Hünfeld (fs) – Nach dem Derby gegen Lehnerz ist vor dem Derby gegen Lehnerz II: Für den Hünfelder SV geht es nach dem Pokalknaller gegen das Hessenligateam in der Fußball-Verbandsliga am Sonntag (16 Uhr) gegen die TSV-Reserve. Der HSV steht bereits unter Zugzwang, wenn der Anschluss an Spitzenreiter Borussia Fulda nicht frühzeitig abreißen soll.
„Wir müssen uns endlich mal belohnen für den Aufwand, den wir immer betreiben“, klagt HSV-Trainer Dominik Weber. So führte Hünfeld im Derby bei Borussia Fulda mit 1:0 und kassierte nach einem Platzverweis gegen Sebastian Gensler noch eine Niederlage, im Pokal gegen Lehnerz flog Ferhat Yildiz nach einer Notbremse beim Stand von 2:1 vom Platz und der HSV verlor noch mit 2:4. „Das wiederholt sich zu oft und es passiert immer anderen. Da fehlen uns auf dem Feld Spieler, die Situationen antizipieren. Wir sind da oftmals nur am Reagieren und dann fängst du dir die Tore“, kritisiert der 33-Jährige. Dennoch stimmt die Leistung vom Mittwoch optimistisch: Der HSV hielt richtig gut dagegen und brachte das Hessenligateam erst selbst wieder ins Spiel – da sollte Lehnerz II doch eine lösbare Aufgabe sein. „Aber das ist eine junge, hungrige Mannschaft. Die sind alle heiß und wollen sich zeigen, gerade gegen uns. Da müssen wir alles abrufen, zumal wir noch das Mittwochsspiel in den Knochen haben“, warnt Weber.
Bei bereits fünf Punkten Rückstand auf Lehnerz II und Borussia Fulda steht der HSV schon früh in der Saison unter Zugzwang, das blendet der HSV-Coach aber aus: „Ich schaue weniger auf die Tabelle, wir wollen uns auf das Spiel konzentrieren.“ Ferhat Yildiz fehlt nach seiner Roten Karte am Mittwoch definitiv, dazu kommen die Langzeitverletzten sowie der verhinderte Steffen König. „Ich erwarte hohes Tempo, ein offensives Spiel, einen offenen Schlagabtausch“, verspricht Weber den Zuschauern, die sich das Spiel an der Rhönkampfbahn nicht entgehen lassen sollen.
„Hünfeld muss kommen. Wenn sie oben dran bleiben wollen, müssen sie gegen uns gewinnen“, weiß TSV-Trainer Marco Lohsse um die Ausgangssituation. Lehnerz II hat bereits fünf Punkte Vorsprung vor dem HSV, entsprechend optimistisch gibt sich der 35-Jährige: „Wenn wir schon mal da sind, wollen wir auf jeden Fall einen Punkt holen.“ Das wird allerdings keine leichte Aufgabe, das weiß auch Lohsse: „Hünfeld hat gegen Borussia im Großen und Ganzen ein ausgeglichenes Spiel abgeliefert, das zeigt, welch hohe Qualität Hünfeld hat. Da haben viele Spieler Hessenligaerfahrung, die sind deshalb ganz klarer Favorit.“ Zumal die personelle Situation besser sein könnte: Zu den Ausfällen von Franz Faulstich (Bänderriss), Si Moon Mane (Knöchelprobleme) und Hakan Kocatepe (Schulterbruch) kommen die Probleme im Hessenligakader: Renato Tusha fällt aus dazu sind Benedikt Kaiser, Niklas Breunung und Kemal Sarvan im Urlaub. „Dann gebe ich noch Patrick Broschke nach oben ab“, bedauert Lohsse, der zumindest hofft, dass seine etatmäßige Nummer neun nur zu einem Teileinsatz kommt. „Das entscheidet sich aber erst kurzfristig“, so Lohsse. „Aber ich suche keine Ausreden. Da müssen eben die Spieler, die zuletzt in der Dritten gespielt haben wie Munir Tekleyes oder Kristiyan Lozev zeigen, dass sie in die Verbandsliga wollen.“ Gerade Broschke und Andre Vogt drückten dem Hessenpokal am Mittwoch ihren Stempel auf.
Warum sich die Zuschauer das Derby nicht entgehen lassen sollten, begründet der 35-Jährige so: „Da spielen neben Lehnerz, Flieden und Fulda die besten Mannschaften der Region. Da wäre es schön, wenn der ein oder andere kommt. Wir hoffen auf ein gutes Spiel und wollen uns nicht verstecken. Wir haben Hünfeld in Lütter ja schon einmal geschlagen.“