„Wir müssen in der ein oder anderen Situation cleverer und abgezockter sein“, hadert Weber, der ansonsten mit der Partie aber rundum zufrieden ist: „Das war ein Spiel mit richtig viel Tempo, Kassel hatte fünf, sechs Spieler aus dem Regionalligakader dabei. Die haben heute ein überragendes Spiel abgeliefert, wir aber auch. Wenn wir die Leistung konservieren können, ist mir für die nächsten Aufgaben nicht angst und bange.“ Dem HSV machte allerdings die Chancenverwertung einen Strich durch die Rechnung: Im ersten Durchgang waren es Niclas Rehm mit einem Schlenzer an den Pfosten (28.), Robert Simon nach tollem Steilpass von Niklas Wahl nur Millimeter am Pfosten vorbei (32.) oder nach Maßflanke von Christoph Neidhardt per Kopf (28.): Entweder war Kassels Keeper Winterhagen oder das Gebälk im Weg. Kassel II war in der ersten Viertelstunde zwar die bessere Mannschaft, hatte bis auf Oliver Scherers Schuss über das Tor (12.) aber keine richtig gute Möglichkeit.
Nach dem Seitenwechsel traf Kapitän Niclas Rehm ins Tor, wurde wegen angeblicher Abseitsstellung aber zurückgepfiffen: „Das war ein klarer Stellungsfehler der Innenverteidigung. Das ist für mich absolut unverständlich“, ärgert sich Weber über den Pfiff. Kurz darauf wurde Niklas Wahl im Strafraum gefoult, Christoph Neidhardt blieb vom Punkt eiskalt (52.). Danach war Hünfeld die bessere Mannschaft, stellte sich nach einem Einwurf jedoch anfängerhaft an, der eingewechselte Taekhyn Lee stand frei und musste den Ball nur noch auf Tobias Bredow (63.) querlegen. „Ich weiß nicht, was da los war. Bei einem Einwurf sind wir ein Mann mehr und können alles zustellen. Da waren wir im Tiefschlaf“, bemängelt Weber. Hünfeld drang auf den Führungstreffer, fing sich allerdings in einer Überzahlsituation das 1:2 durch Marco Dawid, weil der HSV den Ball nicht geklärt bekam (83.). Der HSV warf alles nach vorne und hatte noch einen Lattenkopfball durch Rehm (85.), zudem verlegte der Unparteiische ein Foulspiel an Sebastian Gensler aus dem Strafraum nach außen. Der Elfmeter von Gensler an Sattorov, der selbst verwandelte, war dann unterm Strich fast schon egal. „Schade, dass wir jetzt so lange mit der Niederlage leben müssen, aber wenn wir die Leistung wieder so bringen können, ist mir nicht bange“, wiederholt Weber.
Kassel: Winterhagen; Scherer (62. Lee), Mobarak, Schulze, Najjer, Sattorov 90.+2 Feldmann), Osmanoglu, Dawid, Schumann, Heussner (54. Ochs), Bredow.
Hünfeld: Gutberlet; Belaarbi (83. Yildiz), Gensler, Wahl (65. Klüber), Alles, Rehm, Simon, Witzel, Krenzer, Neidhardt, Budenz.
Schiedsrichter: Nico Eberhardt (Edermünde)
Tore: 0:1 Christoph Neidhardt (52., Foulelfmeter), 1:1 Tobias Bredow (63.), 2:1 Marco Dawid (83.), 3:1 Rolf Sattorov (90., Foulelfmeter)
Zuschauer: 100.