Verbandsliga: Hünfeld triumphiert auf der Sander Höhe
Der Hünfelder SV hat den SSV Sand aus dem Titelkampf der Verbandsliga verabschiedet. In einem oft hochklassigen Spiel triumphierte der HSV auf der Sander Höhe mit 4:2 (2:1), was sicherlich zu hoch, aber auch nicht unverdient war. Vier Punkte waren für den Sieg ausschlaggebend.
Dennis Theisenroth:
Der Hünfelder Schlussmann, der eigentlich schon Jahre in Fußballrente ist, hat sich vor Wochen zur Verfügung gestellt und eilt von einer starken Leistung zur anderen: Diesmal vereinte er alles, was einen guten Torwart auszeichnet: Lautstark dirigierend, unglaubliche Präsenz bei hohen Bällen, motivierend und stark auf der Linie. Klasse, wie er Steffen Klitschs Gewaltschuss über die Latte lenkte (40.), gleiches galt für seine Parade gegen Lukas Knigge (67.). Damit verhinderte er zunächst den Rückstand, dann den Ausgleich. Die Nummer 1 war der Fels in der Brandung!
Wille:
War der Hünfelder SV zwar lange nicht ebenbürtig, zeigte der Tabellenführer, wie man kämpft. Im Besonderen galt das für die beiden Innenverteidiger Steffen Witzel und Franz Faulstich, die schon in Durchgang eins stark angeschlagen waren, sich aber durchbissen. Auch ein Christoph Neidhardt rannte bis zum Umfallen oder ein Lukas Budenz, der eine ganz schwache erste Halbzeit erwischte, spielte danach wie ein klassisches Stehaufmännchen. Oder Mittelstürmer Sebastian Schuch, der als Zweikämpfer vorausging.
Glück:
Was der SSV Sand gerade im ersten Durchgang mit seinen Chancen veranstaltete, war eine Mischung aus Pech, Unvermögen und fehlender Zielstrebigkeit. Schon vor dem 0:1 nach einer Viertelstunde hatte Sand drei Hochkaräter versiebt, machte es nach dem Ausgleich nicht besser und musste sich in der Kabine ausschauen, warum man denn jetzt bitteschön zurücklag. Die zweite Halbzeit war hingegen ausgeglichen, die wenigen Möglichkeiten wurden aber wieder nicht genutzt.
Effizienz:
Das war kälter als Eis, was Hünfeld vor dem gegnerischen Tor veranstaltete. Bei Tor Nummer eins holte Neidhardt einen Freistoß raus, den – als ganz Sand noch diskutierte – Kevin Krieger für Maximilian Fröhlich maßgerecht auflegte. Das 1:2 entsprang Kriegers guter Flanke und Schuchs klugem Kopfball. Beim 1:3 blieb Witzel im Gegensatz zu Sand auf der Aktion und veredelte Rohdes Pfostenschuss mit dem Kopf – und viel Wille. Und beim 1:4 konterte Hünfeld über Fröhlich und Neidhardt durfte sich belohnen.
Die Ausgangslage:
Hünfeld hat nun Sand abgeschüttelt, liegt neun Punkte vor den Bad Emstalern. Sprich: Johannesberg (acht Punkte zurück) und Lehnerz II (neun Punkte zurück) sind die verbliebenen Konkurrenten um den Titel – die spielen aber erst am Sonntag. Wegweisend könnten nun die beiden Heimspielen gegen Kaufungen und Mengsberg werden.
Die Stimmen:
HSV-Coach Dominik Weber ließ kein gutes Haar an seinem Team – zumindest was Halbzeit eins anging, war aber dann überzeugt, dass Spiel auch zu gewinnen und lobte im Besonderen die Leistungssteigerung einiger Spieler. Für Peter Wefringhaus, seinem Gegenüber, gab der fehlende Punch vor dem gegnerischen Tor keine Rätsel auf. Denn Sand schludert damit seit Wochen und letztlich ist es für den scheidenden Coach auch eine Frage der Kräfte, denn die ließen nach und dann konnte Sand den Gegner auch nicht mehr wie zuvor beherrschen.
Die Statistik:
SSV Sand: Schmeer – Garwardt (38. Itter), Amert, Wippel (30. Si. Bernhardt) – J. Schmidt, Guthof, Bräutigam, Knigge (68. Hohmann) – Klitsch – Oliev, Wagner.
Hünfelder SV: Theisenroth – Häuser, Faulstich, Witzel (86. Wenzel) – Neidhardt (87. Lovakovic), Bambey, Budenz, Rohde (81. Körner), Fröhlich – Schuch, Krieger.
Schiedsrichter: Steffen Rabe (TSV Asphe).
Zuschauer: 200.
Tore: 0:1 Maximilian Fröhlich (15.), 1:1 Jan-Philip Schmidt (22.), 1:2 Sebastian Schuch (43.), 1:3 Steffen Witzel (73.), 1:4 Christoph Neidhardt (79.), 2:4 Daniel Wagner (89.).
Autor: Johannes Götze