Testspiel: Hünfelder kaufen dem SCB den Schneid ab
Generalprobe missglückt: Eine Woche vor dem Osthessenderby gegen Buchonia Flieden hat Hessenligist Borussia Fulda sein letztes Vorbereitungsspiel bei Verbandsligist Hünfeld mit 1:3 (0:3) verloren.
Gerade mit der ersten Halbzeit dürfte Borussen-Coach Thomas Brendel, der Imal Schersadeh neben Kapitän Mark Jaksch auf der Sechs spielen ließ und Verdran Jerkovic in der Innenverteidigung vertraute, alles andere als zufrieden gewesen sein. Denn der HSV kaufte Fulda den Schneid ab und präsentierte sich eine Woche vor dem Verbandsliga-Auftakt gegen den SV Neuhof in einer glänzenden Verfassung. Bereits nach sechs Minuten durften die 50 Zuschauer auf dem Kunstrasenplatz in der Rhönkampfbahn das erste Mal jubeln. Im zweiten Versuch wuchtete Niclas Rehm einen abgeblockten Freistoß aus etwa 23 Metern zum 1:0 in die Maschen. Rehm war es auch, der auf 2:0 stellte. Der Kapitän schlenzte einen Freistoß aus 18 Metern herrlich über die Mauer und ließ Tobias Wolf im Borussen-Tor keine Chance (41.). Auch dem 3:0 ging ein Freistoß voraus: Kevin Krieger spielte das runde Leder scharf aus halblinker Position in den Fünfermeterraum. Jaksch lenkte den Ball so unglücklich, dass Wolf erneut keine Chance blieb (44.).
„Ich möchte dieses Spiel nicht überbewerten. Genauso wie ich die vergangenen Testspielerfolge nicht zu hoch hängen wollte“, sagte Brendel nach Spielschluss, verdeutlichte aber auch in Richtung Restrundenauftakt am kommenden Samstag bei Buchonia Flieden: „Mit so einer Leistung werden wir in Flieden wahrscheinlich nichts holen.“ Denn Hünfeld zeigte eindrucksvoll, wie man die Borussen ärgern kann. Die Mannschaft von Dominik Weber spielte gegen den Ball ein extrem diszipliniertes 4-2-3-1 und suchte nach Ballgewinn sofort die Tiefe. Dagegen fanden die Borussen kaum Lösungen. Gerade Winterneuzugang Sebastian Schmeer (Hessen Kassel) blieb gegen die HSV-Innenverteidigung bestehend aus Johannes Helmke und Leon Lekaj blass. Die beste Torchance vergab Ingmar Merle, der nach tollem Zuspiel von Leon Pomnitz aus kurzer Distanz am stark aufgelegten Tim Gutberlet scheiterte (14.).
Bezeichnend, dass das einzige Borussen-Tor nach einer Standardsituation fiel. Felix Beck spielte einen Freistoß genau auf den Kopf von Benjamin Fuß, der keine Mühe hatte, zu verkürzen und für den 1:3-Endstand sorgte (71.). Es war die erste Pleite, einer alles in allem sehr guten Vorbereitung. „Das schlechte Spiel kam heute zur richtigen Zeit. Nächste Woche müssen wir eine andere Leistung abrufen“, sagte SCB-Mittelfeldspieler Leon Pomnitz eine Woche vor dem Osthessenderby. Unklar ist noch, ob Verdran Jerkovic und Marcel Trägler an diesem mitwirken können. Beide wurden aus Vorsichtsmaßnahmen vorzeitig ausgewechselt.
Hünfeld: Gutberlet – Krenzer, Lekaj (46. Gensler), Helmke, Belaarbi – Trabert (82. Witzel), Krieger – Rehm, Klüber (76. Wahl), Neidhardt (80. Sorian) – Simon.
Borussia Fulda: Wolf – Beck, Jerkovic (16. Schwab), Milankovic, Fuß – Schersadeh (70. Schirmer), Jaksch (58. Dimitrijevic) – Merle, Pomnitz (63. Poredski), Trägler (50. D. Müller) – Schmeer.
Schiedsrichter: Marcel Lindemann (Burghaun). Zuschauer: 50. Tore: 1:0 Niclas Rehm (6.), 2:0 Niclas Rehm (41.), 3:0 Mark Jaksch (44., Eigentor), 3:1 Benjamin Fuß (71.).
Autor: Max Lesser