Kreispokal: SVS durchbricht HSV-Dynastie
Im einem packenden Pokalfight konnte der SV Steinbach im heimischen Mühlengrund den Hünfelder SV mit 4:2 (2:2, 1:1) nach Verlängerung niederkämpfen und damit die sechs Jahre anweilende Herrschaft des HSV im Kreispokal durchbrechen.
Letztlich entscheidend war Steffen Traberts Treffer in der fünften Minuten der Verlängerung: Der Ex-Hünfelder musste nach einem Freistoß, den HSV-Keeper Sebastian Ernst von Julian Rohde gerade noch aus dem Winkel kratzte, nur noch einnicken. Petr Kvaca ließ wenig später vom Elfmeterpunkt die Entscheidung noch liegen, machte es in der 107. Minute aber besser und schob eine Münkel-Hereingabe rein. In der Nachspielzeit war Steinbach besser, Hünfeld hatte nur eine Chance, da allerdings schoss Oliver Krenzer gut einen Meter daneben (91.).
„Glückwunsch an den SV Steinbach. Ich denke, dass die erste Halbzeit leicht an Steinbach ging, wir waren danach etwas besser. Es war ein hart umkämpftes Spiel, wir hätten gerne zum siebten Mal in Folge gewonnen, diesmal hat es aber leider nicht gereicht“, musste HSV-Kapitän Johannes Helmke konstatieren, der vor allem mit der Entstehung des entscheidenden Tores haderte: „Ich weiß nicht ob Steffen Witzel da gefoult hat, für mich war es eher ein Foulspiel von Sascha Schleinig.“
Florian Münkels Führungstreffer, als er nach starker Aktion von Petr Kvaca nur abstauben musste, fiel in die Phase, in der Hünfeld versäumte den Ball länger in den eigenen Reihen zu halten (34.). 25 Minuten bekam das Hünfeld super hin und gestaltete die Partie komplett ausgeglichen, zehn Minuten lang riss der Faden, wurde danach allerdings schnell wieder zugenäht. Die Folge war Christoph Neidhardts Ausgleichstreffer noch vor der Pause, bei dem „Toto“ Trabert die Vorarbeit leistete (41.).
HSV erhält Fairplay-Preis
Steinbach (oben) behielt gegen den Hünfelder SV die Oberhand. Foto: Kevin Kremer
Die zweite Halbzeit gestaltete sich komplett ausgeglichen. Hünfeld erwischte den besseren Start und ging auch in Führung: Neidhardt lieferte sich mit viel Körpereinsatz ein Duell gegen Fabian Wiegand, der Schiedsrichter ließ zur Überraschung mancher laufen und Neidhardt konnte Robert Simon mustergültig bedienen (58.). Der HSV hätte das Momentum nutzen können und den haderten Steinbachern den Todesstoß versetzen können, blieben aber nicht dran und stattdessen sorgte Münkel per Kopf nach Ludwig-Freistoß für den neuerlichen Ausgleich (71.).
Steinbachs Kapitän Steffen Trabert befand, dass sein Team den besseren Fußball gespielt habe und sein Treffer letztlich entscheidend gewesen sei. „Ich glaube, dass das der Dosenöffner war“, sagte Trabert, der sich jetzt ein großes Los wünscht, allerdings muss Steinbach dafür die ersten zwei Runden überstehen, denn im Hessenpokal steigen die Regional- und Drittligisten erst im Achtelfinale ein.
Zu Ehren kam der HSV bereits vor dem Spiel: Seit September 2015 verleiht der Deutsche-Fußballbund über seine Landesverbände einen monatlichen Fairplay-Pokal. Kapitän Johannes Helmke durfte diesen aus den Händen des Kreisehrenamtbeauftragten Ernst Böhle entgegennehmen. Der Grund rührt aus dem Ligaspiel gegen Weidenhausen, als die Adler die Pässe vergessen hatten und Hünfeld zustimmte, das Spiel erst mit 90-minütiger Verspätung anpfeiffen zu lassen.
Pokalspielleiter Bernd Kraft konnte derweil die Rahmen für die kommende Pokalrunde bekanntgeben: Die Auslosung steigt entweder am 6. oder 13. Juni. Die erste Runde ist für den Zeitraum zwischen dem 26. und 28. Juli vorgesehen, die zweite Runde soll dann zwischen dem 9. und 11. August über die Bühne gehen.
Die Statistik:
Steinbach: Motzkus – Bott, Trabert, F. Wiegand – Ludwig, M. Wiegand, Paliatka, Terentew, Rohde – Münkel, Kvaca. Eingewechselt wurden: Petrasch, Schleinig, van Leeuwen.
Hünfeld: Ernst – Lekaj, Helmke, Witzel – Orth, Krieger, Trabert, Krenzer, Wahl – Neidhardt, Simon. Eingewechselt wurden: Budenz, Kircher, Sorian.
Schiedsrichter: Nicolas Dostal (SV Wölf).
Zuschauer: 400.
Tore: 1:0 Florian Münkel (34.), 1:1 Christoph Neidhardt (41.), 1:2 Robert Simon (58.), 2:2 Florian Münkel (71.), 3:2 Steffen Trabert (95.), 4:2 Petr Kvaca (107).
Verschossener Handelfmeter: Petr Kvaca (Steinbach) scheitert an Sebastian Ernst (104.).
Autor: Johannes Götze