserve in der Kreisoberliga. Genau wie Maximilian Fröhlich, der ebenfalls eine persönlich deutliche Steigerung auf den Platz brachte. „Das Spiel in der Reserve hat uns gutgetan. Wenn du über 90 Minuten vorangehen kannst, gewisse Abläufe für dich selbst einstudieren kannst“, spricht Krieger nicht davon, dass das Aushelfen lästige Pflicht sei.

Alles erleidet Knöchelverletzung

Dass Krieger eine Alternative auf Dauer für die Neunerposition sein kann, stellte er über die gesamte Spielzeit unter Beweis, und kann sich damit anfreunden: „Es war ja nicht das erste Mal, dass ich da gespielt habe, und ich traue mir das auch zu. Es hat gut funktioniert.“ Krieger stellte dabei ganz früh un ter Beweis, dass er clever spielen kann, als er vor dem 1:0 das lange Bein dankend annahm. „Ob das jetzt die nötige Abgezocktheit war, oder ob ich da einfach nicht mehr ausweichen konnte, muss jeder für sich entscheidend“, sagt er mit einem verschmitzten Lachen, fügt aber an, „dass das natürlich ein Unterschied zur Verbandsliga ist, dass wir Geschenke auch mal annehmen müssen“. Genau wie seine Vorarbeit zum 2:1, als sein Ball Budenz vor die Füße fiel. Dinge, die in den vergangenen Wochen nicht funktionierten.  Also alles gut? Fast. Sebastian Alles zog sich kurz vor Schluss eine Verletzung im Sprunggelenk zu. Am Mittwoch in Steinbach wird er nicht zur Verfügung stehen, aber das Spiel genießt bei Trainer Dominik Weber ohnehin nicht die größte Priorität.

Johannes Götze

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