Verbandsliga: Welten zwischen Hünfeld und Ehrenberg / Tore wie am Schachbrett
Dass der Hünfelder SV der SG Ehrenberg fußballerisch voraus ist, war bereits bekannt. Im direkten Duell, das der HSV mit 7:0 (1:0) für sich entschied, wurde jedoch offensichtlich, dass beide Teams in zwei unterschiedlichen Ligen beheimatet sind.
„Da sind wir kurzerhand einmal Achterbahn gefahren“, meinte Ehrenbergs Spielertrainer Robert Schorstein fast schon ein wenig süffisant. Der frischgebackene Vater konnte seinen Mannen überhaupt keinen Vorwurf machen, denn zu gut, zu spielfreudig und zu eiskalt präsentierte sich der Hünfelder SV, so dass der Trainer treffend feststellte, „dass Welten zwischen beiden Teams liegen. Hünfeld spielt mindestens eine Liga höher als wir. Das, was sie fußballerisch auf den Rasen bringen, sucht in der Region seinesgleichen. Für sie war es eher eine bessere Trainingseinheit.“
Doch die Trainingseinheit, in der die Haunestädter Tore nach wunderbaren Spielzügen (Maximilian Fröhlichs 1:0 und Christoph Neidhardts 7:0) oder herrlichen Distanztreffern (Kevin Kriegers 4:0 und Daniel Kornagels 6:0) erzielten, hätte um ein Haar anders laufen können. Nämlich dann, wenn der ehemalige Hünfelder Marius Bublitz bei dem Querpass des anderen ehemaligen Hünfelders Sven Bambey, nicht im Abseits gestanden hätte (50.). Entsprechend froh war Sebastian Alles, erneut Dreh- und Angelpunkt im Spiel des HSV: „Wenn da was passiert, laufen wir auf einmal hinterher. Zum Glück lief es nicht so – und ab der Szene haben wir es richtig gut gemacht, Ehrenberg laufen gelassen und beinahe mit jedem Schuss getroffen.“
Dass die Offensive plötzlich so treffsicher daherkam, überraschte den 26-Jährigen nicht, obwohl Alles zugeben musste, „dass das bislang ja nicht unsere Stärke war. Für uns war das natürlich gut, Ehrenberg hingegen hat jeder Treffer wehgetan.“ Exakt das war es, was Schorstein unheimlich ärgerte, denn der große Aufwand, den seine Jungs durchaus betrieben, wurde binnen weniger Minuten zunichte gemacht. „Da tun mir die Jungs leid. Dir fliegen regelrecht die Bälle nur noch um die Ohren. Wir sind die Partie wie ein Pokalspiel angegangen, ab dem ersten Gegentor war die Handbremse bei Hünfeld leider gelöst“, resümierte der 31-Jährige.