Hünfeld (fs) – Platz acht, gerade mal 18 Punkte aus bisher zwölf Spielen – dass der Hünfelder SV im grauen Mittelfeld der Fußball-Verbandsliga stehen würde, nachdem mehr als ein Drittel der Saison absolviert ist, hätte kaum jemand für möglich gehalten. Im Nachholspiel am Mittwoch (19 Uhr) gegen den TSV Korbach will der HSV nach drei Spielen ohne Sieg in die Erfolgsspur zurück – für Mittelfeldmann Kevin Krieger ist der Zug nach oben dennoch erst mal abgefahren.
„Wir haben echt alle gehofft, dass es nach und nach wird. Dass wir immer noch um Platz neun stehen, ist schon merkwürdig. Wir reden nach jedem Spiel und suchen nach Lösungsansetzen, aber das Ding will momentan nicht rein“, analysiert der 22-Jährige, für den die Personalsituation nur ein Teil der Probleme ausmacht: „Das zieht sich natürlich durch die ganze Saison, dass uns immer wieder wichtige Spieler fehlen, aber wir müssen unsere Chancen einfach wieder nutzen. Die Chancen sind ja da, nur der Ball will einfach nicht über die Linie. Das ist alles Kopfsache, wir legen lieber nochmal quer, anstatt den Ball einfach mal reinzuschießen. Wir müssen öfter den Abschluss suchen“, weiß Krieger. Auch sich selbst nimmt der sonst so torgefährliche Mittelfeldspieler nicht aus, dennoch ist auffällig, dass der HSV mit 15 Gegentreffern die zweitbeste Abwehr der Liga stellt, mit 18 Toren allerdings auch den mit Eschwege drittschwächsten Angriff der Liga stellt.
Für Krieger ist der Zug nach oben deshalb erst einmal abgefahren: „Wir dürfen gar nicht mehr nach den Plätzen oben schielen. Wir müssen jetzt von Spiel zu Spiel schauen und wenn wir dann mal eine Serie gestartet haben, können wir auch irgendwann wieder nach oben schauen.“ Umso wichtiger wäre ein Sieg gegen Korbach – gerade mit Blick auf das Derby in Steinbach am Samstag. „Das Spiel gegen Korbach ist die Chance, mal wieder Selbstvertrauen zu tanken, um dann mit einem Erfolgserlebnis nach Steinbach zu fahren“, weiß Krieger. Dass Korbach vier Niederlagen in Folge und dabei insgesamt 21 Gegentreffer kassierte, macht die Ausgangslage jedoch nicht unbedingt einfacher: „Wir dürfen Korbach nicht unterschätzen. Da ist die Erwartungshaltung so, dass wir nur verlieren können“, warnt Krieger. Während bei Steffen Witzel und Sebastian Gensler noch unklar ist, wie lange sie mit ihren Knieverletzungen ausfallen – bei beiden stehen die Ergebnisse der MRT-Untersuchungen noch aus – wird Kapitän Niclas Rehm mit seinem Zehenbruch wohl gegen Korbach und Steinbach noch zuschauen müssen.