SVS dreht Spiel und grüßt von oben

SVS dreht Spiel und grüßt von oben

Verbandsliga: Schleinigs Ausgleich entscheidend
Nach Abpfiff klafften die Gefühlswelten ganz weit auseinander: Für den Hünfelder SV ist die Saison mit nun elf Punkten auf den neuen Spitzenreiter Steinbach gelaufen. Der SVS ist hingegen nach dem 2:1 (0:1)-Derbyerfolg obenauf.
Knackpunktsituationen gab es in einem unglaublich intensiven Kreisderby gleich mehrere. Die zwei entscheidenden gilt es genauer zu beleuchten: Nach gut einer Stunde hätte Robert Simon den Ball auf Christoph Neidhardt querlegen müssen. Es wäre das 0:2 und damit die Vorentscheidung gewesen. Zweite Situation war der Ausgleich durch Sascha Schleinig, der dafür sorgte, das beim HSV die Köpfe sofort unten waren (76.).

„Ich mache heute keinem einen Vorwurf“, nahm HSV-Coach Dominik Weber auch seinen Mittelstürmer in Schutz, der sich die restliche Spielzeit in den Dienst der Mannschaft gestellt hatte. „Wenn wir ein Gegentor bekommen, ist sofort Chaos“, sagte HSV-Keeper Tim Gutberlet zu Schleinigs Ausgleich, als er zunächst noch super gehalten hatte, im zweiten Versuch aber machtlos war.

Der HSV begann in Hünfeld mit Fünferkette und zwei Sechsern, die Taktik ging auf, die Räume waren eng, Steinbach wurde fast kein Durchkommen gewährt. Eben bis zum Ausgleich. Das Siegtor, als Oliver Krenzer beim Klärungsversuch vor Petr Kvaca ins eigene Tor traf, fiel zwangsläufig (78.). Direkt zuvor hatte Kvaca schon die Führung liegen gelassen (77.). Den neuerlichen Ausgleich verpasste nur noch Kevin Krieger, der knapp über das Tor zog, Steinbach hätte hingegen schon früher den Sack zumachen können.

Vor der Pause blieben Chancen fast komplett aus, nur nach einer guten halben Stunde ging es vor den Toren zur Sache: Erst vergab Florian Münkel nach Rohde-Pass gegen Gutberlet, direkt danach lief Steinbach in einen Konter, den Krieger klasse zur Führung veredelte. Danach peitschten sich die Hünfelder richtig hoch, jede Grätsche wurde bejubelt, das Spielfeld jedoch Steinbach überlassen.

Das ließ SVS-Coach „Kalle“ Müller zu einem dicken Seitenhieb hinreißen: „Ich hatte so tiefe Hünfelder erwartet. Die können nicht anders.“ Wahnsinnig wäre er geworden, wenn Hünfeld das Spiel gewonnen hätte. So aber sah er einen „hochverdienten“ Sieg, auch wenn er zugab, dass sich sein Team in der ersten Halbzeit ein bisschen habe beeindrucken lassen – auch weil seines Geschmackes nach die Gangart etwas hart gewesen sei.

Steinbach steht nun auf Tabellenplatz eins: „Wir haben aber keinen Druck. Uns hatte keiner aus dem Fuldaer Raum auf der Rechnung“, sagte Müller. Für Hünfeld ist die Saison hingegen gelaufen: „Da können wir einen Haken dran machen“, gab ein bitter enttäuschter Gutberlet zu Protokoll, der zuvor dank drei, vier Glanzparaden wohl das beste Spiel seiner Laufbahn hingelegt hatte.

Steinbach: Pappert – Bott, Terentew, Trabert, F. Wiegand – M. Wiegand, Paliatka – van Leeuwen (46. Kvaca), Rohde (73. Schleinig), Ludwig (90.+2 Petrasch) – Münkel.
Hünfeld: Gutberlet – Schilling, Belaarbi, Helmke, Krenzer, Alles – Trabert (90. Klüber), Budenz – Neidhardt (64. Wahl), Krieger – Simon.
Schiedsrichter: Christian Ballweg (SKG Bickenbach).
Zuschauer: 400.
Tore: 0:1 Kevin Krieger (32.), 1:1 Sascha Schleinig (76.), 2:1 Oliver Krenzer (78., Eigentor).
Autor: Johannes Götze

Steinbach-15-17

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