Hünfeld (dh) – www.osthessen-sport.de Vier Tore, vier Platzverweise, ein verschossener Elfmeter: Nach einer turbulenten Schlussphase erreichte Fußball-Verbandsligist Hünfelder SV gegen den SV 07 Eschwege noch ein 2:2 (1:2)-Unentschieden. Der HSV, der zwischenzeitlich mit 0:2 zurückgelegen hatte, bleibt damit erster Verfolger von Spitzenreiter Borussia Fulda.
„Die Schlussphase war wahnsinnig aufreibend“, erzählte Hünfelds Trainer Dominik Weber nach der Partie. Richtig hektisch wurde die Begegnung der 72. Minute, es stand 1:2. Zum zweiten Mal tauchte Robert Simon alleine vor dem gegnerischen Tor auf und wurde von SVE-Tormann Danny Göhler gefoult. Er sah die Gelb-Rote Karte, nachdem er kurz vor der Pause bereits wegen des gleichen Vergehens verwarnt worden war. Die Ausführung des zweiten Strafstoßes verzögerte sich, diesmal zeigte Neidhardt Nerven und scheiterte am eingewechselten Ersatzkeeper Marvin Bauer. Die Hünfelder blieben aber am Drücker. Der Ausgleich fiel dann in der 84. Minute aus dem Gewühl heraus, Simon nickte einen Eckball von Kevin Krieger ein. „Ab da hat es dann richtig gebrannt“, schilderte der HSV-Trainer. Kurz darauf musste Simon mit Rot vom Feld, weil er den Ball einem Gegenspieler beim Einwurf ins Gesicht geworfen haben soll. Es kam zu Tumulten auf dem Platz und die Zuschauer aus beiden Lagern lieferten sich lautstarke Wortgefechte. Eschweges Kapitän Christopher Minne sah infolge der Rudelbildung Gelb-Rot. Hünfeld hätte beinahe den Spielverlauf vollkommen auf den Kopf gestellt und das 3:2 gemacht, doch Eschweges Ersatztorwart Bauer kratzte einen Kopfball von Steffen Witzel aus dem Giebel. In der 90. Minute konterten die Gäste, Krieger zog auf Höhe der Mittellinie die Notbremse gegen Daniel Wagner, der nach dem sehr harten Einsteigen des Hünfelders sogar ins Krankenhaus musste. Die Folge: Rot für den Hünfelder.
Zum 0:2-Rückstand hätte es erst gar nicht kommen müssen, hätte Hünfeld nicht den Spielbeginn komplett verschlafen. Schon nach zwölf Minuten lag die Weber-Elf mit 0:2 hinten. Es war zwei Mal das gleiche Schema: Die Eschweger spielten schnell über rechts, Alexandru Cucu brachte den Ball flach in die Mitte, wo beim ersten Treffer Wagner und beim 0:2 Stephan Hoffmann goldrichtig standen. „Meine Spieler müssen erkennen, dass sie gleich von Beginn an wach sein müssen. So haben wir es dem Gegner aber leicht gemacht. Erst dann legen wir den Schalter um, laufen aber dem Rückstand hinterher“, so der Trainer. Krieger und kurz darauf Simon sorgten dann für die ersten gefährlichen Situationen vor dem Gäste-Gehäuse, setzten ihre Schüsse aber drüber. Marius‘ Hampls Abschluss wurde von Göhler gut pariert. „Vor unserem ersten Tor hätten wir schon früher den Anschluss herstellen können“, befand Weber. Nach dem Seitenwechsel hatte Hünfeld weitere Chancen, nutzten diese aber nicht. „Wir wollten unser Heimspiel gewinnen. Das wäre eigentlich auch drin gewesen. Nach dem 0:2 haben eigentlich nur noch wir gespielt, ohne uns aber so richtig dafür zu belohnen“, meinte der Trainer.
Hünfeld: Gutberlet; Schilling (46. Rehm), Gensler, Alles (80. Budenz), Simon, Klüber, Krieger, Witzel, Neidhardt, Yildiz, Hampl.
Eschwege: Göhler; Sankiewicz, Thüne, Vidal Gadea, Kwiatkowski (73. Bauer), Wagner (90. Stromczynski), Cucu, Rivera Sanchez, Hoffmann (81. Sedziak), Minne, Fondos.
Schiedsrichter: Matthias Kristek (Aulendiebach)
Tore: 0:1 Daniel Wagner (9.), 0:2 Stephan Hoffmann (11.), 1:2 Christoph Neidhardt (45., Foulelfmeter), 2:2 Robert Simon (84.)
Zuschauer: 300.
Rote Karten: Robert Simon (Hünfeld, 86.) wegen Unsportlichkeit, Kevin Krieger (Hünfeld, 90.) wegen Notbremse.
Gelb-Rote Karten: Danny Göhler (Eschwege, 72.), Christopher Minne (Eschwege, 86.)
Verschossener Foulelfmeter: Christoph Neidhardt (Hünfeld, 73.) -Marvin Bauer hält.