Osthessen (fs) – Die neue Saison in der Fußball-Verbandsliga steht in den Startlöchern. Als Topfavorit auf die Meisterschaft geht der Hünfelder SV ins Rennen, der nur knapp in den Aufstiegsspielen den Sprung in die Hessenliga verpasste. Auch die anderen osthessischen Vereine wollen eine gute Rolle spielen – der SVA Bad Hersfeld wiederum hat einen großen Umbruch hinter sich.
Die gesamte Liga ist noch enger zusammen gerückt: Mit Borussia Fulda fehlt die Übermannschaft der Liga, die schwächeren Teams im Keller sind weg – dafür sind mit der SG Bad Soden und Korbach alte Bekannte als starke Aufsteiger mit dabei. Die SG Schauenburg wird ebenfalls hoch gehandelt und gilt als spielstarke Mannschaft, der SV Neuhof wiederum ist gefestigter als noch vor drei Jahren beim ersten Abenteuer Verbandsliga. Dazu kommt Hessenliga-Absteiger Schwalmstadt, das allerdings einen großen Umbruch hinter sich hat. Für die Vereine ist jedenfalls klar, dass die Meisterschaft nur über den Hünfelder SV geht: 15 von insgesamt 17 Vereinen nennen Hünfeld als Topfavorit auf den Titel, nur die Haunestädter selbst und Hessen Kassel II nicht. „Sollen uns die anderen ruhig die Favoritenbürde zuschieben, wir verfallen nicht in Euphorie. Es geht nichts von allein, dafür sind die anderen Mannschaft einfach zu gut“, stellt Hünfelds Trainer Dominik Weber klar, der weiß, dass es über die gesamte Saison zu viele Widrigkeiten gibt, um einen Titel planen zu können.
Eine richtig gute Rolle kann auch der SV Steinbach spielen: Nach Platz vier in der Vorsaison verbreiterte der SVS den Kader enorm, die Ergebnisse in den Testspielen (beispielsweise 1:5 gegen Kickers Offenbach) lassen hoffen. Trainer „Kalle“ Müller übt sich allerdings in Understatement: „Die Breite in der Spitze ist wesentlich größer als im Vorjahr. Das Ziel muss sein, Platz vier zu bestätigen und wenn es ein Platz höher wäre, hätten wir nichts dagegen. Aber die Liga ist stärker geworden. Es wird schwerer, gegen die vermeintlich Schwachen Punkte zu holen.“ Die zweite Mannschaft des TSV Lehnerz wiederum startet voraussichtlich mit der jüngsten Mannschaft der Liga, acht Spieler sind erst dieses oder im Vorjahr von den Junioren- in den Seniorenbereich gewechselt. „Außerdem haben wir drei absolute Stammspieler verloren. Wir haben einfach das Ziel, so schnell wie möglich die Punktzahl zu erreichen, damit wir mit unten nichts zu tun haben. Wir wollen die jungen Spieler weiterentwickeln“, legt TSV-Coach Marco Lohsse das Hauptaugenmerk nicht unbedingt auf die Platzierung. Für Lohsse ist die Liga mit insgesamt zehn Duellen in Osthessen noch attraktiver geworden.
Einzig um den Klassenerhalt geht es für Aufsteiger SV Neuhof: „Das wird ein schweres Jahr für uns. Man unterschätzt die Verbandsliga einfach, da wird ein viel schneller Fußball gespielt, es kommen spiel- und laufstarke Mannschaften auf uns zu. Ich habe eine gehörige Portion Respekt vor der Aufgabe“, sagt der sportliche Leiter und Co-Trainer Alexander Bär, der überzeugt ist: „Für uns wird es ganz wenige bis keine leichten Spiele geben. Aber ich freue mich auf neue Gesichter und neue Sportplätze.“ Nach drei Jahren wieder mit dabei ist die SG Bad Soden. Für Trainer Sead Mehic ist die Verbandsliga Nord ein unbeschriebenes Blatt, auch wenn er sich über die Liga informiert hat. „Grundsätzlich müssen wir erst mal zusehen, dass wir in der Liga ankommen. Körperlich wird uns viel mehr abverlangt als in der Gruppenliga“, weiß der Ex-Profi. Allerdings sollten die Sprudelkicker mit dem mit regional- und hessenligaerfahrenen Spielern gespickten Kader keine Probleme bekommen, den Klassenerhalt einzutüten. Einige träumen bereits vom Durchmarsch in die Hessenliga, aber Mehic drückt erst mal auf die Bremse: „Wir wollen nichts mit dem Abstieg zu tun haben, für alles andere ist es zu früh. Wir lassen das auf uns zukommen.“
Der SVA Bad Hersfeld hat eine Umbruch hinter sich und gerade in der Defensive mit Romeo Schäfer und Julian Wehner wichtige Spieler verloren. „Aber ich glaube, wir haben eine gute und gesunde Mischung. Mit Stephan Wiegand haben wir einen sehr guten Spieler bekommen, Christian Pfeiffer hat Hessenligaerfahrung und Daniel Hanslik wird seinen Weg gehen. Mir wäre es lieber gewesen, die jungen Spieler langsam an die Verbandsliga heranzuführen, aber ich glaube, dass wir das Zeug dazu haben, dass wir uns von den Abstiegsplätzen fernhalten“, gibt SVA-Trainer Frank Ullrich die Marschroute vor.