– Neidhardt schießt Hünfeld mit Doppelpack zum Sieg
Hünfeld – Von Antonia Stock – Der Fußball-Verbandsligist Hünfelder SV konnte im Heimspiel in der Rhönkampfbahn das Derby gegen die SG Bad Soden mit 2:1 (1:0) für sich entscheiden. Mit vier Punkten Rückstand auf Spitzenreiter Sand stellte der HSV nach der Niederlage gegen Bosporus Kassel am Samstag durch den Doppeltorschützen Christoph Neidhardt den Anschluss an die Tabellenspitze wieder her. Die aus den vorherigen drei Spielen ungeschlagenen Sodener verweilen hingegen nach der Niederlage auf dem siebten Platz.
„Ich habe lange genug danebengeschossen, nun gingen die Bälle endlich rein. Ich freue mich, dass ich so der Mannschaft helfen konnte“, zeigte sich der zweifache Torschütze Neidhardt nach der Partie euphorisch und fügte an: „Wir haben heute ein ganz anderes Gesicht als Samstag gezeigt und die Niederlage als Mannschaft wiedergutgemacht.“ Beide Mannschaften standen von Beginn an tief und versuchten, mit langen Bällen vor das Tor des Gegners zu gelangen. Nach dreißig Minuten, in denen keine Mannschaft einen Angriff konsequent zum Abschluss spielen konnte, erzielte schließlich Neidhardt den Führungstreffer für die Gastgeber. Nach einem langen Abschlag des HSV-Torhüters Sebastian Ernst liefen drei Hünfelder frei durch und überrumpelten so die Sprudelkicker. Der 28-Jährige nutzte diese Unachtsamkeit und netzte das Leder per Direktabnahme aus elf Metern ins Netz der Gäste ein.
„Wir haben eigentlich ordentlich angefangen und versucht, konzentriert nach vorne zu spielen. Entscheidend war dann einfach, dass wir durch einen langen Ball und einen Stellungsfehler in Rückstand geraten sind. Das geschah aus dem Nichts“, haderte Sodens Trainer Sead Mehic mit dem Gegentreffer. Wiederum Neidhardt erhöhte für seine Mannschaft zehn Minuten nach der Halbzeitpause. Nach einem Sodener Handspiel trat er an und verwandelte souverän vom Elfmeterpunkt ins linke untere Eck. Drei Minuten später (58.) war die Partie für den Mann des Tages jedoch beendet: Mit Verdacht auf eine Zerrung in der Oberschenkelrückseite verließ er den Platz und überließ dem eingewechselten Kevin Krieger das Feld.
„Erst nachdem wir den zweiten Gegentreffer kassiert haben, haben wir plötzlich das gemacht, was wir von Anfang an hätten machen müssen: Druckvoll und mutig nach vorne spielen. Das war dann jedoch einfach zu spät“, musste Mehic zugeben. In der 70. Spielminute gelang der Mehic-Elf schließlich der Anschlusstreffer durch Kevin Demuth nach einem Freistoß von Lukas Ehlert. Demuth nahm das Leder direkt und zirkelte den Ball aufs Tor. Ernst war zwar noch dran, konnte das Leder jedoch nicht mehr neben den Pfosten lenken. Nach dem Treffer drückten die Gäste, doch der Ausgleichtreffer gelang den Sprudelkickern gegen tiefstehende Hünfelder nicht mehr und die Hausherren ließen sich den Heimsieg nicht mehr nehmen.
„Das war ein verdienter Sieg. Die Jungs haben die richtige Reaktion nach dem Samstagsspiel gezeigt“, zeigte sich HSV-Trainer Dominik Weber zufrieden und verwies auf sein Erfolgsgeheimnis: „Ich bin nach dem Spiel gegen Bosporus in der Kabine etwas lauter geworden. Vor diesem Spiel gegen Soden habe ich die Jungs relativ alleine gelassen, habe nur die Aufstellung an die Wand gepinnt. Und auch in der Halbzeit habe ich nichts gesagt. Das hat anscheinend gewirkt.“ Sein Gegenüber jedoch zeigte sich nach der Niederlage resigniert: „Wir sind einfach zu spät aufgewacht. Das hat nicht gereicht, um gegen so einen Gegner wenigstens einen Punkt mitzunehmen“, gestand Mehic ein. Doch mit den sieben erspielten Punkten aus den letzten vier Spielen und dem siebten Platz zeigte sich der Trainer trotz der liegengelassenen Punkte in Hünfeld dennoch zufrieden: „Das hätte ich vor ein paar Wochen nicht gedacht. Da darf man den Jungs heute keinen Vorwurf machen.“
Hünfeld: Ernst; Wahl, Schuch, Weber, Fröhlich (74. Simon), Witzel, Kröning, Krenzer, Neidhardt (58. Krieger), Budenz (83. Belaarbi), Helmke.
Bad Soden: Gonzalez-Garcia; Demuth, Dananovic, Boutakhrit, Moaremoglu, Jordan, Ehlert, Barisic (46. Paulowitsch), Santamaria (46. Habaqza), Krapf (68. Scheller), Blocher.
Schiedsrichter: Wissam Awada (Kassel)
Tore: 1:0 Christoph Neidhardt (35.), 2:0 Christoph Neidhardt (55., Handelfmeter), 2:1 Kevin Demuth (70.)
Zuschauer: 250.