Steilvorlage

Steilvorlage

Von Harry Wagner

Fulda

Weil sich das Jahr dem Ende zuneigt und in den Redaktionsstuben bereits fleißig an Jahresrückblicken gebastelt wird, können wir bei unseren Fußballern erst recht einen Zwischenstrich ziehen. Zeit, an dieser Stelle ein paar Prädikate zu verleihen – für eine Vorrunde mit viel Gesprächsstoff.

Die Dominatoren

Sie sind zu gut für ihre Liga und können nur noch durch eigenen Übermut gestoppt werden: der TSV Lehnerz in der Verbandsliga und die SG Bronnzell in der Kreisoberliga Süd. Wetten gegen ihre Meistertitel nimmt schon keiner mehr an.

Die Wundertüte

Immer wenn es richtig auf die Nuss gab, waren sie im nächsten Spiel wieder da: Einem 0:5 in Lohfelden folgte ein 4:0 gegen Jügesheim, einem 2:3 gegen Baunatal ein 3:1 gegen Vellmar. Umgekehrt wird auch ein Schuh draus. Ein 1:0-Sieg in Waldgirmes gab nicht genug Auftrieb. Danach kam ein 0:4 gegen Fernwald. Bei Buchonia Flieden weiß man nie, was man bekommt.

Der Trauerfall

Nichts gegen tapfere Kerzeller und Rothemänner, deren sportliche Errungenschaften respektabel sind. Aber die Tatsache, dass beide in der Gruppenliga vor Borussia Fulda platziert sind, zeigt, wie weit es mit dem ehemaligen Flaggschiff Osthessens gekommen ist. Die Bestandsaufnahme ist deprimierend. Die Johannisau liegt deutlich näher an der Kreisoberliga als an der Verbandsliga.

Die Lautsprecher

Ihr Lungenvolumen muss beachtlich sein: Oliver Bunzenthal und Henry Lesser, Trainer in Hünfeld und Lehnerz, coachen ihre Teams über 90 Minuten mit einer derartigen verbalen Vehemenz, die einem Normalsterblichen nach dem Abpfiff nur noch Fiepslaute erlauben würde.

Die Fremdgänger

Es bleibt dabei: Britannia Eichenzell fühlt sich zu Hause in seiner schönen Umgebung nicht wohl und macht‘s lieber auswärts. Nur dreimal hat man diese Saison bislang auf eigenem Rasen gewonnen.

Die Beharrlichen

Osthessens Fans, obwohl auch längst nicht mehr so zahlreich auf den Plätzen wie in früheren Jahren, wirken dem Trend entgegen. Nochmal Eichenzell: Gegen Sand waren 200 Besucher gekommen. Auch in Lehnerz und Steinbach, in Flieden und Hünfeld sind zwischen 150 und 400 die Regel. Davon kann sogar das Gros der Hessenligisten nur träumen.

 

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